Diese "Erfahrungen" die im Internet beschrieben werden, sind doch alle immer total relativ!
Die meisten schreiben so Sätze, wie: "Ich bin mit dem Reifen x zufrieden", "Der Reifen y ist voll super!" usw. Immer so konkrete Aussagen! 
Also ich lese bei solchen Aussagen eher Unwissen heraus. Sonst kämen ja mehr Vergleichsinfos. Das kommt mir eher immer so vor, wie: Auto gekauft, Reifen nicht mehr gut, neue Reifen montiert, danach zufriedener. Aber das ist doch logisch, dass neue Reifen in den meisten Fällen besser, als die alten sind! Nur die Wenigsten haben die selbst gemachte Erfahrung, auf dem selben Auto mit verschiedenen Reifensätzen gefahren zu sein!
Bitte, hier soll sich keiner auf den Schlips getreten fühlen, aber das fängt schon mit der Frage an. Wieviel Geld möchte der Jenige ausgeben, möchte er einen reinen Sportreifen, etc.
Meine persönlich gemachten Erfahrungen (und ich hatte bis jetzt privat über 13 Autos mit vielen Reifenwechseln):
Untere Preiskategorie:
Fulda Carat Extremo:
Auf trockener Straße brauchbarer Reifen, der eigentlich keine gravierenden Schwächen zeigt. Wenn man im Grenzbereich fährt, kommt die Haftungsgrenze recht abrupt, also er schiebt da nicht mehr so über die Räder. Also im gesamten nicht negativ. Bei Nässe ist er nicht der beste, aber auch nicht der Schlechteste. Wurde mit Frontantrieb gefahren.
Der gleiche Reifen auf BMW mit Heckantrieb sieht schon wieder anders aus. Da können auf Grund der fehlenden äußeren Flankenverstärkung nach einiger Zeit sehr laute Abrollgeräusche auftreten. Das kann sehr schnell gehen, insbesondere mit verschlissenen Stoßdämpfern auf der HA.
Also während der Fulda für Frontantriebler brauchbar ist, ist er für Hecktriebler eine schlechte Wahl.
Dunlop SP 9000:
Meiner Meinung nach ein guter Reifen in sämtlichen Belangen. Kann ich auf jeden Fall empfehlen. Fährt sehr sportlich, hat eine gute Haftung und der Grenzbreich/die Haftungsgrenze kündigt sich auch nicht ganz so schnell an, wie beim Fulda. Find ich auf jeden Fall besser beim Landstraßenschnellfahren! Halt ein bißchen teurer. Habe ich z.Z. auch noch auf meinen BBS RS montiert.
Toyo Proxes T1 mit dem V-Profil:
Meiner Meinung nach auf jeden Fall besser, als Fulda. Ist in der gleichen günstigen Preiskategorie. Schließe mich den gemachten Erfahrungen von JonnyFlash an. In der unteren Preiskategorie bestes Preis/Leistungsverhältnis. Wurde mir auch von zwei verschiedenen Reifenhändlern so bestätigt.
Auch sehr gut geeignet für Hecktriebler. Damals nach lauten Geräuschen mit Fulda auf BMW nach Wechsel auf Toyo Geräusche weg! Vorher dachte ich, die Radlager seien defekt!
Bridgestone Potenza:
Diesen Reifen vergessen im Internet viele. Dabei ist er auch ein (sehr) guter Reifen! Sehr sportlich und sehr ausgewogen. In meinem Bekanntenkreis fahren ein paar Leute auf G60 diesen Reifen und sind sehr zufrieden.
Der Unterschied zum Dunlop SP ist sehr gering. Beide auf (sehr) hohen Niveau.
Ich habe auch gute Erfahrungen in der Vergangenheit mit UniRoyal Rainsport gemacht. Fand ich damals ziemlich gut. Fuhr sich gut, keine negativen Auffälligkeiten. Im Regen habe ich mich immer sehr sicher gefühlt.
Yokohama: Bin auch schon mit Yokohama unterwegs gewesen. Ist aber schon was her. Modell A509. Sollte ein sehr sportlicher Sommerreifen sein und war auch. Hatte ich auf einem G2. Bin damit äußerst sportlich unterwegs gewesen. Hatte eine gute Haftung. Grenzbereich war ziemlich hoch, und wenn mann drüber war, schob der Reifen ziemlich gut beherrschbar, also nicht so plötzlich, wie z.B. bei Fulda. Im Regen nicht so gut. Wie es jetzt mit dem Nachfolgemodell ausschaut, weiss ich nicht.
Vredestein Sport Contract oder so ähnlich:
Hab ich z.Z. auch noch auf meinen BBS RM. Relativ unauffälliger Reifen, den man fahren kann, aber nicht muss. Im Regen brauchbar, im Trockenen auch brauchbar, aber könnte auch besser sein. Definitiv kein Schlechter, aber würde ich mir wahrscheinllich nicht nochmal holen.
Zu den Günstigreifen, wie Marshall, Barum sag ich mal lieber nichts. Wer mit sowas z.B. im Regen schnell fährt, ist sehr gefährlich unterwegs. Da reicht es oft schon, mit einem Reifen auf die Fahrbahnmarkierung zu kommen und dann wegzurutschen. Ist zwei Freunden von mir auf der Landstraße passiert. Die wollten vorher auch nichts von anderen Reifen wissen. Beispiel: Lang gezogene Linkskurve, Straße nass, Auto kommt mit hoher Geschwindigkeit entgegen und schneidet, Fahrer will etwas ausweichen und nachkorrigieren, und schwupps rutscht er, Fahrzeug bricht aus, dreht sich unkontrolliert in einen Baum. Wäre mit hoher Wahrscheinlichkeit mit Dunlop, Bridgestone, Contintental, GoodYear etc. nicht passiert.
Könnte noch mehr schreiben, aber will hier nicht den Rahmen sprengen.
Also lange Rede kurzer Sinn:
Günstiger Reifen Toyo Proxes, sonst Dunlop, Continental, Pirelli, GoodYear oder Michelin. Der Toyo ist im Vergleich zu den anderen etwas schneller runter. Also auf lange Sicht relativiert sich der höhere Preis eines Continentals z.B. Natürlich könntwe man alternativ auch einen Hankook fahren. Aber mir fehlt die Erfahrung und ich will sie auch nicht machen. Warum auch. In den Reifentests sind die zuletzt genannten Marken immer auf dem Treppchen ganz oben.
Oder halt reinrassige Sportreifen. Kostet einer aber 250 bis 300 Euro, Fährt ein Bekannter auf Porsche. Er will nichts anderes mehr. Ungeahnter Grip und Kurvengeschwindigkeiten. Nur im Regen geht garnichts. Gefährlich. Naja, man fährt ja auch nicht im Regen damit.
MfG