Hallo,
ich habe es nicht genau recherchiert, aber ich meine, die Bundesregierung will bis 2020 auf Deutschlands Straßen 1.000.000 Elektrofahrzeuge sehen. Wie kann man den Bürger dazu bringen, sich von seiner „Benzinkutsche“ zu trennen und ein E-Auto zu kaufen?
Mmmmmh, mal überlegen, wie war das noch einmal mit den Kat´s damals? Kann sich noch jemand daran erinnern oder sind hier alle dazu zu jung? 
"Sarkasmus- Modus off"
Das ist jetzt etwas „frech“ formuliert, aber glaubt hier irgend jemand, dass es auf Dauer bei der Höhe der KFZ- Steuer für Benzin- oder Dieselfahrzeuge so bleibt wie es ist? Wohl kaum. Ich habe die aktuellen KFZ-Steuern für Benziner mal recherchiert:
Euroklasse, Kosten pro 100 cm3:
- Euro 6: 6,- €
- Euro 5: 6,- €
- Euro 4: 6,- €
- Euro 3: 6,- €
- Euro 2: 7,- €
- Euro 1: 15,- €
- Ohne Kat (vor 1992): 21,- €
Die meisten Corrados gehören ursprünglich in Euro 1. Von dort ist es nur eine Anhebung der KFZ-Steuer von 15,-€/100 cm3 auf 21,- €/100 cm3. Bei einem 1,8 Liter G60 ist das ein Unterschied von 108,-€/Jahr. Viele haben mit dem Kaltlaufregler von Euro1 auf Euro2 umgeschlüsselt. Da müsste die KFZ-Steuer schon zwei Stufen heraufgesetzt werden, damit es teuer wird. Bei meinem VR6 würde das einen Unterschied von immerhin 398,- €/Jahr ausmachen, bezogen auf die 192,- € für Oldtimer sind es 419,- €.
Wie wahrscheinlich ist die Anhebung der KFZ-Steuer? Ich denke, das kann man sich ausrechnen. In regelmäßigen Abständen werden neue Euroklassen herausgegeben. Die folgende Aufstellung zeigt die Jahre des Inkrafttretens:
- Euro 1: 1992/1993
- Euro 2: 1996/1997
- Euro 3: 2000/2001
- Euro 4: 2005/2006
- Euro 5: 2009/2011
- Euro 6: 2014/2015
In 10 Jahren wird es mindestens Euro 7 geben und ich gehe davon aus, dass sich die KFZ-Steuer dann um eine Stufe angehoben wird. Die nächste Anhebung wird dann wahrscheinlich 4 Jahre später kommen.
Ein weiterer Aspekt: wird man in 10 oder 15 Jahren mit einem Euro 1 oder 2 –Fahrzeug in den Umweltzonen der Innenstädte fahren dürfen? Wer weiß?
Fazit: niemand weiß, was tatsächlich passieren wird, aber es ist allgemeinhin bekannt, dass Autofahren immer teurer wird. Damit es einigermaßen erschwinglich bleibt, bin ich am H-Kennzeichen für meinen Corrado sehr interessiert.
Aber das ist nicht der Hauptgrund und ich denke auch nicht der Grund für viele andere, ein Youngtimer oder Oldtimer zu fahren. Denn die laufenden Kosten werden in keinem Verhältnis zu denen der Instandhaltung stehen. Ich würde mein Geld aber lieber in die Instandhaltung stecken, als in das „Steuersäckel“.
Der wesentliche Reiz des H-Kennzeichens ist die Weiterführung des Gedankens, sich überhaupt einen Corrado gekauft zu haben: man möchte auffallen. Viele Menschen haben den Corrado nicht gekannt, als er noch gebaut wurde. Das wird nicht besser. Das „H“ auf dem Kennzeichen zeigt auch dem absolut KFZ- Unkundigen, dass es sich um ein besonderes Fahrzeug handelt, und nicht um irgend einen Wagen, den niemand kennt und dessen Alter immer unterschätzt wird, demzufolge auch der Wert (ich spreche hier nicht von Geld).
Die Argumente, dass es einer Selbstkasteiung gleicht, wenn man ein H-Kennzeichen haben möchte, kann ich nachvollziehen. Ich würde wahrscheinlich auch auf ein H-Kennzeichen verzichten, wenn ich dafür das Original- Fahrwerk einbauen müsste. Mit meinen Originalfelgen (einteilige 15 Zoll BBS- Felgen mit 205-er Reifen-Eintragung von 1993) könnte ich noch leben. Umso mehr freut es mich nun, dass ich nach der aktuellen Novellierung der Prüfkriterien mit dem Gewindefahrwerk und der Hartmann- Auspuffanlage sogar ein H-Kennzeichen bekommen würde. Er muss nur noch alt genug werden. Insofern stellt das H-Kennzeichen für mich persönlich keine Selbstkasteiung dar.
Aber das muss jeder für sich entscheiden. Selbstverständlich sind gerade hier im Forum etliche wie ich finde schön gemachte Corrados unterwegs, die wahrscheinlich auch nach der aktuellen Gesetzesnovellierung kein H-Kennzeichen bekommen würden. Aber irgendwo muss der Gesetzgeber halt eine Grenze definieren. Schließlich möchte keiner, dass ein Corrado mit z.B. einer Haifischmaulschürze oder irgend welchen anderen abstrusen Umbauten, auf die ab und zu mal im Forum hingewiesen wird, als „kraftfahrzeugtechnisches Kulturgut“ ausgezeichnet wird, nur weil der Umbau schon weniger als 10 Jahre nach der Zulassung möglich war.
Gruß .........