Tachoprobleme / Austauschbarkeit DE/US

Hallo an alle. Habe vor einem halben Jahr den Zweiten Corri dazugekauft, der mir einiges an Arbeit und kopfzerbrechen ab(ge)fordert (hat). Zuerst aber mal ein paar Daten:

Beides sind G60 im Originalzustand, Bj.90, ein deutsches und ein US-Modell
Deutsches Modell mit Motometer-Tacho
US-Modell mit VDO Tacho
Beide Tachos sind erste Version (analog), also mit einer Blink-LED
Das US-Tacho hat die LED-Reihe anders, wegen der ELRA-LED

Nun habe ich an dem neuen Corri folgende Probleme:

* Motoröldruck LED mit Summer geht immer wieder mal bei Drehzahlen > 2.000 U/min. an - 1,4 bar Öldruckschalter ohne Erfolg gewechselt

* Tachonadel zittert bis ca. 40 km/h Geschwindigkeit

* MFA zeigt keine Werte für Fahrtstrecke, durchschnittliche Geschwindigkeit und Durchschnittsverbrauch

* Heckspoiler fährt nicht automatisch aus (blau/weißes Kabel am Radiostecker ist zwar durchgeschnitten, aber vernünftig isoliert), manuell über Taster gehts.

Meine Vermutung:

* Hallgeber Tacho defekt
* Elko der MFA-Platine ausgelaufen/defekt (noch nicht gecheckt)
* evtl. Antriebswelle Tacho defekt (da aber die km/h Anzeige bis auf leichtes Zittern geht, wird das wohl nicht unbedingt die Ursache sein)

Alles erklärt die Ausfälle innerhalb der MFA und das der Heckspoiler nicht autom. ausfährt. Das die Öldruck-LED immer wieder mal angeht, lässt das Elko mehr in den Fokus rücken.

Jetzt habe ich überlegt, ob ich mal testweise das US-Tacho dran hängen soll. Allerdings habe ich keine Ahnung, ob das auf den deutschen Stecker machbar ist.

Ein anderes Problem was ich mit dem US Tacho habe: Das US-Modell befindet sich derzeit in einer Vollrestauration und ich bin gerade dabei, den wieder zusammen zu bauen. Als ich dort den US Tacho wieder eingesetzt habe, funktionierte die MFA-Anzeige nicht, obwohl sie beim Ausbau noch ging. Es kann aber durchaus sein, das in Richtung ZE irgendwo ein Kabel abgegangen ist, denn der Wagen war mit Ausnahme der ZE und der Kabel, die durch die Spritzwand gehen, komplett zerlegt. Es könnte aber auch sein, das da jetzt die MFA auch nicht mehr geht. Das würde sich dann evtl. beim testen im deutschen Modell ebenfalls klären. Setzt aber auch voraus, das es im deutschen passt und funktioniert.

Meine Frage: Kann ich die Tachos einfach tauschen, oder muss da Anschlußmässig was geändert werden? Ich denke mal, das es egal ist, ob von Motometer oder VDO, denn ich habe auf Bildern im Netz gesehen, das die deutschen Motometer und VDO Tachos auch die selben Teile-Nummern haben.

Grüße aus Duisburg
Ron
P.S.: Ist hier eigendlich jemand aus meiner Gegend?

Ja sauber. Wäre doch mal interessant den Einen oder Anderen von euch kennenzulernen.

Mit dem Tachotausch werde ich dann in den nächsten Tagen, wenn ich Zeit finde, ausprobieren. Habe noch ein gebrauchtes Tacho (klar, neue gibt es ja nicht mehr...) gekauft. Es soll zwar beim Ausbau funktioniert haben, aber es liegt wohl auch schon 4 Jahre rum und wer kann da noch sagen, ob es noch funktioniert? Könnte ja auch der Kondensator schon ausgelaufen sein.

Mit meinen Vermutungen liege ich aber richtig, oder hat wer noch andere Ursachen parat? Wenn ich dann schon mal dran bin, kann ich das ganze Programm dann in Reihe abklären.

P.S. Bin zwar neu hier, aber in anderen Foren schon wesentlich länger mit dem Namen Ron. War der Meinung, das ich hier auch schon angemeldet bin, bis ich gestern diesen Beitrag schreiben wollte... Reingeguckt habe ich regelmässig. Fahre seit 91 Corrado und der erste wurde sogar neu gekauft. Sozusagen ein alter Hase...

Ron

-- Beitrag erweitert um 20:42 Uhr -- Vorheriger Beitrag war von 19:53 Uhr --

P.P.S.:
Meine auch einiges an technischer Ahnung zu haben, so daß ich mich hier entsprechend einbringen kann. Leider ist es mit der dazu nötigen Zeit etwas schlecht bemessen und meine beiden Rados beanspruchen diese Zeit momentan für sich.

Dafür werde ich dann aber auch zumindest einen ziemlich neuwertigen im Originalzustand haben, wenn der fertig ist. Der andere ist eher ne Ratte, wie man so schön sagt: Nicht toll im aussehen, aber es sollte erst einmal alles funktionieren, original sein und er hat eine originale Anhängerkupplung. Nicht wirklich schön anzusehen, aber ich denke eine wirkliche Rarität. Zustand schon wesentlich schlechter, leider auch schon mit Rostansatz an den Schwellern und Holmen. Aber das ist dann das Projekt, wenn die Vollrestauration beendet ist.

Ach ja, was ich noch wegen der Öldruckwarnung vergessen habe: Öldruck ist vorhanden, ist also eine Falschmeldung vom Display.

Also die Tachowelle hat es vor ein paar Monaten noch gegeben. Aber das kann sich ja täglich ändern. Habe mir vorsichtshalber noch eine auf "Lager" gelegt. Ansonsten gibt es die gebraucht auch noch, so das eine Umrüstung zu aufwendig und der Wagen nicht mehr im Originalzustand wäre.

Da habe ich bisher nur eine Ausnahme zugelassen: Eine Hartmann Sportauspuffanlage, weil der Sound es wirklich wert war und es den Auspuff als Verschleißteil über kurz oder lang sowieso nicht mehr original gibt (gibt es den überhaupt noch?).

Alles andere bstätigt meine Vermutung und wenn sich das mit der Öl-LED nach dem Tachotausch nicht erledigen wird, kann es nur noch die Leitung zum Schalter sein bzw. fehlende Masse. Ansonsten wüsste ich da auch nichts mehr.

Jetzt warte ich das neue Tacho mal ab und werde dann mal ein bißchen nach forschen. Habe jetzt sowieso erst mal 2 Tage Spätdienst, da lohnt sich das Anfangen eh nicht.

Wegen Budberg Nicht wirklich weit weg. Kommen noch mehr aus dieser Gegend?

So. Wollte mal ein Zwischenergebnis bekannt geben. Habe heute das Ersatztacho bekommen und die Tachos mal getauscht. Das Ersatztacho ist allerdings nun von VDO, wo das vorige von Motometer war. Ergebnis: Alle Fehler behoben. Insofern spielt es auch keine Rolle, ob man ein VDO oder Motometer Tacho drin hat.

Sämtliche Werte der MFA sind wieder vorhanden. Der Heckspoiler fährt nun wieder automatisch aus und ein. Und zu meinem Erstaunen zittert auch die Tachonadel bei Geschwindigkeiten zwischen 0-40 km/h nicht mehr. Da hatte ich ja erst die Tachowelle in Verdacht.

Anscheinend bekommt die Geschwindigkeitsanzeige vom Rundinstrument ihren Antrieb nicht mechanisch von der Tachowelle, sondern ebenfalls elektronisch vom Hallgeber über die Platine/Leiterfolie.

Das wiederum würde bedeuten, das der Hallgeber nicht defekt sein kann, weil das Rundinstrument der Geschwindigkeitsanzeige, mit Ausnahme des Zitterns im unteren Bereich, funktionierte. Werde daher morgen das ausgebaute Tacho zerlegen und mal schauen, ob man defekte elektronische Bauteile auf der Platine erkennen kann. Vielleicht lässt sich das alte Tacho noch retten, so das es dann wieder in den Wagen kann. Hätte dann das neue noch in Reserve und kann dann damit das Tachoproblem in unserem US-Corri klären.

Was ich noch nicht klären konnte: Das Öldruckproblem. Denn die Lampe war auch in der letzten Woche mit dem alten Tacho nicht mehr angegangen. Und wie will man einen Fehler finden, der zur Zeit nicht da ist? Da das Tacho aber für alle Funktionsstörungen verantwortlich war, denke ich, das die falsche Öldruck-LED-Warnmeldung auch daher kam. Das wird die Zukunft dann zeigen.

Melde mich, wenn ich Neuigkeiten habe.

Du hast natürlich Recht. Habe heute das Tacho mal so weit zerlegt, wie ich es auseinander bekommen habe. Da habe ich gesehen das die Welle ins Tacho hineingeht.

Dann frage ich mich nur, warum der Zeiger von 0-40 km/h am Schwanken war, während der des neuen Tachos das nicht macht? Muß wohl mechanisch was nicht in Ordnung sein, aber was?

Habe mir dann die Platine der MFA angesehen, ob da irgendwelche Kondensatoren farblich angelaufen, ausgelaufen oder gar geplatzt sind. Für mich als nicht Elektroniker nichts feststellbar. Auch die Platine sieht noch in Ordnung aus.

Allerdings ist innerhalb des Gehäuses wohl noch eine Platine, wo Kondensatoren drauf sind. Ich habe nur noch nicht rausbekommen, wie ich das auseinander bekomme, um da mal einen Blick drauf werfen zu können.

Habe mal ein paar Bilder beigefügt (wenns funktioniert hat). Vielleicht findet ihr ja was. Sämtliche Infos die ich dazu hier im Forum gefunden habe, bezogen sich wohl auf das neue Tachomodell.

Wenn´s nur ein Kondensator oder der Hallgeber sein sollte, würde sich das ja noch reparieren lassen. In Zeiten immer knapper werdender E-Teile, möchte ich die MFA-Anzeige nur ungern in die Tonne hauen.

Bin jetzt ein ganzes Stück weiter. Habe zusätzlich noch ein Tacho gekauft, weil ich es günstig geschossen habe, und ich jetzt nicht das vorher gekaufte und funktionsfähige Tacho riskieren wollte. Das kann dann als Komplettersatzteil weggelegt werden.

Habe das neue Tacho erst mal getestet, um zu sehen, ob alles geht. Leider war hier die Fernlicht LED und alle Birnchen defekt und auch bei diesem Tacho zittert die Tachonadel, wenngleich etwas weniger schlimm, als beim originalen.

Dieses Tacho soll mir nun als Teilespender zur Reparatur des originalen zur Verfügung stehen. Nun habe ich lediglich den Hallgeber gewechselt und siehe da, das originale Tacho funktioniert auch wieder korrekt. Also hat das mit den fehlenden Werten nur an dem Hallgeber gelegen.

Jetzt bleibt nur noch das Problem mit dem Nadelzittern. Da es mit dem zuerst zugekauften Tacho nicht vorhanden war, muss ich wohl davon ausgehen, das es nicht an der Tachowelle liegt, sondern am Anzeigeinstrument selber. Habe mich jetzt auch mal über Aufbau und Funktion schlau gemacht.

Im Prinzip besteht das Teil nur aus einem von der Welle angetriebenen Permanentmagneten, aus einer sogenannten Messcheibe mit Zeiger, aus einem sogenannten Rückschlussring bzw. -glocke, welche als Reflexionsfläche zur Erzeugung des Wirbelstromes dient und einer Spiralfeder. Der durch die von der Tachowelle bewegte Permanentmagnet erzeugt nun über die Reflexionsfläche einen Wirbelstrom, welcher auf die Messscheibe einwirkt und diese gegen den Druck der Drehfeder bewegt und damit den Nadelausschlag erzeugt.

Im Prinzip kann das Problem dann doch nur an der Drehfeder selber liegen, da alles andere ansonsten berührungslos funktioniert. Oder hat da jemand eine andere Idee? Tachowellenanschluß ist natürlich sauber und leichtgängig.

Mit solchen Federsachen ist es immer so eine Sache wegen der Vorspannung. Deswegen sehe ich erst einmal davon ab, da dran zu gehen, so lange ich nicht genau weiß, was das Problem ist, und lebe dann lieber mit der zitternden Nadel. Denn ich möchte das originale Tacho ganz gerne drin lassen, so lange es geht.

Was mir auch aufgefallen ist: Bei der Checkmodus-Abfrage habe ich beim originalen Tacho beim Motorkennfeld 018 statt 026 laut V.A.G. Handbuch, und bei der Schubabschaltung 159 statt 320 stehen. Das selbe beim zweiten zugekauften Tacho. Beim ersten zugekauften stimmten alle Werte, aber bei der Schubabschaltung stand 56 statt 320.

Das Kurriose: Im V.A.G. Handbuch ist kein Corrado-Tacho mit einem 018er Motorkennfeldcode angegeben, obwohl auf allen Tachos die selbe Teilenummer steht und die somit für den Corrado sind. Das irritiert. Kann das jemand erklären?

Auch sind die Kühlmitteltemperaturanzeige aller einzelnen Tachos etwas ungleich, wobei die Anzeige vom originalen knapp 10 Grad tiefer liegt, als die der anderen beiden. Die differieren nur so ca. um 2-3 Grad. Habe daraufhin versucht, die tiefere Anzeige des originalen etwas anzugleichen, aber der Zeiger landet immer wieder an der selben Position. Es scheint fast schon, als wenn der Zeiger nur dieser Position drauf passt und man das nicht angleichen kann. Vielleicht kann da auch irgendwer was zu schreiben.