So, heute Abend (es war noch hell) gab es die grosse Probefahrt, danke nochmal an Thomas.
Der Motor war warm und wir sind auf einem Parkplatz mehrfach angefahren, da kam nichts aus dem Auspuff, hat auch nichts nach Sprit oder Öl gerochen, wobei Thomas dann später doch einen leichten Ölgeruch vermutete, aber das war ja alles erst der Anfang.
Es ging eine mehrere Kilometer lange Strecke (ich glaube so 2-3 km) hoch und dann ebenso lang auch wieder runter so dass ich auch den Schubbetrieb testen konnte.
Hochfahren:
Wir fuhren ca. 70 km/h, ich provozierte den Motor, indem ich mehrfach stark Gas gab und mich dann wieder abfallen liess.
Resultat: Kein Rauch, kein Qualm, zumindest nicht sichtbar
Runterfahren (Schubbetrieb):
Auf der Strecke runter (gleiches Tempo) habe ich den Wagen etwa 1 km einfach rollen lassen, dann mal kräftig Gas gegeben (also ohne Vorwarnung rauf auf den Knüppel), dann wieder 1 km rollen und nochmal kräftig Gas. Beim rollen gab es auch wieder keine Rauchzeichen, aber dafür beim kräftig Gas geben, dann kam nämlich eine doch recht ordentliche Wolke, die ich sogar kurz im Rückspiegel sehen konnte, ich würde mal behaupten sie war blau.
Nach dem Runterfahren sind wir gleich an die Seite und ich habe den Motor einige Minuten ausgemacht. Thomas hat dann nochmal (im Stand) Gas gegeben und es kam (zwar viel weniger, aber immerhin) schwarzer oder vielleicht auch irgendwie blauer Qualm. Nachdem wir dann wieder einige Kilometer gerade Strecke im gemächlichen Tempo fuhren, war beim anschliessenden Parkplatz-Gas-gebe-Test auch der schwarze Qualm nicht mehr zu sehen.
Dann sind wir wieder ein Stück gefahren und der Wagen stand ca. 20 Minuten. Als er wieder gestartet wurde und ich Gas gegeben hatte, kam anfangs auch wieder ein bisschen schwarzer Qualm, aber wirklich wenig.
Fazit Qualm: Das einzige mal, wo man wirklich sagen kann, dass Qualm aus dem Auspuff kam, was der Fahrer dahinter also sieht, auch wenn er nicht drauf achtet, kam beim plötzlichen Beschleunigen nach dem längeren Schubbetrieb am Hang.
Rückfahrt :
Ich bin auf der A4 wieder zurück nach Köln gefahren und wurde etwas mutiger, habe ihm die Sporen gegen. Mal davon abgesehen, dass ich mich einfach klasse gefühlt habe, als ich wenige Minuten später zuhause war, lief der Wagen einfach nur perfekt. Größere Rauchwolken konnte ich nicht orten, kleinere wären aus dem Rückspiegeln wohl nicht zu sehen gewesen. Ich zog ihn über die 6000 Umdrehungen rüber und er schnurrte wie ein Kätzchen.
Fazit Rückfahrt:
Dass der Wagen jetzt so gut läuft liegt wahrscheinlich daran, dass die VW-Werkstatt offensichtlich die ziemlich verrussten Zündkerzen (ich hätte jetzt beinahe Ölkerzen geschrieben) gereinigt hatte. Ich könnte mir vorstellen, dass es ein Zusammenspiel von geringer Kompression des 4. Zylinders gepaart mit einem schlechten Zündfunken war, der dann den 4. Zylinder hin und wieder aussetzen liess. Der Corrado läuft also derzeit prima.
Wie weitermachen?
Wenn alles so bleibt, bin ich mehr als zufrieden, das Auto läuft spitze. Aber mir ist auch klar, dass ich mal langsam was tun sollte, bevor es dann wirklich zu spät ist. Von einer Endoskopie erwarte ich, dass ich auch ohne den Kopf abzumachen z.B. dicke Riefen im 4. Zylinder feststellen kann und es keinen Sinn macht, da noch gross zu schrauben. Oder aber ich sehe, dass der Zylinder eigentlich noch ziemlich glatt ist und dass es sich dann doch lohnt, viellicht ist es ja dann doch nur die Kopfdichtung. Und selbst wenn mir der Wechsel der Kopfdichtung weitere 1-2 bar bringt auf dem 4. Zylinder wäre mir damit schon geholfen. Ich meine mich erinnern zu können, dass der Wagen auch im Jahr 2000, als ich ihn kaufte, schon etwas wenig Kompression auf einem Zylinder hatte. nach dem Ritt nach Hause kann ich jedenfalls nicht sagen, dass die 7 bar auf Zylinder 4 nicht ausreichen würden :-).
Was sagt ihr zu dem Ganzen?
Gruss,
Rolf