Neuaufbau von 16V zu (vermutlich) 1.8T

Ja, der VR6 ist schon sehr träge. Soll daran liegen, das er sehr langhubig ist und deswegen nicht so sprizig ist.
Der G60 macht die Trägheit wett, weil er unten herum durch die eher mit der Kompressortechnologie verwandten Aufladung schon bei recht niedrigen Drehzahlen ein gutes Drehmoment entwickeln kann, da haben die Sauger das Nachsehen. Obenherum wird für dem G60 dann wieder die Luft etwas dünner.
Ja und dann ist da noch der 16V. Der ist sehr drehfreudig, [ironiemode] da er einen noch längeren Hub gegenüber dem VR hat, ist er eigentlich träger, aber auch nur eigentlich, weil er hat ja mehr Ventile. Er entfaltet seine Leistung schon sehr früh für einen Sauger. Bei 4400 rpm steht schon das maximale Drehmoment von 4400 Nm an und die maximale Leistung von 136 PS schon bei 5800 rpm [/ironiemode]. Diese für einen Sauger guten Werte beschleunigen den Corrado in schon 9,3 sec auf 100 km/h.
Der G60 schafft das mit nur 24 PS mehr schon schneller, aber der ist ja Aufgeladen und hat oben herum keine Kraft mehr. Das maximale Drehmoment von 220 Nm erreicht der 8 Ventiler zwar schon schon bei 3800 rpm, aber die 160 PS hat er ja schon bei 5600 rpm. Danach, also bis zur maximalen Drehzahl von 6200 rpm ist da nicht mehr viel, aber es reicht gerade noch um den Wagen aus dem Stand innerhalb von 8,5 sec auf 100 km/h zu beschleunigen.
Der träge VR kann da gar nicht mehr mitspielen. Der ist eigentlich nur ein "Gleiter". Fährt schön sanft vor sich hin. Er hat sein maximales Drehmoment erst bei 4200 rpm, also 200 rpm früher als beim 16V, und seine maximale Leistung erreicht er schon bei 5800 rpm. was ihm hier seine Spritzigkeit nimmt ist die Tatsache, dass dem VR schon bei 6500 rpm wieder die Luft ausgeht. Der 16V dreht da mit 6800 rpm deutlich höher. Aber die 30 Mehr-PS gegenüber dem G60 (und 54 gegenüber dem 16V, halt nur noch mal ein kleiner Polo oben drauf) verschafft dem VR dann doch einen kleinen Vorsprung in der Beschleunigung. In Zahlen ausgedrückt schafft der VR den Sprint auf 100 in 6,9 sek.
Alternativ gibt es da noch den später entwickelten 16V ABF. Der leistet 150 PS bei späten 6000 rpm und entwickelt dabei wie der 9A ein Drehmoment von 180 Nm, aber schon bei 3500 rpm. Da ist die Fahrbarkeit schon sehr sauber. Macht an keiner Stelle im Drehzahlband ein besonderes Spektakel und schnurrt von 3500 rpm bis 6000 sauber durch. Die Fangemeinde galubt zu wissen, dass VW den ABF wegen des geringen Abstandes zum VR absichtlich gedrosselt hat. Aus strategischen Gründen. Es gibt dafür zwar keine echten Belege, aber wenn Du die Drosseln findest, dann ist das doch der Motor. Leicht, spritig, schnell und technisch viel ausgereifter.

Nun, Du siehst, dass ist alles nicht so einfach. Mein Tipp. Komm zu einem Corradotreffen und frage ob der eine oder andere mit einem originalen Motor Dich mal mit nimmt, damit Du Dir ein eigenes Bild machen kannst.
Der Rest ist nur ein Gefühl. Bis auf den 2.0er habe ich alle Motoren gefahren und finde die alle samt spannend. Der VR ist da trotzdem der Motor, der Dich am festesten in die Sitze drücken wird. Das der so träge wahrgenommen wird, liegt m.E. nach eher daran, dass das maximale Drehmoment und die Leistung bei 4200 rpm so plötzlich einsetzt. Bei 2500 rpm ist das anliegende Drehmoment mit 190 Nm schon höher als beim 16V (175 NM), aber "Torque is nothing without power" :D, weil hier hat der VR mal gerade eine Leistung von 65 PS.
Bei anderen Motoren verläuft die Drehmoment und Leistungskurve halt glatter, aber nicht unbedingt höher.

Also alles nicht so einfach

Oder mach da wie Du ja schon angedacht hast einen 1,8T rein, der ist weiter entwickelt und daher auch von der Fahrbarkeit besser.

Also ich Persönlich bin VR- Saugerfan.
Der ABV geht schon im Corrado besser. Zu einem hat er 16 PS mehr und je nach Ausstattung wiegt der Corrado ca. 100 Kg weniger als der Golf 3.
Und um das Drehzahlband anzupassen bzw zu Optimieren gibt es ja noch das Schaltsaugrohr.
Obwohl der 1.8t ein sehr schöner Motor ist und ohne weiteres im TT ja mit 225 PS Serie verbaut wurde.

Hallo tommy99,

ich hatte in meine Corrado den G60 und jetzt den VR6. Der VR6 ist sehr schön zu fahren, aber auf den Landstraßen vermisse ich die Spitzigkeit des G60. Das deutlich höhere Gewicht des VR6-Motors macht sich bemerkbar. Wenn ich mich heute entscheiden müsste, wüsste ich nicht, welchen Motor ist nehmen würde. Beide haben ihre jeweiligen Vorzüge.

Du solltest in deine Überlegungen aber einen anderen Aspekt berücksichtigen: die Einstufung der Schadstoffklasse und damit verbunden ggfs. Verbot der Einfahrt in Umweltzonen. Wir hatten da kürzlich eine Diskussion:

https://www.vwcorrado.de/forum/showthread.php?t=149291

Ich hoffe, der Link funktioniert.

Daher würde ich heute nur einen Motorumbau bzw. überhaupt nur Umbauten machen, der der Zuteilung eines H-Kennzeichens nicht im Wege stehen. Das ist bei dir zwar noch 4 Jahre hin, aber dein Projekt scheint mir nicht auf einen kurzen Zeitraum ausgelegt.
Man weis nie, was sich die Politiker noch so ausdenken hinsichtlich Besteuerung der Euro 1 und 2 Fahrzeuge und vielleicht Verbot der Einfahrt in Umweltzonen. Ich hoffe, dass die Fahrzeuge mit H-Kennzeichen von diesen "Spielchen" ausgenommen werden bzw. bleiben.
Wenn du unbedingt 350 PS haben willst und dazu ein typfremder Motor eingebaut werden müsste, würde ich dafür nicht den Corrado wählen.
Meine Meinung.

Gruß ...
Thomas

Da ist das Zauberwort wieder. Spritziger.
In welchem Messwert spiegelt sich die Spritzigkeit eines Fahrzeugs wieder?

Ich denke den Begriff spritziger legt jeder anders aus.

Klaus_Admin: in meinem Beitrag geht es mir nicht um Oldtimer, sondern darum, dass Tommy99, nachdem er viel Geld in das Auto gesteckt hat, in ein paar Jahren auch noch fahren kann/darf bzw. die Steuer nicht unverschämt hoch wird.

Gruß
Thomas

Da es auf die Rennstrecke gehen soll bleibt ja fast nur der 4 Zylinder übrig. Schon allein wegen der besseren Gewichtsverteilung.
Ein Kompressor oder G60 Motor hat keine Chance mehr gegen einen Turbo heut zu Tage. Dafür sind die Lader zu gut geworden.
Also 20vT oder 16VT oder 8VT.
Wenn Interesse besteht. Ich habe noch einen guten 8V Querstromkopf und eine Wunderschöne kurze Ansaugbrücke.
Ein VR6T wird auf der Rundstrecke bestimmt an die Thermische Grenze kommen und aus jeder Ecke kommst du mit Qualmenden Rädern raus.
Ich würde meinen VR6T keine Nordschleife Antun!

Hi,
"würde meinem VR6T keine Nordschleife antun". Gibt aber ein Youtube-Video, wo ein offenbar guter Fahrer ohne viel Reifenquietschen mit einem Corrado VR6T reihenweise BMW und Porsche überholt und einen GT3 Carrera jagt. Flucht nur über seine Bremse, die ihn hindert den GT3 zu knacken. Fährt aber eine sehr gute Zeit.

Hallo,

da ja oben auch nach Alternativen gefragt wurden, hier mein Meinung zum Umbau auf einen R32. Ist bei meinem passiert, und ich bin sehr zufrieden damit. Er wurde beim Zoran noch auf der Rolle angepasst und das Ergebnis ist einfach genial. Der hat jetzt knapp 270 PS und 358 Nm. Die Drehzahl wurde bis etwas über 7000 aufgemacht, wodurch im Ernstfall auch echte 250-260 km/h erreicht werden können. Ich bin damit sehr zufrieden.

Gruß Diabolino

Moin,

rein mechanisch passen 2 Motorhalter, für den 3. Halter gibt es aber ein "Adapterhalter". Eine Antriebswelle mußte gekürzt werden. Damit hängt der Motor mit Getriebe erstmal drin. Dann muss im Motorraum einiges umgebaut werden, z.B. der Luftfilter ist jetzt auf der Fahrerseite, vorher auf der Beifahrerseite. Und dann natürlich die ganze Elektrik, dies ist der aufwendigste Teil, da beim VR6 manche Dinge anders angesteuert und abgesichert sind. Und dann natürlich noch die Bremsanlage, mit der VR6-Bremse wirst Du den R32 nicht eingetragen bekommen. Zusätzlich wurde das Bremssystem auf Mark20 (mit Audi A3-Bremssteuerteil) umgebaut. Dadurch kann der CAN vom Motor auch mit der Bremse reden. Weiterhin ist ein S3-Tachio verbaut, wodurch der CAN dann komplett ist und keine Fehlermeldungen mehr kommen. Dies ist mir erstmal so auf die Schnelle eingefallen, ist halt schon ne Weile her. Und den Motor selbst hat eine Firma aus Aken eingebaut.

Gruß Diabolino