Hi Patrick,
und alle, die nicht so richtig wissen, was sie beim Umstellen der Spannungsversorgung für die Scheinwerfer erwartet. Ich poste hier einfach mal die email, die ich leztens mh geschickt habe. Ihr müsst es ja nicht genauso machen, aber mir erschien diese Variante am sinnvollsten, da man die Originalverkabelung nicht verändern muss und somit ein evtl. Rückbau in den Originalzustnd mit neuen Scheinwerfern möglich wäre. Die von Martin Böttger beschriebene Ausschaltverzögerung habe ich aber gelassen, weil es irgenwie cool ist, wenn beim Ausschalten zuerst der linke und dann der Rechte Scheinwerfer ausgeht - hat nich jeder! Kaputtgehen kann da nichts. Vielleicht helfe ich ja auch einigen anderen weiter, die noch im Dunkeln tappen... :
Hi,
wenn du wirklich gar keine Ahnung von elektrischen Dingen hast, dann frag´ doch mal bei deinen Kumpels rum, ob dir nicht jemand dabei hilft. Am besten die mail ausdrucken und denjenigen mal ´nen groben Schaltplan aufzeichnen lassen. Da erschließt sich das Thema am besten. Zu einer Werkstatt würde ich in keinem Fall gehen, weil die Arbeiten doch etwas länger dauern. Ich habe für den ersten Scheinwerfer 5 Stunden und für den Zweiten (da wusste ich ja dann bescheid) nur noch 2 Stunden gebraucht.
also pass auf: Als erstes nimmst du dir mal ein Multimeter und misst die Spannung, die bei laufendem Motor an der Batterie anliegt. Das machst du bei kaltem Motor, Temperatur notieren. Wenn 14,2 bis 14,4 V zwischen 0° und 10°C anliegen ist das schon mal sehr gut. Ansonsten: Was hast du für eine Lichtmaschine, 55 A, 65 A oder 90 A? Da stehen 2 Werte drauf z.B. 34/ 90A. Die zweite Zahl ist entscheidend. Das mailst du mir mal.
Danach brauchst du folgendes, bzw. so hab ich es gemacht, ist nur ´ne Empfehlung:
Material:
4 Relais Bosch 0 332 019 150, kosten ca. 13DM pro Stück beim Bosch Dienst (teuerster Punkt)
10 passende Kabelschuhe (mind. für 2,5mm², am besten isoliert) und du brauchst ´ne Zange dafür (evtl. beim Kumpel ausleihen oder so!?)
4 Kabelschuhe 2x2,5mm²
2 Kabelschuhe 2x1,5mm²
8 Verbindungspresshülsen 1,5mm²
2 Sicherungsträger für diese KFZ-Flachsicherungen, am besten schon ins Kabel eingegossen, wegen Feuchtigkeit etc.
2 KFZ-Flachsicherungen 15A (blau bzw. dunkles violett)
2 6mm-Ösen für mind 2,5mm² (gleiche Zange wie bei Kabelschuhen)
2 6mm-Ösen für die Stärke des Sicherungsträgerkabels (bei mir 4mm²)
4 Gummidurchführungen für 2,5mm² Litze
4 Sechskantschrauben 10x5mm
4 Muttern M5
8 U-Scheiben 5mm
4 Federringe 5mm
4 Gummi-U-Scheiben (Dichtungen) mit 5mm Durchmesser
2x2 Lüsterklemmen für 2,5mm²
1x2 Lüsterklemme für die Stärke des Sicherungsträgerkabels
4m Litze-Kabel 2,5mm² rot (+)
4m Litze-Kabel 2,5mm² braun (-)
Aderendhülsen für 2,5mm² und 4mm² (gibt´s nur in Stückzahlen, brauchst wieder ´ne andere Zange - borgen, s.o.)
Isolierband
Kabelbinder
Werkzeug:
Kreuzschlitzschraubendreher Gr.2 (Scheinwerferausbau)
großer Schraubendreher (zum Aushebeln der Scheinwerferfedern)
kleine Schraubendreher für Lüsterklemmen
Bohrmaschine und 5,2mm sowie Bohrer für Gummidurchführungen (bei mir: 6mm)
Presszange für Kabelschuhe und Ösen
Crimp-Zange
Abisolierzange
2 Maulschlüssel SW8
Am besten Werkzeugkoffer mit Grundausstattung, sauberer Baumwoll-Putzlappen usw.
Vorgehensweise:
1. Scheinwerfer ausbauen
- wenn du ´nen Grillspoiler hast, zuerst den abmontieren
- Grill raus
- Scheinwerfer abschrauben, 2 Schrauben oben abschrauben
- 1 Schraube unten nur lösen, Ist quasi in der Mitte ein Loch in der Aufnahme
am besten mal mit ´ner Taschenlampe reinleuchten
- Scheinwerfer rausziehen und die 2 Stecker abziehen
2. Scheinwerfer komplett auseinandernehmen
- Äußeren Plastik-Ring abmachen, dabei die Widerhaken an den oberen zwei
Haltefedern hochdrücken
- die starken Federkrallen abmachen, mit großem Schraubendreher von der
Scheinwerferrückseite aus, aushebeln
- Reflektor raus, ist an drei Punkten mit Widerhakensystem gehalten
mit kleinem Schraubendreher unter die Widerhaken fahren und Reflektor
rausziehen, nicht in den Reflektor fassen!
- alle Teile sorgfältig reinigen, Obacht beim Reflektor: nur anhauchen
und vorsichtig polieren
3. Verkabelung im Scheinwerfer ändern
- zuerst den Platz für die Relais bestimmen, irgendwo hinter dem
Fernscheinwerfer ist Platz, musst du mal ausprobieren. Denk dran,
dass der Reflektor Spiel hat für die Leuchtweitenregulierung. Ich hab´
in weiser Vorraussicht meine Verkabelung fotografiert, aber der Film
ist noch fast leer, dauert also bisschen bis ich das mal einscannen kann.
- Löcher für Relais und Gummidurchführungen bohren
- Die 2 Durchführungen habe ich neben dem Deckel für die H3-Birne in
Richtung Hauptscheinwerfer platziert
- Gummidurchführungen einsetzen
- Relais anschrauben: Schraubenkopf außen, dann U-Scheibe, Gummidichtung,
Scheinwerferwand, U-Scheibe, Federring, Mutter. Nicht zu fest anziehen,
damit sich die Gummidichtung nicht zu sehr verformt aber gleichzeitig
die Verbindung sich nicht löst (deshalb Federring)
- Zuerst wird die vorhandene Verkabelung modifiziert:
- Wie du das jetzt im Detail hinkriegst, hängt von der Platzierung der
Relais ab, nur eines: immer die Kabel etwas länger (+3cm) machen,
damit hernach nichts spannt
- Es kommen original vier Kabel in den Scheinwerfer rein
- das grau/ schwarze bleibt wie es ist (Standlicht)
- das braune (Masse) wird nur für´s Standlicht und die Signalleitungen
verwendet, d.h. zuerst ans Standlicht, dann an die Kontakte 86 der
beiden Relais
- Ich habe hierzu den abgewinkelten Stecker aus der Aufnahme für die
H4-Birne vorsichtig abgelöst und durch einen Kabelschuh 2x1,5mm² ersetzt
(kommt jetzt ans Standlicht) und den Rest so gelassen und and die Relais
gesteckt
- das gelbe Kabel (Abblendlicht) wird zertrennt, neu verbunden
(einkommendes Kabel, Verb.presshülsen) und kommt via Kabelschuh an
Kontakt 85 des Abblendrelais
Das gelbe Kabel von dem Lampenstecker kommt via Verb.presshülse und
Kabelschuh an Kontakt 87 des Abblendrelais
- das weiße Kabel (Aufblendlicht) wird zertrennt, neu verbunden
(einkommendes Kabel, Verb.presshülsen) und kommt via Kabelschuh an
Kontakt 85 des Aufblendrelais
Das weiße Kabel von dem Lampenstecker kommt via Verb.presshülse und
Kabelschuh an Kontakt 87 des Aufblendrelais
- Jetzt kommt das neue Minuskabel an die beiden Lampen, d.h. der
Kabelschuh von der H4-Lampe muss wiederverwendet werden (evtl. zur
Sicherheit löten, muss aber nicht). von da aus geht´s zur H3-Lampe
(doppelt, Kabelschuh 2x2,5mm²) und von da aus raus aus dem
Scheinwerfer und kurz danach an eine Lüsterklemme, damit man eine
Trennstelle hat, falls der Scheinwerfer mal ausgebaut wird.
- Beim Anschluß der Kabel an Lüsterklemmen immer Aderendhülsen verwenden!
- Das neue Pluskabel kommt analog dazu an die Kontakte 30 beider Relais
und an die Lüsterklemme
- Alle Kabel anstecken, Reflektor rein, darauf achten, dass sich keine
leitenden Teile berühren
- jetzt kannst du den Scheinwerfer mal probehalber wieder anstecken und
das Licht mal anmachen bzw. Lichthupe machen, du müsstest jetzt die
Relais klackern hören
- Scheinwerfer wieder komplett zusammenbaun und einbauen
- mit dem anderen Scheinwerfer das gleiche nochmal
4. neue Spannungsversorgung herstellen
- auf kürzestem Wege vom Minuspol (6mm Ösen) an die Lüsterklemme des
rechten Scheinwerfers
- dabei aber auf evtl. Scheuergefahr und ordentliche Verlegung achten,
ISO-Band, Kabelbinder verwenden
- für den linken Scheinwerfer exakt die gleiche Kabellänge verwenden
- Minuspol der Batterie abklemmen und sichern (z.B. mit Abdeckkappe)
- die Sicherungshalter mit Ösen am Pluspol befestigen und von da auf
eine Lüsterklemme (1x2). Ich habe als Befestigungspunkt die Obere
Kühlerlüfterverstrebung genutzt.
- Jetzt noch Die Plusleitungen (wieder gleich lang) von den
Scheinwerfern auf je eine dieser Lüsterklemmenanschlüsse drauf
- Sicherungen einstecken
- alle Lüsterklemmen und die Sicherungshalter mit ISO-Band umwickeln
- Minuspol wieder anschließen
- Funktionsprobe
Jetzt noch das Grill wieder einsetzen, evtl. den Grillspoiler montieren, Haube zu - fertig!
Vergiss bitte nicht, danach sofort in die Werkstatt o.ä. zu fahren und die Scheinwerfer neu einstellen zu lassen.
Das sieht jetzt zugegebenermaßen etwas viel aus, ist es aber gar nicht! Ich habe nur mal so exakt wie möglich meinen Arbeitsablauf rekonstruiert. Eine Erfolgsgarantie kann ich natürlich nicht geben. Jegliche Gewährleistungsansprüche lehne ich sicherheitshalber ab (nicht, dass du dir ´nen Schraubendreher reinrammst und mich dafür verantwortlich machen willst ;-)). Wenn du nicht gerade zwei linke Hände hast, ist die Hälfte des Geschriebenen aber sowieso selbstverständlich. Außerdem siehst du mal, was dich erwartet. Ich würde also auf jeden Fall in eine Garage oder so gehen. Die Sache im Freien durchzuziehen, geht nur im Sommer gut. Wenn noch irgendwas unklar sein sollte, mail mir einfach.
Also dann, gutes Gelingen
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Gruß, Moshkote
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