Nockenwellenlager angefressen?! Was nun?

  • Hallo,
    Hätte mal ne Frage an die erfahrenen VR6 Kenner unter euch.
    Haben aufgrund von leichten Mahlgeräuschen an den Nockenwellen mal den Ventildeckel aufgemacht und mal den NWBlock abgebaut von welchem vermutlich das Geräusch kommt.


    Ergebnis: Die Nockenwelle frisst wohl im Lager. An der Welle selbst sieht man eigentlich keine grossen Verschleißspuren jedoch im Lagerblock. Ich werde mal ein Bild davon hochladen.


    Nun meine Frage. Muss der Kopf samt Nocken komplett neu oder gibts da ne Möglichkeit den zu retten? Oder ist das sogar "weniger bedenklich" oder ähnliches beim VR6?
    Ist mein erster VR habe damit noch nicht sooo viel Erfahrung und ein ähnliches Problem eigentlich noch nie gehabt.


    Der Motor läuft ansonsten Astrein keine Probleme, Geräusche, Kettenrasseln etc. deshalb wundert mich wieso dieses Problem überhaupt entstanden ist.


    Motorkennbuchstabe AAA

  • Ich würde mir bei der gelegenheit gleich einen Überholten Kopf mit anderen wellen drauf setzen. Sicher ist sicher und so teuer sind die Köpfe auch nicht.

  • Ist so ein Kopf professionell reparierbar? Da die meisten Angebote mit überholten Köpfen fordern den alten Kopf zuzuschicken.
    Habe zumindest noch kein Angebot gefunden bei dem es nicht so ist.

  • Die Lager sind äußerst selten ein Problem, aber wenn doch, dann nicht wirtschaftlich reparabel. gebrauchten Kopf besorgen, planen, Ventilführungen erneuern und gut. Außerdem würde ich mir evtl Gedanken darüber machen, warum es überhaupt zu dem Schaden kam, denn üblicher Verschleiß ist das definitiv nicht. Entweder es wurde stark verschmutztes Öl in die Lager hochgepumpt oder es herrschte akuter Öldruckmangel im Lager. Ursache muss geklärt und behoben werden.

  • Okay Danke.
    Öl wurde erst kürzlich erneuert, Öl sieht man ja auf dem Bild kam im Kopf an, also kanns ja eigentlich nur am Öldruck liegen oder? Ich verbaue eh demnächst eine Anzeige dann kann ich das überprüfen.


    Was könnte der Grund für den geringen Öldruck sein? Ölpumpe oder? Odef kann es auch sein dass zu wenig Öl im Kopf ankommt und wenn ja wie kann ich das am besten überprüfen?

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  • Es kann an der Ölpumpe liegen, aber auch an verschlissenen Lagern. Um so größer das Spiel zwischen Lager und Welle (auch die Kurbelwelle ist hier gemeint), um so mehr Öl muss die Pumpe fördern um den Druck aufrecht zu halten. Da ist die Physik dann irgendwann am Ende und der Öldruck sinkt. Mit dem defekten Lagerbock zu messen halte ich für nicht so sinnvoll um ein verlässliches Ergebnis zu erhalten.


    Wie sehen die anderen Böcke denn aus und wie das Gegenstück am Kopf?
    Wurde der Motor bearbeitet vor dem Turboumbau? Geplant auf 3 Liter gebohrt etc? Also eventuell Schmutz/Späne in den Ölkanälen verblieben?
    Von welchem Bock ist das obige Foto?

  • Das Foto ist vom Block Nummer 1. Wir haben nur diesen Block entfernt (ist wieder alles zusammengebaut) da von diesem Block das akustische Mahlgeräusch kam.


    Was genau bearbeitet wurde kann ich nicht vollständig sagen. Hab den Wagen als Projektaufgabe gekauft da er vom Preis / Leistungsverhältnis top war und mich die Richtung Turboumbau schon lange interessiert.


    Hab mich noch nicht grossartig mit dem Motorinneren beschäftigt da er eigentlich gut lief und ich mich in den letzten Wochen um andere Dinge wie Elektrik, Innenausstattung, paar Karrosseriearbeiten etc. gekümmert habe.
    Das alles eben bis vor kurzem als mir das Mahlen im Zylinderkopf aufgefallen ist.


    Also der Motor wurde soviel ich weiss nicht aufgebohrt ist jetzt auch nicht gerade eine 800ps Kampfmaschine. Es wurde alles aufs originale Steuergerät programmiert und er läuft ungefähr auf 350ps.


    Ein stärkeres Getriebe ist eingetragen, in wie fern genau verstärkt weiss ich nicht. Der Motor selbst ist jedoch sehr wahrscheinlich neu aufgebaut worden. Danach wurde wohl nicht viel damit gefahren. Bin mit einer Stabkamera durch die Zündkerzenlöcher gegangen und hab mir die Zylinderwand und die Kolben angeschaut, sieht alles ziemlich neu aus, keine Ablagerungen, saubere kratzerfreie Wand etc.
    Auch der Kopf sieht vom Innenleben wie man oben sehen kann eigentlich ziemlich gut aus, keine Ablagerungen oder sonstige Spuren. Nockenwellen sind die originalen.


    Das Problem ist, dass der Wagen knapp 10 Jahre stand, Umbauten wurden ca von 2002-2008 durchgeführt, seit dem hatte er kein TÜV mehr. Weshalb der Motorraum auf dem Bild auch so staubig ist. Öl und Wasserwechsel habe ich natürlich gemacht.


    So jetzt wisst ihr alles über die Karre:D


    Ich vermute eher, dass der Wagen wohl irgendwann mal mit zu wenig Öl o.ä. gelaufen ist, denn der reine Motorumbau sieht eigentlich recht gut aus (bis auf manche Stellen der Ladeluftverrohrung die muss neu!)


    Wenn eventuell die Ölkanäle zu sind, wie bekomme ich das raus, bzw. habe eine Motorölspülung von Liqui Moly da und auch n haufen Öl. Wollte demnächst eh eine Spülung durchführen, reicht das um Ölkanäle wieder freizubekommen?


    So sorry für den langen Text aber jetzt habe ich glaub alle Infos drin.

  • Das Problem ist, dass der Wagen knapp 10 Jahre stand, Umbauten wurden ca von 2002-2008 durchgeführt, seit dem hatte er kein TÜV mehr. Weshalb der Motorraum auf dem Bild auch so staubig ist. Öl und Wasserwechsel habe ich natürlich gemacht.


    Nach 10 Jahren Standzeit reicht ein Wasser und Ölwechsel
    für gewöhnlich nicht aus. Meiner persönlichen Meinung nach hätte ich die Kerzen rausgedreht und in jede Brennkammer etwas Öl eingespritzt, dabei den Motor von Hand durchgedreht. Ventildeckel hätte ich auch vorher abgemacht und mit Öl eingespritzt.
    Aber da gibt es gerade auf Oldtimerseiten viele Infos und verschiedene Glaubenssätze wie nach langer Standzeit ein Motor gestartet wird.
    Die Ölkanäle würde ich mit einem Kompressor vorsichtig durchblasen, aber ich glaube nicht wirklich das da welche zu sind.

  • Das konnte ich leider nicht verhindern schon der Verkäufer hat ihn angemacht und das vermutlich auch schon bei Interessenten vorher. Ich werde heute mal eine Ein zwei Ölspülungen machen und danach die Ölwanne putzen. Dann frisches Öl rein.


    Ne Öldruckanzeige hab ich auch verbaut dann bin ich mal gespannt. Noch ne Frage, wie kann ich denn sehen ausser an zu niedrigem Öldruck ob eventuell die Ölpumpe einen weg hat?

  • Hi,
    wenn Du schon die Oelwanne offen hast waere der Austausch der Oelpumoe auf jeden Fall ratsam, denn die origiinal Oelpumpen aller (!) VR6 waren mangelhaft. (Mal dazu die Suche bemuehen) So hattest DU auch die Garantie, dass Dein evtl. zu geringer Oeldruck nich von der Oelpumpe herrührt.

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  • Ne Öldruckanzeige hab ich auch verbaut dann bin ich mal gespannt. Noch ne Frage, wie kann ich denn sehen außer an zu niedrigem Öldruck ob eventuell die Ölpumpe einen weg hat?


    Mit dem vorhanden Schaden gar nicht. Geht da ja schon der Druck erheblich verloren. Da kann man keine Aussage bezüglich der Pumpe treffen.


    Mach es doch vernünftig. Nockenwellen raus, an allen Lagerböcken eine Sichtprüfung und am Besten noch eine Messung mit Plastigage durchführen.


    Öldruck messen ist hier echt sinnfrei.

  • Obwohl habe den Motor mal angeschmissen mit der Anzeige neulich nur zum schauen, hatte knapp 5bar im leerlauf kalt, der Wert ist doch eigentlich okay oder?
    Naja im Endeffekt hilft alles nix werde den Kopf und andere Dinge jetzt über die Wintermonate neu machen.

  • Die Ölpumpen- Problematik ist hier jedoch irrelevant, da dabei nur ein Problem mit zu hohem Öldruck besteht, was wiederum die Ketten schädigt. Hier geht es jedoch eher um Mangelschmierung bzw um zu geringen Öldruck; sollte nur ein einziges Lager betroffen sein, tippe ich eher auf eingedrungenen Schmutz bei der Montage des Motors. Ich würde das Aggregat komplett demontieren und durchchecken.

  • Hi,
    er schrieb anfangs, dass der VR6 neu fuer ihn waere. Ich denke es bringt ihm auch nichts, wenn er den Motor aufwendig durchcheckt und revidiert und dann evtl. immer noch die erste Oelpumpe drin hat. Wenn dann kurzfristig nach der Revision die Ketten rasseln wird er auf den Corri fluchend das Weite suchen.

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  • So ich denke ich kenne das Problem, ich glaube ich wollte es einfach nicht richtig wahr haben. Thema Schmutz: als ich das Problem bemerkt habe, habe ich eine Ölprobe mit zur Arbeit genommen und es filtern lassen. Dabei wurden mehrere Verschmutzungen in Form von Lack, Kupfer Holz etc. gefunden. Jedoch waren die Partikel so klein dass ich nicht gedacht habe es wäre für sowas verantwortlich. Da dachte ich eher da wäre doch vorher der Lader flöten gegangen.


    Jedoch war der Öltest NACH dem Ölwechsel, somit glaub ich echt dass das der Grund für den Schaden ist, ich will nicht wissen wie das Alte Öl in dem Motor aussah. Wenn jetzt der Verkäufer den Wagen wohl des öfteren gestartet hat macht das alles langsam Sinn.


    Hätte ich eigentlich selbst drauf kommen können wollte es aber glaube ich nicht so richtig wahr haben. Hätte nicht gedacht dass das so schnell zu so einem Problem führen kann.


    Naja werde den Kopf nun in nächster Zeit tauschen. Dabei werde ich mir den Rest vom Motor auch anschauen, ggf. erneuern und säubern.
    Vielleicht wirds dann im Frühjahr was.

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