Wartungsarbeiten 2023 oder mein Corrado-Projekt

  • Ich werde dann auch mal mein Corradoprojekt hier beschrieben.

    Mein Projekt startete September/Oktober 2003, als meine Frau auf die Idee kam einen Corrado zu kaufen. Eigentlich wollten wir unseren 91er 35i Passat gegen einen Jahreswagen ersetzten, damit das Autogeschraube aufhört. Nun... auf der Startseite von Mobile war ein Corrado.... Meine Frau kam ins Schwärmen und sagte: "Weißt Du noch? Damals, bevor wir den Passat gekauft hatten, wollten wir einen Corrado kaufen..."

    Nun ich sagte ihr, dass der Corrado dann aber genauso alt wie der Passat sein wird... Das war ihr ja egal, ich musste ja schrauben. Ich konnte und kann meiner Frau keinen Wunsch abschlagen, also kaufte ich ihr nach fast einem Jahr Gesuche einen Corrado und ich mir einen VR6. Denn das war der Deal.

    Das war jetzt soweit die Kurzform. Das Projekt startet also mit der auch damals schon schwierigen Suche, da ich halt ein paar Parameter angesetzt hatte. Es musste ein VR werden, weil die ja immer Facelift sind (na gut, das mit dem Innenraum wusste ich da noch nicht...), dann war ein Originalzustand wichtig. Ich hätte damals nur einen Satz Felgen und eventuell ein paar Federn toleriert. Dann war auch eine Klimaanlage Bedingung, er sollte nicht wesentlich mehr als 100.000 gelaufen sein, ja und er sollte NICHT rot sein. Nebenbei sollte das ganze für 4000 Euro möglich sein.

    Einen Abstrich musste ich machen, das mit dem NICHT rot hat nicht geklappt. Finde ich heute jedoch wiederum super so.

    Da ich ständig an dem Zossen das eine oder andere mache und in diesem Zuge auch wieder naheliegende Arbeiten erledige, ist der Zossen ein ständiges, nicht endendes Projekt.

    In den letzten 18 und ein bisschen Jahren, wurde sehr viel erneuert. Vieles wurde zum 2. oder 3. mal getauscht. Das ist nun mal in so einem langen Zeitraum so.

    Was ich alles getauscht habe, ist in der Kostenaufstellung auf meiner Homepage zu finden. Allerdings sind dort auch ein paar Ersatzteile drin, die ich mit Blick auf die Zukunft eingelagert habe. Das meiste davon in neu. Vor allem der ganze Kleinkram wie Clips, Kabelbinder, spezielle Schraube, Schnappmuttern etc. ist da nicht zu verachten. Ganz viele Teile davon sind mittlerweile bei VW entfallen, oder durch andere Teile ersetzt, die aber doch nicht ganz gleich sind. Viele Schrauben z.B. kommen heute mit Torx Antrieb, wo früher Kreuzschrauben, matt, statt gelbverzinkt u.s.w. Alle Teile sind EDV-technisch erfasst und Lagerorten zugewiesen, damit man die Teile auch wiederfinden kann.

    Größere Dinge liegen dann in Schränken und auch diese sind nach Regalfächern sortiert als Lagerorte gekennzeichnet.

    Verschleißteile, oder Teile, die gerne mal kaputt gehen, die auch nicht zwingend entfallen sind, werden auch eingelagert. Denn nichts ist blöder, als Samstag mittags feststellen zu müssen, dass man jetzt nicht weiter machen kann, nur weil der Satz Kopfschrauben nicht im Regal steht.

    Neben den Neuteilen stapeln sich auch einige Gebrauchtteile.


    Kurze Übersicht:

    2004 gekauft

    2005 März | KLR mit D3 verbaut

    2005 Mai | Klimaanlage repariert -> Kondensator, Druckschalter und Trockner erneuert. Anlage mit R413a befüllt

    2005 Oktober | 1. Wäremetauscher gemacht

    2006 April | Steuerkette inkl. Ölpumpe gemacht


    2006 August | Speedlines und Bilstein B12 verbaut, alle Gummilager an Vorder- und Hinterachse getauscht.

    2007 2. Wärmetauscher gemacht

    2010 Oktober | in den Herbstferien den Zossen komplett zerlegt, allen Klappen ab, Anbauteile ab und zum Lackierer gebracht. Exakt 11 Arbeitstage später wieder abgeholt und am Wochenende zusammengebaut. Dauer der gesamten Aktion -16 Tage

    2012 Zylinderkopf demontiert und überholen lassen

    2015 kompletten Motor erneuert (Motor neu fertigen lassen), Klimakompressor erneuert


    2016 Umbau auf 288er Bremse, VSR verbaut


    2017 gebrauchtes Getriebe überholt und getauscht


    2018 Dezember | Fahrwerk getauscht -> Bilstein B14 -> neue Bremssättel rundherum, Stahlflexleitungen (meiner Meinung nach quatsch, sieht aber gut aus, wenn man unterm Auto steht) neue Spurstangen, neuer Stabi, neue Querlenker, neues Lenkgetriebe, neue Servopumpe, neue Hinterachslager, neue Gummilager vorne. Neue BBS Y-Speichenfelgen mit Semis)

    2020 Februar | Unterboden eisgestrahlt und neu versiegelt. Hohlräume neu versiegelt

    2022 Januar | Kiste teilzerlegt, um ein paar Dinge lackieren zu lassen. Danach 11 Monate Auseinandersetzung mit dem Lackierer über Anwälte.

    2022 Dezember | nach langer Suche einen Lackierer gefunden, der mich versteht und sein Handwerk versteht

    Dazwischen gab es immer die eine oder andere Baustelle, wie Bremsbeläge, Kühlertausch, Lichtmaschine neu lagern, Innenausstattung tauschen, oder auch neu beziehen, Fensterheber reparieren und, und, und, aber das alles kennt ihr ja.


    Hier geht das Projekt also ab 2023 los:

  • In letzter Zeit, also schon seit 2020 hat mich genervt, das irgendwas im Armaturenbrett klappert.
    Hinzu kam, das ich pro Jahr rund 250g Kältemittel verloren habe. Auch tropft seit Jahren am Kettenkasten Öl aus dem Motor. Es ist zwar so wenig, das es nicht direkt abtropft, aber es stört mich halt.
    Auch der schwarze Lack, den der Motorenbauer 2015 auf den Rumpf aufgetragen hat, ist fast vollständig verschwunden. Das geht also echt besser.
    Demnach gibt es jetzt (nachdem das mit der Lackierung geklärt ist) ein wenig zu tun. Ein paar Teile wie Kofferraumklappe, Kennzeichenblende, Grillspoilerleiste und die beiden Stoßfänger sind aktuell beim Lackierer. Mein Ziel ist es in der Zeit, bis der fertig ist, meine Hausaufgaben soweit erledigt zu haben, dass ich dann die frisch lackierten Teile nur verbauen muss und dann 2023 wieder alle möglichen Treffen anfahren kann.

    Letzte Woche habe ich, als das Wetter trocken war, den Zossen von meiner Garage am Haus zur ca. 6 km entfernten Halle verbracht. Der Motor sprang sofort an, obwohl ich im Oktober 2021 das letzte mal getankt habe (Insider-Seitenhieb :) ) . Dann habe ich den Motor schön warm gefahren und bin erst mal den Klängen des VRs erlegen gewesen. Ja, macht schon Spaß das Auto. fährt wie ein Neuwagen, nimmt sehr spontan Gas an und kann mit den 285 Nm und 190 Pferdchen bei 1240 KG durchaus im heutigen Verkehr gut mitschwimmen.
    Das VSR arbeitet perfekt und es ist immer wieder schön anzuhören, wie deutlich sich das Ansauggeräusch ändert, sobald die Umschaltklappe öffnet.
    Also kurz ein Umweg über die Bahn und mal schauen was der alte Mann noch zu leisten vermag. OK, dann wieder zurück über eine kurvige Landstraße zur Werkstat meines Vertrauens um das R134A zu evakuieren. Das Gas kurz abgesaugt und den Wagen (am Mittwoch) in meiner Halle abgestellt.



    Letzten Donnerstag habe ich damit begonnen den Innenraum zu zerlegen.
    Ich hatte dann soweit alles gelöst, aber das Brett nicht rausgeholt, weil ich alleine in der Halle war.
                 



    Am Freitag habe ich das Brett herausgeholt und auch den kompletten Heizungs- und Klimakasten demontiert:

       

    Alle ausgebauten Teile habe ich den Kombi gepackt und dann zur Reinigung und Revision mit nach Hause genommen.




  • Hi Dirk,

    was ist das denn für ein Schrauberparadies? Gehört der dunkle Corrado auch Dir oder Deiner Frau oder Tochter? Du hattest doch einen silbernen, den Du aber abstoßen wolltest.

  • Das gehört jetzt ja nicht zum Projekt :) Den Silbernen habe ich Ende 2021 nach Dänemark verkauft. Der Blaue hier in der Halle gehört meinem Schwiegersohn in Spe. Da ist noch einiges zu tun. Ist ein 93er VR mit sehr reichhaltiger Ausstattung. Ich glaube nur der CD-Wechsler und die Anhängerkupplung fehlt.

    Ja, mit der Halle hatte ich Glück. Das Foto zeigt rund ein Viertel der Gesamtfläche.


    Weiter geht's!
    Zuhause angekommen habe ich zunächst den Klimakasten zerlegt. Mit der UV-Lampe habe ich den Verdampfer dann inspiziert und den als Übertäter für den Druckverlust des Kühlmittels ausgemacht:


    Aber auch sonst kann es eine gute Idee sein den Kasten nach 30 Jahren mal zu öffnen. Was sich da alles ansammelt :grinning_squinting_face:


    Ich hatte es mir allerdings noch schlimmer vorgestellt. Wenn alles zusammen ist, kommt dann nun endlich der schon länger im Regal liegende Innenraumfilter zum Einsatz.

    Den Kasten habe ich dann komplett zerlegt und gereinigt.

     


    Die Lüftungsklappen wurden ebenfalls gereinigt, vom alten Kleber befreit und neu mit EPDM beklebt:



    Ein paar Dinge habe ich dann doch neu bestellen müssen. Den Verdampfer den ich noch in neu hier hatte, hat leider nicht die gleichen Anschlüsse. Den passenden bekommt man bei CP noch für schlappe 561 €. Nach langem Suchen konnte ich noch einen neuen im Zubehör ergattern. Der liegt zwar auch bei 225 €, aber das ist akzeptabel.

    Am Sonntag habe ich dann noch kurz die Stoßfänger montiert und Abends noch zum Lackierer gebracht. Damit hat er nun alle noch zu lackierenden Teile in seiner Werkstatt.


    Für Freitag ist der Motorausbau geplant. Ich muss ja "nur" den Kettenkasten abdichten, das Thermostatgehäuse und das Rohr tauschen. Der Motorraum wird dabei selbstverständlich kurz feucht durchgewischt und der Motorblock lackiert. Ich weiß hier nur noch nicht, wie ich das mit dem Lack und der Außentemperatur machen soll :thinking_face:, aber da fällt mir schon etwas ein. Notfalls muss ich den Block für eine Nacht mit nach Hause nehmen.
    Falls ich dabei nach nun 38.000 km etwas schlimmes am Kettentrieb finden sollte, muss ich den halt ersetzen. Ich gehe aber nicht davon aus, da hier die Simplexspanner verbaut sind. Wenn ich den dreh am Freitag nicht bekomme, werde ich halt den Innenraum wieder zusammenbauen.

    Fortsetzung folgt.

  • Dirk, was nimmst Du zum lackieren des Motorblocks? ich habe mit POR 15 gute Erfahrungen gemacht, der Block muss dabei nicht komplett rostfrei sein. Das Zeug läßt sich mit einem Pinsel auftragen und härtet mit Feuchtigkeit aus :)


    Gruß


    Gunther

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  • Das Zeug kannte ich noch nicht. Lack ist halt nicht so mein Spezialgebiet.
    Ich wollte den Block mit Bremssattellack streichen. Hält auch auf fast jedem Untergrund, ist temperaturfest und gleicht ebenfalls ganz gut Unebenheiten aus. Dazu gibt es den Lack in allen Farben :smiling_face_with_sunglasses:

  • Der Verdampfer kam heute an und zu meiner Freude ist der von Valeo, also exakt der gleine wie ab Werk. Eingebau habe ich den noch nicht, weil mir das EPDM ausgegangen ist und ich noch eine Klappe bekleben muss.

    Daher habe ich mich weiter mit dem Reinigen diverser Innenraumteil beschäftigt.


    Die ganzen größeren Verkleidungsteile nun soweit sauber.

    Beim Reinigen der Lüftungsdüsen ist es auch bei mir passiert:


    Die kleinen Hebelchen für die Gleichstellung der Lamellen sind zerbröselt.
    Daher habe ich mich dann an den Computer gesetzt und die Elemente neu gezeichnet.
    Ich weiß, dass es da einen Reparatursatz aus dem 3D Drucker gibt, ich bin jedoch kein großer Freund vom 3D Druck aus dem Hobby-Bereich und habe mich dazu entschieden die Teile aus Echtkarbon zu fräsen.
    Daher ab in den Keller und 3 Sätze davon gefräst:

      


    In der Stärke hatte ich nur schickes 3D Carbon, aber tut der Funktion ja keinen Abbruch.
    Die Teile passen perfekt und die Düsen funktionieren nun auch wieder wie gewünscht.
      
    Mehr war dann heute nicht, aber morgen ist ja auch noch ein Tag :winking_face:

  • Dirk, was nimmst Du zum lackieren des Motorblocks? ich habe mit POR 15 gute Erfahrungen gemacht, der Block muss dabei nicht komplett rostfrei sein. Das Zeug läßt sich mit einem Pinsel auftragen und härtet mit Feuchtigkeit aus :)


    Gruß

    Gunther

    Gunther, falls du deinen POR 15 Lack von hier bezogen hast , diesen Lack gibt es leider dort nicht mehr. Aber eine Alternative PUR 104 und PUR 124.

    POR 15 Lacke | Weitere Speziallacke - Korrosionsschutz-Depot

  • Jo hab ich, danke für die Info. Die seinerzeit knapp 500ml haben für 3 Motorblöcke gereicht, je 2 Schichten. Die Dose ist noch immer halbvoll, dann muss ich gut darauf aufpassen.


    Gruß


    Gunther

  • Jo hab ich, danke für die Info. Die seinerzeit knapp 500ml haben für 3 Motorblöcke gereicht, je 2 Schichten. Die Dose ist noch immer halbvoll, dann muss ich gut darauf aufpassen.


    Gruß


    Gunther

    Im Korrosionsschutzdepot haben die ja eine Alternative, nur muss man bei der immer den Härter zumischen.

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  • Zwischenzeitlich ist so einiges passiert, habe aber keine Zeit gefunden zu berichten.
    Der neue Verdampfer ist verbaut und alle Klappen sind frisch beklebt wieder drin. Als Muster diente mir ein Satz neuer Klappen aus einem NOS Klimakasten, bei dem man die Klappen ebenfalls nur anschauen, aber nicht anfassen durfte, da die sich ebenfalls am auflösen sind.
    Hier im Vergleich die originalen (links) und meine mit EPDM beklebten Klappen:


    Der fertige Kasten wartet nun auf den Einbau:


    Beim weiteren Reinigen ist dann auch schon das nächste Teil zerbröselt.
    Hinter den Lüftungsdüsen gibt es ja Stauklappen. In der Mitte eine für beide Lüftungsdüsen zusammen und links und rechts jeweils eine. Bei allen Dreien ist auch hier der Weichmacher aus dem Schaumstoff verflogen.
    Ich habe den Rest der Dichtung ausgebaut, gescannt und dann nachgezeichnet. Diese Zeichnung habe ich zunächst auf 200g Papier gedruckt und ausgeschnitten um zu tesetn, ob das so passen würde:


    Da ich leider nur selbstklebendes EPDM da hatte, habe ich zwei 2mm selbstklebende EPDM Matten gegeneinander geklebt und mit einem Cuttermesser ausgeschnitten. Das Ergebnis war dann nicht so berauschend, da die 4mm zu dick für Führungen in den Klappen ist. Um aber zumindest testen zu können ob das passt, habe ich ein Stück 3mm starkes EPDM von der Klebeschicht befreit und ausgeschnitten.
    Ein paar Anpassungsarbeiten mit der Schere waren noch nötig, passt aber dann wohl so. Ich habe nun EPDM Matten ohne Klebeschicht bestellt. Aus Glasfaser werde ich mir eine Schablone zum Ausschneiden fertigen und einen weiteren Prototypen bauen. Wenn der passt, bin ich ja schon mal versorgt. Eventuell werde ich mir dann nochmal ein Tangentialmesser für meine Fräse besorgen und ein paar Repsätze anfertigen, falls daran Interesse besteht. Aber das sicherlich nicht in den nächsten Wochen, da ich derzeit echt genug um die Ohren habe :winking_face:


    Aber es ging auch am Zossen direkt weiter. Den Motor habe ich am Freitag herausgeholt.
    Zunächst erst mal den Zossen auf die Bühne gepackt und die Habe demontiert:


    Kühlwasser abgelassen und nach und nach obenrum alles demontiert:



    Kurz danach hang der Motor auch schon am Haken:

    Schon hat man genug Platz um mit dem Feudel mal durchzuwischen. :grinning_face_with_smiling_eyes:


    Nach nun rund 40.000 km interssierte mich vor allem wie das Simplex-Spannersystem ausschaut. Macht wirklich einen guten Eindruck. Kaum Spuren auf dem Kettenspanner zu erkennen. Ich kann den Umstieg, wenn man die Ketten macht, echt nur empfehlen.

  • Auch der Kopf oben ist noch blitzblank. Gutes Öl leistet halt neben der Schmierung auch eine gute Reinigungswirkung.



    Der Schuldige für einen Kühlmittelverlust wurde auch gefunden. War aber schon klar woher das Wasser kam:


    Am Samstag und Sonntag habe ich nur mit Reinigungsarbeiten verbracht.
    Heute Abend noch ein paar fehlende Teile geordert und Morgen geht es dann weiter. Am Wochenende werde ich den Motor wohl wieder einbauen.

  • Das Projekt geht schleppender voran als erwartet.
    Irgendwie liebt mich die Kiste nicht mehr :winking_face_with_tongue:

    Die Dichtungen für die Lüftungsklappen habe ich erneuert. Da ich für einen Satz keine Lust hatte die Fräse für dem Tagentialmesser umzubauen, habe ich mir Schnittschablonen aus 1mm starlem GFK gefräst und dann mit einem Skalpell 2mm starkes EPDM ausgeschnitten. Die Schnittkanten sehen jetzt nicht so schick aus, aber die Teile sieht man ja eh nicht:


    Die Baustelle ist also gänzlich abgehakt. Die Innenraumteile sind alle gereinigt und wenn nötig überholt. Die warten nun auf den Einbau.

    Den Motor habe ich auch schon wieder soweit drin. Die Leckagen im Ölbereich lagen leider auch hier am Versäumnis des damaligen Motorenbauers. Er hat schlichtweg "vergessen" Dichtmittel unter den Kurbelwellendeckel stirnseitig am Schwingungsdämpfer zu machen. Ich ging hier davon aus, dass der Wellendichtring defekt ist, aber unter dem Schwingungsdämpfer war alles dicht. Nachdem ich den Deckel dann heruntergenommen habe, sah man halt nur blankes Metall.



    Den Kühlkreislauf habe ich dann noch ordentlich gespült. Hierfür habe ich den Flansch für das Thermostatgehäuse verschlossen. Auch hier durfte die Fräse mal wieder aktiv werden.
    Gut wenn man nicht nur STL-Dateien aus dem Internet angewiesen ist, sondern so etwas auch mal eben selbst erstellen kann.

    Da ich in stabiler Stärke gerade nix brauchbares an Material rumliegen hatten, habe ich gemäß dem Motto "Was lacosted die Welt? - Hmm, das spielt keine Rolex." hier ebenfalls ein Stück 2mm Karbon zerfräst.

     

    Oben am Zylinderkopf, also am Ausgang des Kühlwassers zum WT passt super ein 3/4" Wasserschlauch drauf. Am anderen Ende eben ein Gardenaanschluss und man hat einen vernünftigen Zulauf. Am Wasserrohr von der Pumpe zum Thermostatgehäuse, habe ich anstelle des Gehäuses den unteren Kühlwasserschlauch vom Kühler angeschlossen, diesen dann mit einem Stück Rohr und einem weiteren 1 1/4 Zoll Schlauch verlängert und hatte so einen Abfluss. Dann Wasser Marsch und den ganzen Rost da rausgespült.

    Schon beim Ausbau des kleinen Motorkabelbaumes viel mir auf, das die Lebenszeit der Strippen abgelaufen ist. Am Stecker Hallgeber ist auch direkt eine Leitung abgebrochen:


    Da einige andere Leitungen ebenfalls echt übel aussahen und sich auch so anfühlten, habe ich beschlossen den Kabelbaum komplett zu erneuern.
    Also die Leitungsfarben und Größen rausgesucht und ein paar Ringe bestellt.
    Die Kontakte habe ich normalerweise alle da. Braucht man ja ab und an. Also alles schon sortiert :grinning_squinting_face: auf den Tisch gelegt und den Kabel baum Strippe für Strippe neu gemacht.


    Am Ende sieht das dann so aus:


    Und hier noch fertig gewickelt:


    Der Motor hängt auch schon wieder grob drin, hatte mich aber noch mal richtig geärgert, dazu später mehr.

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  • Vielen Dank für die Blumen.
    Nein, die Stunden habe ich nicht gezählt. Für den hier dargelegten Abschnitt könnte ich das eventuell. Für das gesamte Projekt Corrado sicherlich nicht mehr.
    Wenn man mag, kann man das als nie endende Restauration seit Kauf des Fahrzeuges sehen. Jedoch ohne nennenswerte Betriebspausen des Fahrzeugs.
    Die Längste Standzeit erfuhr das Fahrzeug letztes Jahr, Hier wurde es praktisch nicht bewegt, nur von Lacker zu Lacker oder zu Gutachtern wegen Streitigkeiten mit einem Lackierer.

    Wenn irgendetwas defekt ist, oder mir halt nicht mehr gefällt, dann repariere oder tausche ich das. Dabei fällt dann auch das eine oder Andere wieder auf und wird dann gleich mit erledigt, wenn man das schon auseinander hat.

    Eine klassische Restauration wie "Ich zerlege den Wagen jetzt und mache alles neu" gab es hier nie. Alles was so an Verschleißteilen an der Karre ist, wurde in den 18 Jahren und 130.000 KM in der Regel mehr als 1x, Teilweise 3 bis 4x getauscht.

  • Ich finde es gut wenn die Autos immer weiter laufen :) Die Zwangspause im Winter bietet sich ja für Wartung und Instandhaltung an.

    Die immense Zahl an zerlegten Fahrzeugen oder Leichen, die dann irgendwann im Netz auftauchen... Da verheben sich doch einige Leute.


    Klasse was du da schaffst, gefällt mir ausserordentlich gut! :thumbs_up:

  • Hi,

    irre was der Dirk da an " Wartung" in seinen Zossen investiert. Kann man ja nur vor Neid erblassen und beschämt auf die eigenen, bescheidenen Instand- haltungsarbeiten schauen.

    War jetzt auch 2-3 Wochen ziemlich aktiv. Komisch- stell die Karre im Herbst voll funzend weg und muss dann doch zum Saisonstart mal wieder malochen. Dafür heute die erste Ausfahrt in 2023 genossen und an der Waschanlage thumbsup von - man glaubt es kaum- einem Lastenradfahrer erhalten.

  • Danke für das Lob, Volker.
    Aber ich denke jeder macht so wie er kann. Ich bin ja noch weit ab von deinem Alter, aber auch mir fällt das eine oder andere schwerer. Ich gleiche das dann immer mit etwas mehr Zeit aus :winking_face: Also kurz um, früher ging das definitiv leichter von der Hand, obwohl ich heute viel bessere Hilfsmittel, wie Bühne, unendlich Platz und vernünftiges Werkzeug habe. Zudem bin ich in dem Bereich ziemlich gut vernetzt und habe ständigen Zugriff auf einige sehr spezielle Maschinen und Werkzeuge für KFZ.
    Ich finde es jedenfalls echt klasse, dass Du überhaupt noch was an Deinem Zossen machst! Dafür zolle ich Dir mein tiefsten Respekt.


    Ich weiß auch, das ich vieles einfach übertreibe, aber so bin ich nunmal. Ein guter Freund sagt immer: "Die Karre wäre nicht so wie sie ist, wenn Du nicht so wärst wie Du bist." :kissing_face_with_closed_eyes:
    Voll geil, den Spruch kann man überall einsetzten :rolling_on_the_floor_laughing:


    Es folgen hier nun die vorerst letzte Episode. Damit ist das Projekt abgeschlossen. Ein neues Projekt steht schon an und steht auch schon im Lagerraum. Dazu dann aber später mehr.

    Wie ich oben ja schrieb, ärgerte mich das Motörchen schon etwas.
    Am oberen Kettenkastendeckel waren 2 Gewinde im Kopf platt. Das ist doof. Hier habe ich mir einen "Gewindereparaturkoffer" aus dem großen Fluss gefischt. Hier zwar den soweit teuersten, aber dennoch nicht corradowürdigen Kasten erhalten.
    Ich habe die 2 defekten Gewinde aufgebohrt, die neuen Gewinde geschnitten und die Repararurstücke für M6 eingedreht. Beim Herausziehen des Eindrehwerkzeuges viel mir dann auch leider auf, das das Werkzeug nicht so prall ist, weil es fast nicht aus dem Gewindestift wieder heraus wollte. Aber nach ein wenig fummeln klappte es dann doch und das Gewinde war auch leichtgängig und packte.
    Die Schrauben vom Kettenkasten werden auch nur mit 10 Nm angezogen, das ist ja auch fast nix, aber haben die gehalten. Alle anderen Gewinde natürlich auch :winking_face:


    Später ist mir dann leider auch noch aufgefallen, dass ein M8 Gewinde im Zylinderkopf im Bereich der Ansaugung ebenfalls defekt ist. Hier hängt leider auch noch der Masseanschluss vom Motorkabelbaum mit dran. Also musste ich hier auch aktiv werden. Zum Glück sitzt das beim VR vorne und man kommt da ja echt gut bei. Also Keilrippenriemen wieder raus, Lima und unteres Saugrohr ausgebaut.
    Die Sacklochtiefe bestimmt und am Bohrer gekennzeichnet. Dann aufgebohrt, das neue Gewinde geschnitten und eine M8er Gewindehülse reingedreht. Und was passiert? Genau, ich bekomme das Eindrehwerkzeug da nicht mehr raus! Da hätte ich im Quadratstrahl brechen können...

    Nach rund 30 Minuten Fummeln, am Ende sogar mit einem Zughammer bearbeiten, ist das Werkzeug dann heraus gewesen, aber leider nicht komplett :face_with_tears_of_joy: Das vordere Stück, so eine Art Gabel, die den Steg der Gewindehülse mitnimmt, ist noch irgendwo da drin... Weltklasse :angry_face:
    Was jetzt? Versucht den Gewindeadapter der ja im Grunde nur eine Feder ist, vorne irgendwie packen zu können, eventuell kann man dann ja die Feder da raus ziehen... Nix.
    Also einen 5,5er Bohrer genommen und versucht das Werkzeug hinten einfach auszubohren. Das klappte auch ganz gut. Stück für Stück kam ich tiefer. Zwischendurch habe ich eine Schraube reingedreht und nachgemessen wieviel ich noch tiefer muss, damt die Schraube da so weit wie nötig rein geht. Mir fehlten schlussendlich 2mm. Ich dachte kurz darüber nach die Schraube einfach entsprechend zu kürzen. Aber ich konnte mit der Vorstellung nicht leben, das eine von 10 Schrauben kürzer ist.
    Also einen 6er Bohrer genommen, da der 5,5er hinten schon am Alu war. Noch etwas tiefer und ich könnte einen Wasserkanal treffen. War mir zu heikel, also einen dickeren Bohrer um mehr Reste noch heraus zu bekommen.
    Tja, kurz angesetzt: KNACK... Bohrer im Loch abgebrochen :rolling_on_the_floor_laughing: :face_with_tears_of_joy: :rolling_on_the_floor_laughing:
    Dann habe ich den Motor, VW, den Motorenbauer und mich selbst lautstark beschimpft, habe von dem Scheiß ein Foto gemacht und bin nach Hause.


    Ich habe dann mit einem guten Kumpel gesprochen, ob er eine Idee hat. Er wollte dann am nächsten Tag mit seinem WIG-Sschweißgerät rum kommen und eine Mutter aufschweißen. Im Notfall von unten in den Gewindekanal fräsen, um das Gelumpe aus dem Loch zu bekommen und dann wieder zuschweißen, neues Loch und M8er Gewinde schneiden -> fertig...
    Ich ja, mach Du ma, komm ma rum und zaubere, ich fasse da nichts mehr an, wird dann ja alles nur schlimmer... :face_with_tears_of_joy:


    Er hat dann Tags drauf mit der Geduld eines Schwachsinnigen so lange in dem Loch rumgepopelt, also mit allem was er finden konnte, das in das Loch gepasst hat und hat es echt geschafft den Bohrer in 3 Teilen, den Rest vom Werkzeug und auch die Gewindehülse heraus zu bekommen. Das Loch sah zwar erst nicht so dolle aus, aber nach dem Ansenken, und dem Einsetzen eines originalen Helicoils, war auch das wieder schick.
    Das Eindrehwerkzeug vom Original ist auch echt völlig anders, und wenn man dann nochmals 2 Minuten nachdenkt, dann leuchtet es auch ein, wieso das mit dem Chinakram so passiert ist. Den Müll habe ich zurück gesendet...

    Danach lief der weitere Zusammenbau im Motorraum problemlos.

    Noch das schicke Aluunikat von Abdeckung mit spezial Dämmmatte drauf:


    Und schon ist die Laue wieder etwas besser.
    Kühlsystem vakuumbefüllt und mal den Motor laufen lassen. Mal sehen, ob mein selbst gebauter Motorkabelbaum überhaupt funktioniert:
    Restart Video 13 sec


    OK, Motor scheint zu laufen. Aber leider fehlt hier noch das Eine oder Andere:

    Luftverteiler und Klimakasten ist wieder drin, muss ja, sonst könnte man den Kühlmittelkreislauf ja nicht befüllen :winking_face:
    Den ganzen Leitungsquatsch, auch Kabelsalat habe ich dann mal komplett entdröselt. Die abfallenden Schaumstoffmäntel entfernt und die Leitungen alternativ mit "Flauschiband", also Filzgewebeband neu gewickelt. Sieht besser aus, klappert auch nicht und man hat durch die Bündelung auch hinterm Armaturenbrett mehr Ordnung.


    Dann habe ich nun auch endlich mein selbstentwickeltes VSR-Steuergerät verbaut. Hier habe ich mir dann auch einen kleinen Kabelbaum von dem Steuergerät zum Sicherungskasten und vom Steuergerät bis zum Magnetventil im Motorraum gebunden.
    Im Motorraum selbst habe ich den mit dem Hauptkabelbaum vom Sicherungskasten bis zum Motorsteuergerät gewickelt.
    Einen schicken Platz für das VSR-Steuergerät habe ich dann auch gefunden:

    Direkt hinterm Tacho neben dem GRA Steuergerät war noch Platz. Hier kommt man im Falle eines Falles auch gut dran.

    Da ich seit einiger Zeit ein Problem mit der GRA hatte, habe ich auch in dem Bereich ein paar Teile getauscht. Problem war, dass die Geschwindigkeit nicht sauber gehalten wurde. Es kam immer zu dem Effekt, 70 km/h gesetzt, Geschwindigkeit fällt auf 67, Motor beschleunigt auf 72 und fällt dann wieder ab. Das geht dann die ganze Zeit so. Ich vermute da eine Undichtigkeit im Unterdrucksystem und habe alles, was es noch in dem Bereich gibt direkt mal mit getauscht, also die Schläuche, das Stellelement am Pedal und die beiden Belüftungsschalter an Kupplung und Bremse. Mal sehen, habe ich noch nicht getestet.


    Auch habe ich den Gaszug getauscht. Alle Teile die sich im Innenraum bewegen und die ich in der Hand hatte, habe ich ja ohne hin gereinigt und neu gefettet, auch die Drosselklappe im Motorraum.

  • Dann wurden die restlichen Außenteile, Haube, Stoßfänger etc. wieder verbaut und vor der Halle gewaschen. Nach mehr als 18 Monaten war das nicht nur dringend nötig, sondern auch wieder ein Genuß:


    In der Halle dann ordenlich abgeledert, sowie mit Druckluft gut durchgeblasen. Im Anschluss das ganze Auto durchpoliert:

    Danach die Pyjama drauf. Am Sonntag soll das Wetter ja besser werden. Also am Sonntagmorgen noch wachsen und dann Mittags mal ein Ründchen drehen.


    Installation Lab war erfolgreich. Es funktioniert jedoch die Wassertemperaturanzeige nicht. Nach hin und her lesen im Stromlaufplan und rummessen, ist doch tatsächlich der neue Geber von CP defekt. Nunja, Pech kann man haben.

    Der Zossen durfte dann auch gestern noch wieder nach Hause in die Garage. Die Halle ist so kalt, feucht und vor allem staubig. Das hat er nicht verdient. Zudem liebt er Fliesenboden :grinning_face_with_sweat:



    Dieser Projektabschnitt ist also auch abgehakt.
    2023 darf kommen.
    Mal sehen, wen man wo auf einem Treffen antrifft!



    Ach ja da war noch was. In der Halle steht jetzt noch eine frisch lackierte US-Klappe. Die muss da auch noch rein. Den neuen Kabelbaum dazu habe ich schon seit über 12 Monaten fertig liegen.
    Ich weiß nur noch nicht wann ich die Klappe dran schraube. Mal sehen.
    Aktuell habe ich jedenfalls keine Lust. Ich möchte doch eher mit dem Karren durch die Gegend ballern.

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