Undichtigkeit vor KAT, unrunder Leerlauf

  • Hallo liebe Corrado-Community,
    am letzten Wochenende war es endlich soweit, ich habe mir einen kleinen Wunsch erfüllt und mir einen (günstigen) Corrado G60 aus 1989 gekauft.


    Mein Plan für das Auto ist es, ihn wieder in einen weitestgehend sehr guten Zustand zu versetzen und (bis auf Felgen, Fahrwerk und AGA) wieder in den original-Zustand zu versetzen.


    Dabei habe ich jetzt schon einiges erledigt... Plastikschweller sind ab, Hosenträgergurte sind raus, original Lenkrad hat wieder Einzug gehalten und ich habe angefangen den Kofferraumausbau auszubauen :ablach:


    Ist leider schon etwas verbastelt der Corrado, dafür war er günstig und hat so gut wie keinen Rost an der Karrosserie selbst (bisschen Tür und Kotflügel...)


    Naja zum Problem:
    Der Kamerad läuft im Leerlauf nicht so ganz Rund. Irgendwo vorm Kat bläst er ab, ich habe aber noch nicht gefunden wo... Gibt es einen Trick oder eine einfache Methode so eine stelle zu finden? (Bevor ich den ganzen Motorraum auseinander reiße...) Dazu kommt, dass er etwas nach Benzin stinkt wenn kalt... Spricht ja dafür, dass die Lambdasonde das gemisch evtl bisschen anfettet...


    Bin über alle hilfreichen Antworten dankbar. :danke:
    So long

  • Herzlich Willkommen und viel Spaß beim Schrauben :winking_face:


    Per Ferndiagnose ist schwierig zu beurteilen, ob da was dem Wartungsstau erlegen ist.


    Undichtheiten im Abgas vor Kat hatte ich bisher wegen


    • losem CO-Messrohr
    • gebrochener Bolzen vom Abgaskrümmer im Zylinderkopf
    • gerissenem Abgaskrümmer, sieht man meist erst nach dem Ausbau. Vielleicht mal mit Endoskop o.ä. absuchen.


    Dem Hosenrohr konnte ich noch nie Verschulden nachweisen. Dafür klappert da gerne das Hitzeschutzblech, falls noch vorhanden.
    Der (Metall-)Kat selbst ist mir auch schon einmal gerissen, und zwar unsichtbar unter dem dünnen Außenblech. Bei Deinem 89er wird aber eher noch ein Keramik-Kat verbaut sein.


    Ein paar Ursachen für schlechten Leerlauf, die mir gerade so einfallen:


    • Zündkerzen und -kabel
    • Verteilerkappe und -läufer
    • Unterdruckschläuche, v.a. der zum Motorsteuergerät
    • Leerlaufschalter an der Drosselklappe
    • Leerlaufstabilisierungsventil (LSV). Wird es elektrisch angesteuert (summt bei Zündung an), klemmt es vielleicht, ist es korrekt eingestellt?
    • Leerlaufeinstellschraube (vergammelter O-Ring). Dann stimmt wegen Falschluft die Grundeinstellung nicht mehr.
    • ZZP, CO-Grundeinstellung, Steuerzeiten
    • Kompression
    • Kabelbruch, gerissene oder schlecht sitzende Masseleitungen und -bänder. Die Masseleitungen wurden glaube ich bei späteren Baujahren verbessert.


    Schalter und Sensoren misst man am besten am Stecker vom Motorsteuergerät durch, da kommt man ohne Werkzeug ran. Zumindest würde ich das mal checken, um mir ein Bild vom Gesamtzustand zu machen.
    Motor Grundeinstellung mache ich immer mit einer Breitbandsonde. Damit kriege ich auch rechtzeitig mit, falls sich mal die Lambdasonde oder deren Kabel verabschiedet, bevor der Motor deswegen abraucht.


    Prinzipiell ist es bei so einer alten Karre auch mal eine Überlegung wert, den Motorkabelbaum zu tauschen. Bei mir liegen mittlerweile mehrere provisorische Parallelstrippen im Motorraum, bis ich endlich dazu komme, einen neuen Kabelbaum zu stricken und einzubauen.

    Corrado G60 @ Autogas (LPG) :cschwarz: Theibach RS-Chip + 70er, D3 (Vitkus KLR).

  • Hi und vielen Dank!


    Ich habe heute die gesamte AGA bis auf den Krümmer abgebaut. Das Hosenrohr sah soweit ganz gut aus. Der Keramik Kat hat auf der Einlassseite schon ein paar Kampfspuren aber ist alles in allem noch in einem guten Zustand.


    Das Hosenrohr sah soweit auch OK aus. Ich habe einfach mal alle Dichtungen, Schrauben, Stehbolzen und Muttern neu bestellt. Ich schau mir dann mal den Krümmer an. Für den Fall der Fälle habe ich mir mal einen Fächer bestellt :hehehe:


    Vielen Dank für die vielen Anhaltspunkte für den Leerlauf. Er ist jetzt nicht mega schlecht, aber eben auch nicht sooo toll. Ich mache mal ein Video wenn die Sache mit dem Krümmer erledigt ist.


    PS: Hat jemand einen Tipp, wie man die oberen Schrauben vom Abgaskrümmer am besten ab bekommt? An die unteren komme ich ja jetzt von unten relativ luxuriös dran...

  • Naja, da muss eben vorher der Ansaugkrümmer weg. Dann kommst eigentlich prima ran. Vorher ordentlich WD40 ran und einwirken lassen und nochmal mit der Drahtbürste übers Gewinde. Bei uralten Stehbolzen kann es trotzdem mal passieren, dass einer abknallt.
    Die Stehbolzen im Kopf tausche ich deswegen fast nur, wenn ich den Kopf eh gerade runter habe. Sonst verdirbt es einem den Tag, wenn dann noch ein Gewinde verreckt.


    Die unteren 6 Stehbolzen sind, so lange man die Mutter runter bekommt, unkritisch. Beim Stückpreis von ca. 10€ strengt man sich aber auch freiwillig an :winking_face:
    Ich habe mal welche aus dem Zubehör ausprobiert. 2 Jahre (60tkm) später sind beim Ausbau drei gebrochen.

    Corrado G60 @ Autogas (LPG) :cschwarz: Theibach RS-Chip + 70er, D3 (Vitkus KLR).

  • Also, seit heute läuft er wieder... Und das richtig gut!


    Ich habe mich dazu entschieden direkt einen Fächerkrümmer einzubauen. Der Ausbau des Krümmers war relativ einfach dann am Ende. Aber zuerst war es eine Odysee:
    Ich versuchte die Ansaugbrücke abzuschrauben. Die erste Schraube war noch zu lösen. Die darauf folgenden ließen sich nicht lösen. Schlussendlich habe ich sogar den Kopf einer der Schrauben komplett rund gedreht :motzen: Ich hoffe, dass der Ansaugkrümmer NIE raus muss, wenn ich nicht sowieso die ZKD machen muss...
    Naja das Ende vom Lied war, dass ich die komplette Vorderachse losgeschraubt habe und so den Motor ein gutes Stück nach Hinten gekippt hatte. So war es kein Problem die mit WD40 eingeweichten Schrauben zu lösen.
    Leider wurden bei mir wohl schon mal billige Stehbolzen verbaut, teilweise hat es einfach die Mutter vom Stehbolzen abgebröselt oder es war schon gar keine Mutter mehr drauf. Ich bin dann zu VW gefahren und habe mir dort 8 neue Stehbolzen geben lassen. Zum Glück verstehe ich mich ganz gut mit denen und bin da generell ein guter Kunde... mal sehen ob eine Rechnung für die Teile kommt.


    Der Unrunde Leerlauf ist durch Tausch des Krümmers und der entsprechenden Dichtungen auch behoben...


    Also noch mal vielen Dank

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  • SniPod: Mich würde mal interessieren, ob du die 8 neuen Stehlbolzen, mit deinen o.g. Maßnahmen gut und gerade in den Kopf bekommen hast und vor allem wie?


    Soll heißen hat der Platz ausgereicht um entsprechendes Werkzeug an Ort und Stelle zu bringen und das von "unten" zu erledigen?

  • Das werde ich Dir gerne beantworten!


    Ich habe die alten Stehbolzen herausgedreht und dann noch mal die Gewinde ordentlich mit WD40 durchgeblasen. Anschließend habe ich die Stehbolzen so weit es ging von Hand eingedreht. Als ich nicht mehr weiterkam setzt ich so eine VW Kupfermutter auf (Die habe ich als original Mutter für diese Position von VW bekommen) und habe damit die Stehbolzen ganz herein gedreht. Der Widerstand der Stehbolzen in den Kopf zu drehen war also geringer als der Widerstand die Mutter auf das Gewinde des Stehbolzen zu drehen (Die sind ja selbstsichernd...)


    -- Beitrag erweitert um 22:26 Uhr -- Vorheriger Beitrag war von 22:19 Uhr --


    EDIT:
    Das einschrauben ist dann mit einer Nuss, einer Kurzen Verlängerung, einem Gelenk, einer Langen Verlängerung und einer Knarre überhaupt kein Problem :)


    PS: wenn man die Achse absenken will sollte man das Lenkgetriebe vom Achsträger losschrauben.


    Ich habe zwei Bilder von der Aktion, auf dem einen Sieht man den einseitig abgelassenen Motor vor oben und auf dem anderen den bereits angeschrauben Fächer... Ich denke auf dem zweiten Sieht man auch ganz gut, dass man an die Stehbolzen locker dran kommt.



  • Danke für die gute Beschreibung.
    Nur zwei Fragen noch dazu:


    Wie weit hast du die Bolzen ca. in den Kopf einschrauben können ( ungefähre Angabe in mm oder Windungen) ?


    Sind die Bolzen im Kopf dann ordentlich fest geblieben oder musstest du gegenhalten, als du die Kupfermutter wieder runtergedreht hast ( gehe von aus du hast das so gemacht, der Fächer kommt ja erst zum Schluss darauf) ?

  • Kein Thema.
    Die original Stehbolzen sind zweigeteilt. Das heißt es gibt einen kurzen Teil Gewinde, eins Stück ohne Gewinde in der Mitte und einen langen Teil Gewinde. Der kurze Teil kommt dabei in den Kopf und ist (in meinem Gedächtnis) circa 10mm lang.


    Zum abdrehen der Muttern: teilweise haben die Stehbolzen von selbst gehalten, teilweise musste ich gegen halten. Das geht aber mit einer Wasserpumpenzange oder einer Spitzzange an den Teil ohne Gewinde problemlos.

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