Ich, der Troll, hatte ja schon seit einiger Zeit die Idee ein Spoiler-Steuergerät zu entwickeln, welches das originale Steuergerät plug'n'play ersetzt und die Möglichkeit bietet den Spoiler zu einer beliebigen Geschwindigkeit aus- und auch wieder einzufahren.
Nachdem mein Kumpel Andreas, mit dem ich zusammen das Fensterheber-Steuergerät entwickelt und gebaut habe, hatte damals bei dem Projekt zu 100% die Software entwickelt und ich die Hardware. Da er aber keine großes Lust mehr auf sowas hat, musste ich mich nach einer anderen Möglichkeit umsehen, um meine Projektideen verwirklichen zu können. Ein paar Bekannte, denen ich das zugetraut hatte lehnten ab, da ihnen das Fachwissen für Microcontroller fehlte, oder keine Zeit hatten.
Also beschloss ich mir das Programmieren der Microcontroller selbst anzueignen. Hier suchte ich eine Entwicklungsplattform die Microchip PIC Controller unterstützt und die ich dann auch wiederum verstehe um mit meinen alten BASIC, VB, PHP und leichten C Kenntnissen etwas ausrichten zu können. PIC musste es sein, da PICs sehr häufig in kommerziellen Produkten eingesetzt werden und ich da mehr Zuverlässigkeit gegenüber anderen Produkten sehe und ich hardwareseitig den PIC aus alten Projekten gut kenne. Zum Warmwerden habe ich das VSR-Steuergerät gebaut und im Anschluss habe ich das Spoiler-Steuergerät in Angriff genommen.
Ich habe die dunkle Jahreszeit genutzt und etwas mehr Zeit vor dem Rechner verbracht und ein paar Programmzeilen zusammen getippt.
Ich habe zunächst geschaut wie viele Ein- und Ausgänge ich benötige, dann habe ich diese bestimmt und der Software zunächst beigebracht, mit den Tastern den Spoiler aus- und einzufahren. Danach das Geschwindigkeitssignal mit aufgenommen, sowie ein Setupmenü implementiert.
Dabei sah es dann zur meisten Zeit so auf meinem Schreibtisch aus:
Klaus schrieb heute noch, dass es wohl bei mir ordentlicher aussehen würde... Nein auch bei einem Troll wie mir, sieht so etwas eher chaotisch aus
Aber es soll den Tisch ja keinen Schönheitspreis geben, sondern das Projekt verwirklicht werden.
Also so wie das da liegt ist das jedenfalls funktionstüchtig. Auf dem Steckbrett befindet sich der PIC, die Taster und ein paar LEDs die den Spoilermotor darstellen sollen. Einen Summer gibt es auch, damit das Steuergerät während der Programmierung der Geschwindigkeiten ein Feedback geben kann.
Des Weiteren sieht man hier einen Tacho der von einem Frequenzgenerator ein Geschwindigkeitssignal erhält (Simulation des Gebers im Getriebe). Das Signal wird im Tacho invertiert und geht dann über einen Optokoppler auf den PIC. Somit ist im Grunde die Umgebung im Fahrzeug nachgestellt.
Ein paar mehr Bauteile werden noch auf die Platine landen. 2-Relais gegeneinander verriegelt um die Motor anzusteuern und umzupolen, ein paar Bauteile um die Spannung zu stabilisieren und ein paar Bauteile um das Steuergerät vor falschem Anschluss und Überspannungen zu schützen. Hier sind die Erfahrungen mit dem eFH-Steuergerät echt Gold wert.
Den Schaltplan habe ich zwar noch nicht gezeichnet, dies sehe ich aber als keine große Hürde mehr und wird in den nächsten Tagen passieren. Im Anschluss fertige ich dann mal ein Steuergerät und werde es in meinem Zossen testen.
Die Software landet übrigens auf einen 14-poligen SOIC. Der kann dann "in Circut" also im verbauten Zustand programmiert werden. Es währe im Grunde möglich mit einem USB-Kabel die Software upzudaten.
Der µC im Größenvergleich mit einer Standard SD-Karte.
Damit der Einbauaufwand so gering wie möglich ausfällt, habe ich den Gehäusedeckel mit dem Steckergehäuse neu gezeichnet. Es wird dann zwar ein Teil des bestehenden Gehäuses benötigt, aber trotzdem ist der Einbau in ein paar Minuten erledigt. Steuergerät abklemmen, herausziehen, Deckel aushebeln und Stecker mit samt Platine rausziehen. Neues Steuergerät ins Gehäuse stecken, Gehäuse wieder hinters Armaturenbrett, Stecker drauf und fertig.
Ohne weitere Programmierung, fährt der Spoiler bei ca. 120 aus und bei ca. 20 wieder ein. Wie OEM halt. Die manuelle Steuerung ist jedoch anders. Man muss den Taster zum ein- oder ausfahren nicht festhalten. Einfach einmal tippen und der Spoiler fährt ganz aus oder ein. Ein wiederholtes tippen während der Motor fährt stoppt den Motor.
Wenn man den Motor mit gedrückten Spoiler-Hoch-Taster startet befindet sich das Steuergerät im Setup-Modus. Wenn der Spoiler bei 50 km/h einfahren soll, fährt man nun einfach 50 und drückt den Spoiler-Einfahrtaster einmal kurz. Das Steuergerät piept und wartet auf die Programmierung der Ausfahrgeschwindigkeit. Nun also. z.B. 85 km/h fahren und die Spoiler-Ausfahrtaste. Es piept wieder und der Spoiler fährt sofort aus.
Das Steuergerät prüft, ob die Programmierung logisch ist, also ob die Einfahrgeschwindigkeit unter der Ausfahrgeschwindigkeit ist. Wenn nicht piept das Steuergerät einen Fehlercode und wartet auf eine erneute Programmierung. Passt alles, werden die Geschwindigkeiten im Speicher abgelegt. Möchte man die Programmierung abbrechen muss die Zündung kurz ausgeschaltet werden. Programmiert man die beiden Werte im Stand, also bei 0 KM/h werden die bisherigen Werte gelöscht und der Spoiler fährt wieder bei 120 aus und bei 20 ein.
Die Geschwindigkeiten können zwischen 5 und 150 km/h beliebig gewählt werden. Bei 150 km/h fährt der Spoiler aus Sicherheitsgründen immer aus und lässt sich bei über 150 auch nicht mehr einfahren.
Aktuell ist das Steuergerät leider nur für Fahrzeuge ab ca. 8/1990 nutzbar, also für Fahrzeuge mit dem 10-poligen Steuergerätestecker. Das alte Steuergerät hat nur einen 6-poligen Stecker. Ich muss mir, sobald das Steuergerät fertig mal schauen, ob ich einen Adapterkabelbaum gebaut bekomme. Ich kann aber jetzt schon sagen, dass das sehr Aufwendig ist und dementsprechend kostenintensiv sein wird. Aber dazu dann zu gg Zeit mehr.
Viele Grüße vom Troll