- Offizieller Beitrag
Autohersteller schwimmen gerade auf den Trendwellen "Klima" und "Nachhaltigkeit". Doch beim Nachhaltigkeits-Klassiker Rostschutz sparen sie seit einigen Jahren wieder, zeigen mehrere Berichte. Auch Tesla tut zu wenig gegen die braune Pest.
In den 1970er Jahren hatten Autos nicht einmal sechsstellige Kilometerzähler, weil man ihnen keine lange Lebensdauer zutraute. Tatsächlich fraß der Rost die meisten nach wenigen Jahren auf. Manche Marken schienen dafür besonders anfällig. Jeder Autofan kennt die Geschichte vom Alfasud : Technisch und optisch war der kompakte Alfa Romeo aus den 1970er Jahren hochmodern. Doch der Rost zerstörte das Image des Autos - und schadete der kompletten Marke. Der in die Hohlräume gespritzte Schaum wurde nach und nach porös und zog mehr Feuchtigkeit als zuvor an. Einige Autos kamen bereits mit Rostschäden zum Händler. Erst im Zuge eines umfassenden Facelifts zum Modelljahr 1981 wurde vieles besser. Da war das Kind aber schon in den Image-Brunnen gefallen. „Alfa Rosteo“ oder „Rostet schon im Prospekt“ lästerten Presse und Publikum über die schönen Italo-Schlitten.
Autos halten immer länger - bis jetzt
Heute, so denken viele Autofahrer, sei Rost doch kein Problem mehr, in Zeiten vollverzinkter Karosserien und höchster Qualitätskontrollen bei der Produktion. Tatsächlich halten Autos eigentlich immer länger, das Durchschnittsalter in Deutschland liegt aktuell bei fast 10 Jahren. Bis ein Wagen am Ende seiner Lebenszeit den Schrottplatz sieht, dauert es im Schnitt sogar 18 Jahre.
Doch es sieht so aus, als würde es mit der Langzeit-Qualität unserer Autos eher in die andere Richtung gehen. So zeigte 2016 ein Report aus Schweden, wie anfällig viele moderne Autos für die brauen Pest seien - zum Teil wegen Konstruktionsmerkmalen, die das Rosten begünstigen. Selbst die als grundsolide geltenden Volvos seien wieder anfälliger für Korrosion geworden, hielt der Bericht aus Schweden fest.
Hersteller sparen wieder am Rostschutz
Bekräftigt wird dieser Eindruck durch aktuelle Daten der Sachverständigen- und Prüforganisation GTÜ, über die die "Auto Motor & Sport" berichtet. "Seit die Hersteller am Rostschutz sparen und etwa zur Teilverzinkung übergangen sind, ist Rost wieder ein Problem", so die Zeitschrift. "Von 6,66 Millionen Fahrzeugen, die seit 1.1.2020 bei der GTÜ zur Hauptuntersuchung vorgeführt wurden, hatten 441.000 Autos Rostprobleme. Das betraf vor allem Fahrzeuge, die älter als zehn Jahre alt waren", so die "Auto Motor &Sport" weiter.
Die 10 schlimmsten "Schnell-Roster"
Fast 13 Prozent der 3,46 Millionen älteren Autos hatten Rost-Probleme. Die zehn laut den GTÜ-Daten am häufigsten von der braunen Pest betroffenen Autos sind:
- Ford Transit
- Lada 4x4 (Niva)
- Seat Alhambra
- Ford Galaxy
- Suzuki Jimny und Baleno
- Daihatsu Cuore
- Opel Vectra
- Subaru Legacy
- Ford Ka