Also Corradoman,
es wird wohl doch die Nacharbeit gewesen sein, die das Produktions-Datum deines Autos um ca. eine Woche hinausgezögert hat. Ich war heut bei uns in der Nacharbeit zum Aushelfen eingeteilt und da hab ich mich diesbezüglich gleich mal schlau gemacht. "Extreme" (langwierige) Nacharbeiten sind keine Seltenheit. Bei uns ist es schonmal so das Autos aus der A-, B-, oder C-Schicht nicht schichtübergreifend abgearbeitet werden, besonders in Fällen mit Elektrikproblemen, Teilewechsler usw. werden die Autos von einem Mitarbeiter manchmal über Tage hinweg abgearbeitet. Bei kleineren Sachen wie Lackschäden arbeiten die Jungs natürlich schichtübergreifend und diese Autos gehen dann auch Frist-, und Termingerecht über'n Zählpunkt.
Letzte Woche zum Beispiel baute man an der Kette versehentlich die falsche Innenraumverkabelung für ein Passat (amerikanisches Model) ein, obwohl es einer für den europäischen Markt bestimmter Wagen war. Fertig gebaut wurde das Auto trotzdem und lief zum angegebenen Zeitpunkt (KW und Wochentag) vom Gummiband (Finish-Band, auf dem die Autos bereift werden und der Erststart durchgeführt wird). Nur lief er eben nicht raus auf den Hof, sondern hoch in die Nacharbeit. Ca. 2 Wochen dauerte der Wechsel der Kabel und somit lief das Auto nicht in KW 45, sondern erst in KW 47 aus den Hallen. So, oder so ähnlich passieren diese versetzten Fertigstellungen in der Regel. Dein VW-Dealer kann das anhand der Fahrgestellnummer eigentlich auslesen, welche Nacharbeiten speziell bei deinem Fahrzeug vorgenommen wurden. Nacharbeiten sind nämlich wie ich schon sagte Dokumentationspflichtig, sodas die AG-Wolfsburg, den jeweiligen Standort bei Kundenbeschwerde zur Rechenschaft ziehen kann. Und diese Daten müssen mindestens 25 Jahre einsehbar bleiben (für Produktionsstandort, Mutterwerk und VW-Vertragswerkstatt).
... andere Sache ...
Die letzten vier Zahlen in der 7-stelligen Nummer sind nach Aussagen des Meisters die tatsächliche laufende Nummer, nicht die laufende PRODUKTIONSnummer, das ist wieder was anderes. Dein Auto ist dem zufolge das 8024 Stück, das an dem jeweiligen Standort gefertigt wurde. Die laufende Nummer in der Fahrgestellnummer hat wenig mit Reihenfolge zu tun, sie wird bei der Bestellung durch den Kunden, mehr oder weniger den Fahrzeugen wahllos zugeteilt und dient einzig und allein nur der späteren Identifikation und als Diebstahlschutz.
Was mich jetzt aber noch stutzig macht, ist das mein im August 91 gebauter 16V in der 7-stelligen Typenschild-Nummer, mit einer 0675 endet. Es kann doch nicht sein, das mein 91'er der 675. Corrado war, der in Osnabrück vom Band lief. Eher kann ich mir vorstellen, das es das 675. Zwischenmodel ist. Also entweder beginnt die Nummer beim Modelwechsel von vorn, oder die alten Modelle wurden gar nicht in Osnabrück gebaut (
)! 
Muss ich wohl doch noch mal nachhaken. Im Werk halten mich schon alle für bekloppt, weil ich zu jedem hinrenn und nach Nummern frag, die noch nie jemand in irgendeiner Weise interessiert haben. 
Eins muss ich noch hinzufügen: Der Bar-Code auf dem gelben Schild am Längsträger [http://www.bilder-hochladen.net/files/abqe-t-jpg.html] dient zur Fahrzeugerfassung in der Produktion. Beispielsweise im Decklack, wird die Karosse unmittelbar vorm Eintritt in die Kabine gescannt und durch das Scannen verrät der Computer welche Farbe die Roboter/die Lackierer verspritzen müssen, also einfach nur 'ne schnelle Automatisierungs-Geschichte um die flüssige Fließband-Produktion zu gewährleisten. Auf diesem Schild ist übrigens auch die 7-stellige Nummer vom Typenschild in richtig getrennter Form vermerkt.
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