VR6 aus dem Dornröschenschlaf erwecken

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  • Hallo erstmal, ich heiße Santiago (ihr könnt mich auch Blender nennen) und neu hier.

    Dem verstorbenen Großvater von einem Freund von mir gehörte ein 91/92er Corrado VR6 mit Automatikgetriebe. Nachdem das Auto nun 20 Jahre lang unter einem Carport stand, wollen wir uns demnächst dranmachen das Auto wieder zum Laufen zu bekommen. Ich weiß, 20 Jahre sind lang aber die Bilder die mir mein Freund geschickt hat, zeigen meiner Meinung immernoch eine solide Substanz (s.u.). Das Auto wurde bis 2004 gefahren und dann abgestellt - dementsprechend schätze ich mit maximal 80tsd. km. Im Innenraum stinkt es übrigens null.

    Leider wohnen wir beide jeweils 2 Stunden vom Auto entfernt, dementsprechend würden wir das Projekt ohne Zeitdruck über Wochenendstints angehen. Ich kenne mich leider nur mit BMW-Motoren halbwegs aus und mein Kumpel überhaupt nicht, aber ich hab schon einiges an Autos gearbeitet - mechanisches Können sollte also nicht das Problem sein.


    Wir werden jetzt wahrscheinlich nächste Woche erstmals hinfahren klären, ob sich da was machen lässt. Dementsprechend bitte ich um Ratschläge und Anregungen, was wir so alles mitnehmen und beachten sollten. Wir sind leider etwas im Budget begrenzt, vor allem bevor wir wissen was draus wird aber das wird nicht das Problem sein - denke ich zumindest:

    Von mir aus würde ich auf jeden Fall schonmal mitnehmen:

    • Alles was man für einen Ölwechsel braucht
    • Irgendwas, was man vorher in die Zylinder kippen kann, um die gängig zu bekommen
    • Zündkerzen (?)
    • WD40 o.ä. und Bremsenreiniger für allgemein
    • Kabel um hier und da was zu ersetzen
    • Schläuche, weil die originalen wahrscheinlich alle porös sind (was für Größen?)
    • Keilriemen

    Ferner auch:

    • Kabelbinder und Panzerband
    • Hochdruckreiniger

    Das ist jetzt eine grobe Liste ...

    Wie siehts mit der Zündanlage aus, sollte ich da von vornherein damit rechnen, dass die Tot ist oder könnte die alte auch erstmal langen? Die Benzinpumpe wird wahrscheinlich auch durch sein. Würdet ihr da erstmal einen provisorischen Tank bauen oder direkt die Benzinpumpe im Tank tauschen (gibts noch weitere?), der Tank ist ja schließlich aus Plastik und rostet nicht. Benzinleitungen werde ich dann wahrscheinlich auch neue legen müssen, denke ich.

    Ventilsteuerung ist beim VR6 ja glücklicherweise per Kette da muss erstmal nichts gemacht werden denk ich.


    Ihr seht, viel Ahnung habe ich von diesem Auto noch nicht, aber ich lerne schnell also das wird schon werden. :) Werkzeug habe ich das meiste, nur keine VZ Aufsätze bis auf einen 14er. Unser Plan ist jetzt auch erstmal noch nicht, direkt damit rumzufahren, sondern nur Motormäßig zu schauen.

    Hier noch Bilder und Videos:

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    Motorraum


    Das wars erstmal von meiner Seite, ich freue mich auf Rückmeldung und Ideen.

    Liebe Grüße

    Santiago / Blender

  • Hi,

    sei gegrüßt erstmal hier im Forum.

    20 Jahre im Freien( wenn auch unter Dach) ist natürlich ein Hammer. Ob da der Motor nicht " fest" ist? Ich würde auf keinen Fall versuchen zu starten. Selbst wenn er läuft macht man dann nochmehr kaputt. Ich würde so vorgehen:

    -Zündkerzen rausschrauben. Vielleicht könnt ihr ein Endoskop organisieren und schauen wie die Zylinderlaufbahnen aussehen. Rost? Den Motor keinen Millimeter drehen.

    - Zylinder über die Zündkerzen- Bohrungen mit Petroleum/ WD40 fluten und paar Tage einwirken lassen. Evtl. nochmal wiederholen

    - Öl- und Kühlwasser wechseln. Hat der Motor die 20 Winter ohne Frostschäden überstanden?

    - Jetzt könnte man versuchen den Motor mittels Schraubenschlüssel am Keilriemenrad zu drehen( viel Glück).

    - falls er sich drehen lässt weiter wie folgt.

    -Restbenzin aus Tank rauspumpen/- saugen( über Inspektionsöffnung im Tank). Der VR6 hat nur eine Benzinpumpe im Tank. Die ist mit Sicherheit fritte. Neue besorgen. In der Suche hier im Forum findet ihr Tips für eine geeignete Pumpe. Ist eine Wissenschaft für sich.

    - Benzinfilter erneuern. Findet ihr unterm Auto auf der rechten Seite vor dem Hinterrad.

    - Aral 102 neu einfüllen.

    - Schläuche: die Form- Schläuche sind bei VW nicht mehr zu bekommen. Tip: ARZ- Tuning hat einen kompletten Silikon- Schlauchsatz im Angebot.

    -Jetzt könnte man versuchen den Motor ohne Zündkerzen und bei gezogener Sicherung für die Benzinpumpe( Sicherungskasten links unterm Lenkrad) zu drehen um Öldruck aufzubauen. Erlischt Öldrucklämpchen?

    - Neue Zündkerzen ( die richtigen) einschrauben. Sicherung für Benzinpumpe wieder rein.

    - Motor starten. Viel Glück

    Das ist nur mein Procedere zum ersten Motorstart. Müssen natürlich Inspektion/ Überholung, Erneuerung Bremsen, Benzin- und Bremsleitungen, Automatic-Öl, Bremsflüssigkeit, Hydraulikflüssigkeit, Reifen, Elektrik und, und, und folgen.

  • Danke erstmal - ungefähr so hab ich mir das ganze auch vorgestellt.

    Das ist nur mein Procedere zum ersten Motorstart ...

    Ja, das ist auch erstmal das Hauptziel. Der Rest würde nach und nach folgen.


    Die richtigen Kerzen sind dann die NGK BKR5EKU, nehme ich an.

    Bei der Benzinpumpe tu ich mich grad etwas schwer. Ich habe jetzt folgendes gefunden:
    https://shorturl.at/xxYHK (Link war sehr lang)
    Ich brauche ja nicht die ganze Einheit sondern nur die Pumpe. Aber das ist doch schonmal ungefähr das Richige oder nicht? Hilf mir etwas bei dieser Wissenschaft. :lesen:

    ARZ- Tuning hat einen kompletten Silikon - Schlauchsatz

    Hast du da mal einen Link? Ich hab bei ARZ nichts dergleichen finden können.

    Ansonsten:

    • Endoskop wird wahrscheinlich schwierig, kenne niemanden der eins hat.
    • Mit Aral 102 meinst du das Beste was die nächste Tankstelle hat oder wirklich nur Aral?

    Danke nochmal

    Nachtrag: Du meinst wenn wir Rost auf den Zylinderwänden feststellen, den Motor GAR NICHT drehen oder erst nachdem wir ihn einweichen lassen haben?

  • Monin und herzlich Willkommen,
    also ich würde dar nix starten, auch keine Zündung einschalten.

    Wenn ihr da 2 Stunden entfernt wohnt.... was habt ihr jetzt vor? Den alle paar Wochen besuchen und mal laufen lassen, mal putzen, mal ein Teil tauschen?

    Ich denke, dass die einzig sinnvolle Variante lautet, den Zossen auf einen Trailer zu packen und nach Hause holen. Alles andere, also dort vor Ort ohne vernünftiges Werkzeug unter dem Dach ein Auto restaurieren ist wahrscheinlich nicht zielführend.
    Dort würde ich in jedem Fall zunächst die ABS-Einheit abklemmen, bevor hier die Zündung eingeschaltet wird. Weil um das ATE/Teves MK02 würde ich mir die meisten Sorgen machen. Es ist möglich, dass hier die Pumpe hängt. Wenn dem so ist, wird der Motor in kurzer Zeit sterben. Er mag ja schon frei laufend keine Bewegung über 120 Sekunden am Stück.
    Um den VR-Motor selbst würde ich mir keine so großen Sorgen machen. Ist ein Bauernmotor, wie alle anderen Motoren aus der Zeit auch, also relativ einfache und robuste Technik.
    Wie cor-fan schrieb, unbedingt die Pumpe ausbauen und den Tank komplett entleeren und trockenlegen. Ob Du dann im Anschluss 98 Oktan wie benötigt reinkippst, oder falls ihr in Geld schwimmt das Ultimate 102, ist im Grunde egal. Den Motor interessiert das wenig. Eventuell hilft es aber euerem Gewissen.

    Ich habe vor 3 Jahren einen VR gekauft der 12 Jahre in einer Garage stand. Der Vorbesitzer hatte versucht den Motor zu starten, fand den Grund aber nicht, warum der nicht ansprang und hat den dann halt so angeboten.
    Hier war im Schlingertopf der Benzinpumpe alles, was Gummi heißt, zerbröselt. Die Pumpe lieft ganz kurz und war dann von dem Müll, was es angesaugt hat fest. Hier benötigt man also auch den Schlingertopf, von daher eine komplette Pumpeneinheit.
    Die Einspritzventile waren auch dicht. Der Zündanlassschalter war defekt, die WFS war defekt.

    Am Motor selbst würde ich als Erstes das Kühlwasser ablassen und den Kühlkreislauf spülen und frisches Wasser mit G12+ im Verhältnis 1:1 einfüllen.
    Dann den Keilrippenriemen demontieren und alle Aggregate zunächst mal von Hand drehen. Also prüfen, ob sich der Spanner noch sauber dreht, die Lichtmaschine, die Kupplung des Klimakompressors und die Wasserpumpe. Wenn sich alles noch gut dreht, den Riemen wieder rauf. Ölstand kontrollieren, ggf nachfüllen.

    Wie ebenfalls beschrieben, die Kerzen herausholen, in alle Zylinder mit einer Ölspitzkanne etwas Motoröl geben und dann mit dem 27er-Ringschlüssel den Motor am Schwingungsdämpfer, rechts herum mehrmals durchdrehen. Wenn das locker, flockig geht, dann zum nächsten Schritt.

    Noch bevor Du eine Batterie dranhängst, würde ich mir Gedanken um den guten alten Tacho machen. Wie ist da der Zustand der Elkos? Man weiß es nicht. Ich würde die jedenfalls vorher tauschen, oder den Tacho abklemmen, weil wenn tot, dann tot.

    Dann Batterie dran (nicht vergessen, die ABS-Pumpe vorher abzuklemmen!) und ohne Kerzen den Motor drehen lassen, bis die Öldruckkontrollleuchte erlischt. Jetzt die Kerzen mal in Augenschein nehmen, eventuell mit einer Messingbürste reinigen und wieder rein damit. Jetzt würde ich einen Startversuch wagen.

    Springt er an? Klasse, wenn nicht, geht jetzt eh das große Gesuche los, was ich zunächst auch nicht für unwahrscheinlich halte :grinning_squinting_face:

    Nun würde ich den Motor im Stand warmlaufen lassen. Er wird dabei sehr stark qualmen, das ist normal, weil durch die Rostablagerungen im Motor nichts mehr richtig dicht ist, also die Kolbenringe dichten zu den Zylinderwänden nicht mehr sauber ab, die Ölabstreifringe natürlich auch nicht und auch die Ventile werden nicht mehr richtig abdichten. Das wird aber wieder. Einfach laufen lassen und die Temperaturen beobachten. Das Qualmen sollte besser werden. Wenn der Motor warm ist, auch mal ruhig langsam bis 3000 rpm drehen.

    Dann würde ich das Öl wechseln.

    Nun ist es an der Zeit, nach dem ganzen anderen Kram zu schauen. Die Bremsen werden wahrscheinlich fest sein, das ABS muss noch überprüft werden. Alles was Gummi heißt muss überprüft werden.
    Das wird in Summe ein wenig dauern und neben der Zeit auch Geld in Anspruch nehmen. Zumindest, wenn ihr es ernst meint.

    Viel Spaß und vor allem Erfolg mit dem Projekt.

  • Hi,

    mit der Antwort vom Dirk ( 5dOt1) habt ihr einen absoluten Experten des Forums " an der Strippe". Ausserdem ist der Dirk der Elektronic- Guru des Forums. Den Aussagen vom Dirk kann ich nur vollinhaltlich zu stimmen.

    Zu Euren Fragen:

    - Zündkerzen. NGK BKR 5 Eku

    - Schlauchsatz. Sorry, hab ich verwechselt( ARZ ist ansonsten super für VR6). Schlauchsatz gibt's bei " Theibach Performance".

    - Benzinpumpe: die vorgeschlagene hat nur 3bar, deshalb falsch. Die einzige Pumpe, die ich nach langer Suche kenne ist die:

    Meat& Doria 76410

    - hat 4bar

    -hat Schlingertopf

    - hat Tankgeber dabei

    - passt plug und Player in den VR6- Corrado

    Kauft komplette Pumpe- siehe Dirks Horrostory mit den Innereien im Schlingertopf.

    Vielleicht noch ein Hinweis bei dieser Gelegenheit . Dirk hat Recht, der VR6 ist ein solider Bauernmotor. Auch der Kettentrieb. ABER. VW hat leider in alle Corrados ein fehlerhaftes Teil eingebaut. Nämlich die Ölpumpe. Hier verklemmt sich irgendwann das Überdruckventil. Dann killt der zu hohe Öldruck den Kettentrieb. Irgendwann gab's dann korrekte Ölpumpen von VW, die inzwischen in den meisten VR6 Corrados laufen.

    Bei der Historie Eures VR6 hab ich aber den Verdacht dass da noch die original Pumpe drin ist.

    Kettentrieb liegt übrigens beim VR6 auf der Getriebeseite. Deshalb muss zum Wechsel der Ketten und Gleitschienen das Getriebe ab.

    Automatische Anzeigen

  • Hallo Dirk, danke auch dir für die ausführliche Antwort.

    Wenn ihr da 2 Stunden entfernt wohnt.... was habt ihr jetzt vor?

    Der Plan ist uns das Auto übers Wochenende anzuschauen und dann, je nachdem wie gut er noch dasteht und wie weit wir vorankommen zu entscheiden was damit passieren soll. Die Sache ist, mein Kumpel wohnt in Wiesbaden und ich mittlerweile in München und das Auto steht mittig platziert in Würzburg bei seiner Großmutter. Wir haben daher die Möglichkeit immer gleich für mehrere Tage dort zu bleiben. Wenn ich das Auto übernehme, nehm ich es mit zu mir runter, hier habe ich Platz auf dem Hof, Leute mit expertise und theoretisch einen Kontakt mit Hebebühne. Wenn er ihn übernimmt müssen wir noch schauen, da ich der bin der von uns beiden mehr weiß. --> Also wenn ich das wirklich machen möchte hab ich die Ressourcen.

    Wenn sich alles noch gut dreht, den Riemen wieder rauf.

    Ich hätte da nach 20 Jahren direkt was neues draufgeworfen. Aber wahrscheinlich tut es der alte auch erstmal bis der Motor halbwegs stabil läuft (?)

    ... oder den Tacho abklemmen, weil wenn tot, dann tot.

    Klingt soweit einleuchtend - löten kann ich auch und Elkos sind billig. Hast du eine Liste mit denen, die ich brauche? Ich konnte im Forum nichts finden. Und Frage:
    Ich muss dann ja NUR den Tacho abklemmen, sonst hab ich ja keine Öldruckleuchte. Geht das so ohne weiteres oder sind die Warnleuchten unabhängig vom Rest der Amaturen darüber? Auf die Wassertemperatur sollte ich ja auch schauen, sagtest du.

    Dann würde ich das Öl wechseln.

    Also erstmal wachlaufenlassen und danach das Öl wechseln. Erigbt soweit auch Sinn weil das neue Öl sonst direkt voller Betriebsmittel ist. Ich hatte nur angenommen, dass sich das alte Öl schon zu weit zersetzt hat, um seine Leistung zu bringen. Aber da ist es wahrscheinlich wie beim Keilrippenriemen - fürs erste reichts.

    Springt er an? Klasse, wenn nicht, geht jetzt eh das große Gesuche los, ...

    Luft, Sprit und Funken - ohne viel Elektronik recht einfach. Gibt es sowas wie ein "No Start Tree" den man ablaufen kann?


    Danke, nun zu cor-fan:

    Schlauchsatz und Pumpe habe ich beides finden können. Der Schlauchsatz ist aber momentan nicht lieferbar (gibt sicher was bei anderen Herstellern) und die Pumpe wird leider nicht mehr hergestellt (Stand so bei M&D auf der Seite). Die Exemplare die ich finden konnte sind für horrende Summen inseriert. Da muss es doch Alternativen geben, ich blick nur noch nicht wirklich durch. Alles sieht gleich aus ist aber nur für 3 Bar, etc.
    Dirks Horrorstory sei mir eine Warnung :student_old:

    Bei der Historie Eures VR6 hab ich aber den Verdacht dass da noch die original Pumpe drin ist.

    Wann wurden die denn ersetzt? Das Auto wurde bis 2004 regelmäßig bewegt. Das ist aber eine Sache für später oder? Solange wir den nicht zu hoch und lange drehen, passt der Öldruck doch (?). Ich schreib dem örtlichen VW Händler mal eine Mail, Zugriff auf einen Teilekatalog habe ich über meinen Mitbewohner, denk ich.

    Ich sehe ich muss noch viel fragen, das wäre sicherlich einfacher, wenn ich beim Auto wäre, dann könnte ich da direkt selber nachschauen. Nächstes WE wird viel Klarheit bringen, falls wir es da nach WÜ schaffen.


    Grüße an euch beide

    Santiago

  • Hi,

    - Benzinpumpe: was sind horrende Kosten für Dich? Die Benzinpumpe vom VR6 ist ein ziemlich trickreiches Teil und die gibt's nirgendwo für' n Appel und nen Ei. Richtig , alles auf dem Markt hat nur 3bar oder wie bei Bosch keinen Schlingertopf( ist ja eine Art catchtank). Gerüchtweise habe ich gehört dass es von VDO oder Pierburg was gibt. Aber konnt ich nie finden. Von Valeo hab ich mal eine gekauft. Die hatte alles, funzte auch gut, nur hatte sie nicht den Tankgeber. Daran bin ich dann nach tagelangem Schnüffeln im Benzindunst gescheitert. Hab ich frustriert aufgegeben und VW machen lassen. Weiss bis heute nicht was die mir da eingebaut haben. Funzt aber seit Jahren.

    Insofern wäre die Meat& Doria schon ideal.

    -Ölpumpe: jedenfalls wurde von VW bis Ende der Bauzeit des CorradoVR6 die fehlerhafte Pumpe eingebaut. Für's Procedere des Erststarts kann man das wohl erstmal vernachlässigen. Aber muss jeder VR6- Treiber im Hinterkopf haben wenn es um weitere Arbeiten am Motor geht. Ist auch wieder eine Wissenschaft für sich. Wenn ihr ernsthaft am Corrado loslegt solltet ihr Euch da mal gründlich beraten lassen.

    - Schlauchsatz: vor 2, 3 Jahren hab ich einen Satz bei Theibach gekauft. Andere Anbieter kenne ich nicht. Hab aber auch nicht gesucht.

  • Zum Keilrippenriemen:
    Ja, genau so war es gedacht. Geht ja erst mal nur um die erste Wiederinbetriebnahme. Wenn alles läuft ist ja eh eine Inspektion fällig und dann würde ich natürlich alles tauschen.

    - Öl
    - Ölfilter
    - Getriebeöl
    - Luftfilter
    - Kerzen
    - Verteilerkappe
    - Verteilerläufer
    - Keilrippenriemen
    - Wasserpumpe
    - Thermostatgehäuse
    - Thermostat

    Zum Tacho:
    nein es gibt keine Liste, weil es leider einige Revisionen der Platinen mit unterschiedlicher Bestückung gibt. Und ja, die kosten nix, aber wenn man es vernünftig machen will, ist es aber auch gar nicht so einfach die exakt passenden, von den Werten und vor allem der Bauform zu finden.
    Ja, den Tacho vorher machen, oder einen bereits gewarteten mitnehmen. Der Motor wird natürlich auch ohen Tacho sraten, aber die Batterie wird mangels Erregerspannung nicht geladen. Den Öldruck kannst Du auch direkt am Öldruckschalter mit einem Multimeter oder einer Prüflampe, die Wassertemperatur kann man z.B. mit VCDS aus dem Streugerät lesen. Das ist aber alles eventuell nicht da Vorort machbar. Deshalb würde ich es in Erwägung ziehen ein Kombiinstrument zu besorgen, die Elkos zu tauschen und dann dieses zunächst zu verwenden. Das wirst Du hinterher ganz sicher wieder los.
    Hier reicht auch was vom Passat B3 oder B4 aus, auch wenn es nicht exakt dasselbe ist. Glaube da bitte den Kleinanzeigenanbietern nicht :grinning_squinting_face:

    Zum Öl:
    Das Öl war tausende Jahre unter der Erde. Die eine Stunde wird noch gehen :-D. Ich vermute, dass in den ersten 10 Minuten das Öl schon sehr stark verschmutzt wird, sodass ich es schade finde, frisches Öl dafür zu verschwenden. Aber im Grunde genommen hast Du ja recht. Wenn es Dir 40 Euro Wert ist, macht es schon Sinn, ein einfaches 5W40 Hydrocrack-Öl und einen neuen Ölfilter einzubauen, dann kann das auch erstmal drin bleiben bis der Zossen wieder auf die Straße kann.

    Zu Luft, Sprit, Funken:
    Ja, im Grunde hast Du da voll und ganz recht, aber er kann einen trotzdem ärgern. Ich habe letztes Jahr relativ lange bei einem VR mit keinen 70 tkm gesucht, warum der läuft, dann stellst Du ihn warm ab und danach startet der nicht mehr, bis er wieder kalt ist.
    Nein, einen Ablaufplan habe ich nicht. Ich würde in so einem Fall als Erstes den Fehlerspeicher auslesend. Und dann halt mal schauen. Kommt überall Spannung an wo die benötigt wird, auch wenn der ZAS auf KL50 steht? Also am Steuergerät, Zündspule, Benzinpumpe? Werden die Kerzen nass?
    Aber dafür ist es echt noch zu früh. Eventuell springt der ja einfach erstmal an.

    Zum leidigen Thema Ölpumpe und Kettenspannsystem:
    Die Ketten werden mit Öldruckspanner gespannt (Der VR hat 2 Ketten).
    Der obere Kettenspanner hat ein Rückschlagventil. Wenn der mit 10 oder mehr bar beaufschlagt wurde, dann drückt der auch ohne ständig hohen Öldruck volles Rohr auf die Kette. Dann verschleißt das Kettensystem sehr stark und muss halt getauscht werden.
    Wie cor-fan schrieb, ist das echt die Achillesferse des VRs. Bei den alten Pumpen (bis Produktionsende unserer Corrados 1995 eingesetzt) arbeitet sich das Überdruckventil in den Aludruckguss ein und dadurch wird der Druck leider nicht mehr geregelt. Dadurch ist schon im kalten Zustand bei Standgas der Druck deutlich höher als die maximal gedachten 7 bar. Messungen bei einem Kumpel haben mir das Manometer beim Gasgeben aus der Hand geschlagen. Ging bei 4000 rpm geschätzt auf gut 16, 17 bar.
    Hier reicht dann das Tauschen der Ölpumpe alleine nicht mehr aus. Hier ist dann Ketten und Spannerwechsel angesagt.

    Da VW die Pumpen nie ausgetauscht hat, sondern nur eine verbesserte Version in neueren Motoren eingebaut hat, wird bei einem Auto, was bis 2004 nur unterwegs war sicherlich noch die alte Pumpe verbaut sein. Also Öldruck mit einem externen, analogen Manometer messen, geht der bei Vollast nicht über ca. 7 bar, Ölwanne runter und Pumpe tauschen. Geht der Druck deutlich über die 7 bar, Getriebe auch noch runter und Ketten samt Spanner tauschen. Aber auch das ist jetzt erstmal nicht da primäre Problem.

    Vor einem Kettentausch hier nochmals nachfrage, es gibt bessere Spannsysteme von neueren Motoren, die hier verwendet werden können :winking_face:

  • Okay, soweit habe ich eigentlich alles verstanden. Dann muss ich mir noch einen OBD 1 Adapter organisieren.

    Eine Frage aber nochmal zur Spritpumpe:
    Würdest du dich cor-fan anschließen und sagen, dass eine 3 Bar Spritpumpe nicht ausreicht? Auf allen Websites die ich bis jetzt besucht habe wird die 3 Bar Pumpe auch dem VR6 zugeordnet. Ich neige inzwischen schon zur von ihm empfohlenen Pumpe aber ich finde 330 Euronen für eine Spritpumpe schon etwas wild.

    Gruß

    Santiago

    Automatische Anzeigen

  • Bezüglich der Pumpe siehe hier:
    Benzinpumpe VR6?

    Mit rund 150 Euro ist das Problem aktuell lösbar.


    Nachtrag:
    Ob 3 bar es auch tun würden, keine Ahnung, habe ich nie ausprobiert.
    Wenn ich mir das aber technisch herleite, dann ist das aber nicht ganz unwichtig.
    Der Benzindruckregler hat 4 bar. Will also den Systemdruck bei Volllast auf 4 bar einregeln. Das Steuergerät wird die Öffnungszeiten der Düsen und somit den Durchsatz in Relation zum erwarteten Benzindruck wählen. Also bei 3 bar wird weniger durch die Düse in der Öffnungszeit gelangen als bei 4 bar.

    Aber, als ich letztes Jahr die Pumpe gewechselt habe, hatte die originale Pumpe nur noch rund 2,5 bar gemacht. Die neue 4 bar Pumpe hat 6 bar gedrückt. Hier allerdings gegen ein Manometer ohne Durchfluss zu den Düsen. Die 4 bar müssen ja auch während des Einspritzvorgangs anliegen.'

    Also kann ich guten Gewissens keine 3 bar Pumpe empfehlen. Der Corrado war nie ein günstiges Hobby und das wird sich wohl in Zukunft nicht verbessern, eher im Gegenteil :grinning_face_with_sweat:

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