Hi,
da man ja immer in Foren viel über manche Firmen liest aber vieles auf hörensagen beruht möchte ich nun hier meine Erfahrung über die Firma SLS mit euch teilen. Ich gebe den Bericht relativ neutral wieder damit sich jeder eine Meinung darüber bilden kann.
Für mich ein wichtiger Beweggrund den Weg nach Hofgeismar auf mich zu nehmen war das ich dort den kompletten Umbau inkl. Tüv bekommen habe. Auch wenn das für viele nicht das Thema zu sein scheint so lege ich persönlich viel Wert darauf.
So nun der eigentliche Bericht:
Ich bin morgens gegen 5:30 in Herne los gefahren und bin relativ gut durch gekommen, Stau gab es nur weil ein PKW von seinem eigenen Anhänger überholt worden ist und die Bahn deswegen nur Einspurig war.
Ich bin dann gegen 8:00 Uhr auch bei SLS auf den Hof gerollt. Eigentlich öffnen diese ja erst gegen 9 Uhr, aber hatte mich schon für früher angekündigt. Steffen stand mit seinem Monteur schon in der Halle.
Die Begrüßung fand ich etwas ungewohnt, es wurde mir zwar ein Kaffee angeboten aber keiner der beiden stellte sich vor. Ich wurde nur direkt verwiesen das ich bitte meine Motorhaube öffnen solle damit mein Wagen schon mal abkühlen kann.
Als ich nachfragte ob es denn gut wäre mit dem abkühlen betreff der EIngangsmessung wurde ich erst verdutzt angesehen, dann wurde nachgsesehen ob es denn besprochen war und dann ging es erstmal zum einmessen:
Zum stand der Messung war mein G60 mit einem Supersprintfächerkrümmer + Bastuckanlage (Gr.A) und K&N Tauschfilter ausgerüstet.
Leistung: 118,2kw (161PS)
Drehmoment: 207Nm bei 4850 U/min
Lufttemp. 16 Grad
Hatte fast mit weniger gerechnet da es sich um ein 89er handelt mit dem schlechteren A-Kopf und 119.500km Laufleistung. Dazu sei erwähnt das mein Lader noch nie geöffnet/überholt wurde. Ladedruck war bis dato laut Anzeige bei 0,5-0,6 bar.
Mein subjektiv schwaches Gefühl wurde also durch das schlechte Drehmoment hervorgerufen (Serie sollte eigentlich 225Nm bei 4000 U/min sein)
Danach wurde mein Wagen dann in die Werkstatt gefahren. Folgendes stand auf dem Plan der zu erledigenden Aufgaben:
Lader überholen + RS-Bearbeitung
68er Laderrad
RS-Auslasskit
Schricknocke 268/276
Silberne Boschkerzen
Chip
Während mein Wagen also umgebaut wurde konnte ich im Warteraum platz nehmen und TV gucken. Ich konnte auch ebenfalls öfter mal meinen Wagen "besuchen" und gucken was sich dort so tat.
Ich guckte auch ein wenig durch die Halle, es waren dort mehrere Corrados, wobei meiner wohl der schwächste dort war. Spitze war ein 4-Motion mit VR6 Turbo.
Bei der Überholung stellte sich heraus das sich mein Lader von Innen noch super aussah.
Nachdem der Lader fertig war und die anderen Teile verbaut waren ging es wieder raus ins freie und wieder auf den Prüfstand.
Leistung: 148,4 Kw ( 202 PS)
Drehmoment: 283 Nm bei 3699 U/min
Lufttemp. 20 Grad
Leider ist wohl bei der Leistungsmessung das Ladedruckwohr vom RS-Auslasskit zum LLK geplatzt. Scheinbar ist in früheren Jahren dort mal Batteriesäure drüber gelaufen, weil das Material dort wesentlich weicher und beschädigt war. Konnte wohl dem neuen Druck nicht ganz stand halten.
Ob das Rohr bei dem Prüfstanslauf noch 100% sicht war kann man leider nicht sagen. Könnte also theoretisch sein das der Wagen etwas mehr Leistung hat. Wobei ich davon jetzt nicht ausgehe. Ladedruck liegt bei ca. 0,9-1,0 Bar.
Nun war erstmal das Problem groß, denn wo bekommt man auf die Schnelle ein neues Rohr?
Nachdem der Monteur längere Zeit gesucht hatte, fand er glücklicherweise noch eines auf dem SLS-Dachboden. Er verbaute es und der Wagen ging dann erstmal zum Tüv.
Nach ca. 2 Stunden kam der Wagen wieder, ich durfte eine Probefahrt machen und der Monteur stellte mir noch einmal kurz das Seilzuggetriebe ein, da der erste Gang manchmal harkte.
Dann unterhielt ich mich noch eine Weile mit Steffen bezahlte und dann ging es auf die Rückreise.e
Ersteinmal ungewohnt ist der unruhige Motorlauf. Im Stand habe ich Schwankungen bis zu 200 U/min. Klar das eine scharfe Nockenwelle oft auch den Motorlauf im Standgas ändert, bin es halt nach so vielen Jahren modernerer Autos einfach nicht mehr gewöhnt.
Beim Fahren nimmt er gut gas an und läuft erstaunlich ruhig und gleichmäßig.
Selbst untertourig bei 1500 U/min läuft er weich und nimmt Gas an.
Ebenfalls ist nun endlich das Wummern des Laders wieder zu hören Die alte Bastuck hat den Serienlader immer übertüncht, aber nun ist er klar und deutlich zu hören. Hatte den Bienenschwarm bei dem Corrado bisher vermisst, machte doch damals mein G40 eine tolle Geräuschkulisse. Das ist nun vorbei, denke das RS-Auslasskit in Verbindung mit der RS-Bearbeitung tragen schuld daran. Resultat war nach knapp 220 km leichte Kopfschmerzen. Lag aber auch an dem langen Tag.
Nach ca. 150 km habe ich dann angefangen den Wagen leicht zu fordern, immer mal etwas Druck und dann wieder weniger.
Auch wenn 40 PS natürlich aus dem Wagen bei leibe keine Rakete machen, aber der Durchzug hat sich merklich gebessert. Für etwas anderes ging es für mich auch nie.
Soweit bin ich erstmal zufrieden, denke aber wirklich drüber nach im Winter einen größeren LLK zu verbauen, da dieser beim Serien G60 schon unterdemensioniert ist.
Mal gemessene Durchzugswerte von 100-180 im 4 Gang:
161 PS: 19.935 sec
202 PS: 12.540 sec
Die Messung bestätigt das subjektive Gefühl. Habe Videos von den Durchzugsmessungen, wenn ich das zeitlich schaffe werde ich die bald nach reichen.
Langzeiterfahrungen werden die Qualität erst beweisen müssen. Allerdings bei einer Fahrleistung von unter 6k/Jahr darf man wohl etwas länger warten :=)
Bis jetzt habe ich ca. 600km gefahren - ohne Probleme.
Verbauch scheint sich nicht groß geändert zu haben werde ich aber noch ausrechnen.
Hier morgens in Hofgeismar:
Alles in allem war ich eigentlich zufrieden. Alles andere wird die Zeit zeigen.
Bezahlt habe ich 1475,00€ inkl. Teile, Montage, Prüfstandsläufe und Tüv.
Ebenfalls wurde mir das Rohr nicht in Rechnung gestellt. Fande ich sehr Kulant.
Im Eifer ganz vergessen:
Natürlich wurden Nockenwellensimmering und die Ölleitung vom Lader auch erneuert.