Hi miteinander!
Also ich glaube, das kann jetzt ein längerer Beitrag werden.
Ich bin nun dem Problem grundlegend auf die Spur gekommen.
Mein erster schwerwiegender Fehler war es, einen Zahn weiter nach hinten zu gehen, wie es mir empfohlen wurde (Kein Vorwurf an Euch!).
Der zweite Fehler war, dass ich das mit dem Verdrehen am Nockenwellenrad nicht richtig kapiert habe. Will man die Nockenwelle früher stellen, muss man das Auto zurückschieben und die Imbusschraube links fixieren. Soll sie später stehen, muß man das Auto vorschieben und die Imbusschraube rechts fixieren. Ich bin echt ein Idiot, dass ich das nicht richtig geblickt habe.
Ich wollte nämlich nach dem um einen Zahn zurückstellen das Nockenwellenrad nach vorne stellen um das wieder auszugleichen und habe dann allerdings die Welle noch später eingestellt.
3.) Fehler: Ich habe ein variables Nockenwellenrad eingebaut. Dies ist ja nie richtig eingestellt wie das Serienrad wenn es in Mittelstellung ist, da man das ja gar nicht so genau einstellen kann. Die eine Schraube steht in der Mitte, die nächste schon wieder leicht links usw. Außer man hat eine Welle die nur durch variables Nockenwellenrad einstellbar ist, das bekommt man aber dann bestimmt mitgeteilt. Allein wegen der Optik lasse ich es aber nicht drin.
Nachdem ich das Nockenwellenrad jetzt ganz nach hinten gestellt habe (Nockenwelle auf früh gleicht somit den einen Zahn später aus) läuft er um Welten besser.
Ich schätze wenn ich morgen den Zahn wieder vorgehe und das Serienrad montiere läuft er perfekt. Deshalb die Auskunft von AME, dass die Welle mit Serienrad gefahren wird.
Allgemein:
Die Nockenwelle kann beim Serienrad ja gar nicht falsch eingestellt werden. Der 4. Zylinder muß auf Überschneidung gestellt werden, so dass beide Nocken (Ein- und Auslass) auf den Hydros sitzen und zwar möglichst gleichmäßig. Beim ersten Zylinder stehen dann die beiden Nocken nach oben, da hier ja dann gezündet wird. Baut man nun die Nockenwelle mit Serienrad so ein, und bei OT an der Kurbelwelle paßt das Ganze ohne Verdrehen der Nockenwelle, so stimmt schon alles.
Wird jetzt die Nockenwelle aber um 1 Zahn falsch verdreht (angenommen 1 Zahn zu spät und Beispiel am 4. Zylinder), dann ist ja der Auslass noch gar nicht richtig zu bei OT (1. und 4. Zylinder stehen ja jetzt auf OT) und der Einlass noch zu. Der Einlass macht jetzt beim Runtergehen des Kolbens erst z.B. bei bereits 20% des absolvierten Wegs auf. Die Ladedruckanzeige zeigt jetzt aber viel mehr Ladedruck an, da der LAder viel mehr Druck gegen den Hub der Nocke aufbringen muss. Die Füllung des Zylinders ist ja auch viel schlechter, da die Nockenwelle beim Ansaugen nur noch kürzer aufmacht. Daher kam bei mir der erhöhte Ladedruck. Jetzt schließt also unten die Einlassnocke noch nicht, sondern schließt erst, wenn der Kolben schon woeder 20% des Wegs nach oben gegangen ist. Jetzt drückt also der Kolben durch seine Kompression gegen den Lader was auch wieder zu hoher Anzeige des Ladedrucks führt. Der Kolben wandert hoch, wird gezündet und wandert bis zum UT. Jetzt sollte das Auslassventil öffnen, öffnet aber erst wieder nach 20% des Wegs nach oben. So werden weniger Abgase rausgepreßt, es bleibt eventuell noch verbranntes Gemisch im Zylinder. Jetzt sind die 4 Takte beendet und es beginnt wieder von vorne.
Die asymmetrische Nocke soll aber eingentlich eine bessere Füllung gewährleisten, dadurch, dass der Einlass viel Luft reinläßt und der Auslass dazu wenig Überschneidung hat. Das heißt,der Takt auf den der 4. Zylinder eingestellt wird, wo beide Nocken nach untenzeigen und auf den Hydros aufsitzen.
Hier ist die Nockenwelle so gebaut, dass in diesem Szenario wo Auslass zugemacht hat und Einlass öffnet fast kein Ladedruck verloren geht (Bei mir sind die Hydros allerdings schon leicht eingedrückt). Durch die längere Öffnungszeiten der Nocken müßte der Ladedruck aber weniger werden, obwohl die effektive Gemischmenge ansteigt (ähnlich 4-Ventiler), das wäre also schon in Ordnung so Skizzy!
Bei einer 276er Nocke werden wohl in diesem Zustand beide Hydros mehr durchgedrückt sein und die Nocken auch dicker sein, so dass es zu mehr Überschneidung kommt.
So habe ich mir das ganze erklärt.
Sollte ich falsch liegen, so klärt mich bitte auf.
Ich hoffe, das interessiert überhaupt jemanden aber das ist mir die ganze Nacht durch den Kopf gegangen....
Gruß Daniel
[ 26 September 2002, 15:13: Beitrag bearbeitet von: Daniel Golf 2 G60 ]