Beiträge von Marco.Q.

    Hi!

    Das Wort "tuning" kommt aus dem Eglischen und bedeutet Feinabstimmung, wie es Markus ganz richtig definiert. Doch leider wird das Wort manchmal regelrecht "vergewaltigt".

    Tuning ist in den meisten Fällen ein Ausreizen von Sicherheitsfaktoren, welche in der Konstruktion eines technischen Gebildes miteinbezogen wurden. Bei der RS Bearbeitung kann man ebenfalls von Tuning und Abstimmung unterscheiden. Gussgraht entfernen - polieren... sind Optimierungen, die NICHT auf die Kosten der Festigkeit gehen. Alles andere ist meiner Meinung nach ein Ausreizen von Sicherheitsfaktoren. Doch wenn man dies mit Verstand betreibt, kein Problem!

    Gruss Marco

    Hi!

    Eine Bearbeitung an den G-Laderteilen bringt meines erachtens einen schnelleren Aufbau des maximalen Ladedrucks. Mehr zu diesem Thema hab ich ja schon in einem anderen Post erörtert.

    Nun, ich hab mal berechnet, was an Wiederstandsmoment verlohren geht, wenn man die Stege verjüngt oder sogar raustrennt. Besonders auf das Biegemoment hat diese Aktion von tuning enorme Nachteile. Doch was ich nicht so richtig berechnen konnte ist das Resonanzverhalten wie es MailMan schon angesprochen hat. Die dünnen Stege fangen bei gewissen Lader-und Motorendrehzahlen an zu schwingen wie eine Stimmgabel.

    Wir hatte aber zugegeben noch nie Probleme mit RS-Bearbeitungen. Doch ich mache meine Kunden immer auf die Oben genannten Details aufmerksam, bevor ich die Teile auf die Fräse aufspanne....

    Gruss Marco

    Hi!

    Ich hab mein G40er schon etliche Kilometer im Grenzbereich über die Bahn gejagt. Hab die Lager dann ausgebaut und sie mit meinem SNR-Dealer begutachtet. Ausserdem hab ich das Fett im Labor untersuchen lassen. Das Resultat ist einfach genial, von Abnutzung und Verschleiss keine Spur. Auch die Dichkappen, die bei den SNR aus FPM (Viton) gefertigt sind, weisen keinerlei Deformation auf.

    Momentan testet ein Kunde die Lager noch in einem G60er. Die Testresultate sind da analog dem G40er zu erwarten.

    Ich werde nun mal noch den Mustersatz von Michi gründlich testen. Hier sind besonders die hohen Drehzahlen interessant, welche die Datenblätter versprechen. Da erhoffe ich mir erhebliche Vorteile für die Standfestigkeit.

    Ich denke, dass die SNR-Lager die momentane Referenz legen und die damals verbauten Standartlager ablösen sollten.

    Gruss Marco

    Hi!

    Der Michael wird mir einen Testsatz zukommen lassen. Werde die Teile auf Herz und Nieren prüfen und danach gründlich auswerten.

    Ich bin nach wie vor überzeugt, dass wir mit solchen Aktionen die G-Lader in Zukunft noch standfester machen können!!

    Gruss Marco

    Hi!

    Ich möchte hier einiges zum Thema "Lader-Bearbeitung" posten, da ich mir zum diesen Thema schon einige Gedanken gemacht habe.

    Der G-Lader ansich kann man im weitesten Sinne auch als einen PC betrachten. Das hört sich sicher etwas weit hergeholt an. Doch die G-Laderteile kann man, wenn man so will, als Komponenten eines PC vorstellen. Also Verdränger als Festplatte, oder eine Gehäusehälfte als Grafikkarte usw. All diese Komponenten haben spezielle Aufgaben welche zusammen ein G-Lader oder eine Hardwarekonfiguration eines PC`s bilden. Ändert man z.B. bei einem Computer seine Konfiguration, indem man einen "schnelleren" Prozessor einbaut, so muss es im Endeffekt nicht unbedingt zu schnelleren Rechenzeiten kommen. Denn was nützt es, wenn z.B. die Harddisc die hohen Rechenleistungen des neuen Prozessors gar nicht verarbeiten kann.

    Genau so ist es bei der "RS" Bearbeitung beim G-Lader auch. Man muss den Lader mal in seine Einzelteile zerlegen und sich mal Gedanken machen, was die einzelnen Teile für Funktion haben und was bei einer Bearbeitung physikalisch verändert wird.

    Eine Bearbeitung hat nur dann einen Sinn, wenn man diese speziell ausführt.

    Darum rate ich folgendes:

    Wenn der Einlasskanal aufgeweitet wird muss auch der Bypasskanal bearbeitet werden. Zudem muss dann auch der Verdränger und der Auslass optimiert werden. Ansonsten hat man im ganzen System einen "Flaschenhals" welcher die ganzen Bearbeitungen am Lader nicht belohnt.

    Ausserdem ist zu beachten, dass das Steuergerät nach einer solchen "optimalen" Bearbeitung einiges an Laderuck mehr zu verarbeiten hat. Ein neuer Drucksensor mit Prüfstandabstimmung ist hier pflicht damit der Motor unter Vollast nicht zu mager läuft.

    Zur Bearbeitung selbst:

    Auf unseren Werkzeugmaschinen haben wir schon ganz tolle Sachen gemacht. Ein-und Bypasskanal aufgeweitet und die Gewinde weggefräst das man direkt mit Rohrschelle und Schlauch auf den Lader gehen kann. So "verliert" man am wenigsten Querschnitt. Der so entstandene Luftdurchsatz muss nun auch möglichst ohne Wiederstand durch den Verdränger gefördert werden. Also müssen hier die "Stege" raus! Dies haben wir auf unserer CNC-Maschine realisiert, so haben wir nach der Bearbeitung keine Unwucht am Verdränger herrschend.
    Weiter geht die Reise der Ladeluft zum Laderausgang. Hier müssen nach meinen Berechnungen min. drei Stege kompl. entfernt werden. Die übrig gebliebenen Stege müssen dan auch noch tragflächenförmig ausgebildet werden, da gerade an dieser Stelle der Wirkungsgrad extrem heruntergesetzt wird. Die Luft muss nun durch einen Klimaflansch oder besser noch durch einen RS-Kit weitergeführt werden.

    Diese Angaben und Erklärungen haben ich absichtlich ohne die Nachteile bezüglich FESTIGKEIT gepostet. Denn das ist ne andere Sache....

    Gruss Marco

    NOSOL GBY 2 kontra Molykote 111

    Alleine schon die Einsatztemperatur von Klueber Nosol geht von -15°C bis +130°C. Da hat das Molykote entscheidende Vorteile. Dessen Einsatztemperatur wird mit -40°C bis 200°C angegeben. Dabei behält es seinen Tropfpunkt und bleibt so da wo es hingehört. Ausserdem ist Silikon extrem alterungsbeständig, geringe Verdampffungsneigung und schmutzabweisend.

    Zudem gibt es das Gebinde neben der 1kg Büchse auch in einer 100g Tube für ca. 12 Euronen!

    Grüssle Marco

    P.S. Achja, für Selbstbesteller hier die genauen Angaben und Bezeichnungen:

    Molykote 111 - Silikon Hahn- und Dichtungsfett

    für die Langzeitschmierung von Wasserhanen, Ventilen, O-Ringen, Lippendichtungen, Packungen
    sehr haftfest, gut abdichtend, nicht schmelzend, hohe Beständigkeit gegen Chemikalien und Gase, geringe Verdampffungsneigung

    Hi!

    Da diese Thematik momentan hier im Forum wieder für Unruhe sorgt, habe ich euch hier einen kleinen Beitrag aus meiner Sicht gepostet. Viel Spass!

    Als der G-Lader im Jahre 1989 auf den Markt kam, wurde in der Revision 1 und 2 folgender Material-Compound bei den Dichtleisten eingesetzt:

    PTFE basierend mit;

    - CuSn 40%
    - Graphit 5%
    - MoS^3 0,5%

    Dieser Compound wurde nach meinen Informationen (Danke an Michi Arndt!)folgender Freigabeprüfung unterzogen:

    Breite : 1,45mm +/-0,025
    Höhe : 3,8mm -0,08
    Länge1 : 351mm -1
    Länge2 : 522mm -1

    300mm Dichtleiste darf unter Wärmeeinfluss von 3h bei 250° in VW-Prüfeinrichtung ENT 162544 nur max 2mm schrumpfen!

    Aus diesem Grunde mussten die Dichtleisten einer Temperung (Wärmebehandlung) unterzogen werden um diese Richtlinien zu erfüllen. Aus diesem Grunde ist dringend davon abzuraten, Kolbenbändern als Alternative im G-Lader einzusetzten.

    Nach der rechtlichen Übernahme (1993?) der Firma Jung/Weber für die G-Lader Fertigung für den Ersatzteilmarkt, wurden die bekannten beige-farbenen Dichtleisten verbaut. Dieser Compound war in dieser Zeit von Dixon gerade "erfunden" worden. Meiner Meinung nach hätten VW diese Leisten schon 1989 eingesetzt, hätte es diese dazumal schon gegeben!!

    Dieser Compound hatt den wesentlichen Vorteil, dass die Leisten auch ohne Temperung NICHT schrumpfen und die Oben genannten Prüfnormen erfüllen. Einziger Nachteil ist der etwas höhere Verschleiss. Doch die Tatsache, das dieser Compound (Valflon F) die Laufpartner, sprich Dichtflächen weniger abnutzt, ist dieser Nachteil wenig zu gewichten.

    Wie Michi Arndt schon in einem anderen Post erwähnt hat, gibt es hier einige Compounds die im G-Lader eingesetzt werden. Meiner Meinung nach ist NUR folgender Valfon Compound geeignet:

    Valflon PTFE mit 25% stickstoffgesinteren Glasfaser kf optimiert

    - extrem niedriger Gleitreibungskoeffizient
    - kein Stick-slip Verhalten
    - hohe Verschleissfestigkeit
    - geringe Abrasion am Gleitpartner
    - erhöhte Dimensionsstabilität
    - grosser Betriebstemperaturbereich von
    260° C bis +280° C
    - gute Ableitung von Wärme und statischer
    - Elektrizitätuniverselle
    chemische Beständigkeit
    - nicht toxisch

    Fazit:

    Die beigen Leisten entsprechen dem letzten Schrei der Technik. Es gibt momentan für den G-Lader keinen besseren Compound. Aber ACHTUNG, auf den richtigen Valflon Typen kommt es an. Zudem müssen die Fertigungstoleranzen beinlichst genau vom Hersteller eingehalten werden.

    Gruss Marco

    Hi

    Also der Protuning Beni hat dieses Fett und alle anderen Artikel bei uns bestellt. Simrit Leisten welche er als Originalteile verkauft, und die er auch heute noch nicht bezahlt hat!! Aber dass ist ne andere Sache.

    Fakt ist, dass das Silikonfett unter Temperatureinfluss zäher ist als jenes von Klüber.

    Ausserdem ist Silikon schmutzabweisend. Und wie gesagt, verdampfungsneigung ist SEHR SEHR wichtig.

    Gruss Marco

    Ein Hi aus der Schweiz....

    Thema Laderfett:

    Also meiner Meinung nach ist eine LEICHTE Beschichtung mit einem GEEIGNETEN Fett eine gute Sache. Doch ich muss hier einigen Leuten im Forum recht geben, dass der etwas höhere Ladedruck nicht im Verhältnis mit dem Aufwand der Reinigung des LLK und dessen Kreislauf steht. Doch meiner Meinung nach sollte die Fett-Beschichtung lediglich gegen Korrosion am Verdränger durch Feuchtigkeit dienen.

    Laderfett:

    Ich habe in diversen Versuchen ein Fett gefunden, welches das Nosol-Fett von Klüber alt aussehen lässt. Ich verwende ausschliesslich ein spezielles Silikon-Dichtungsfett von Molykote. Dieser zähe Compound aus FDA Komponenten ist viel zäher als Nosol und behält bis 230 Grad Celsius seine Viskosität. Ausserdem hat dieses ein besseres verdampfungsverhalten im Gegensatz zum Nosol Compound (wichtig wegen Lamdasonde verglasung). So bleibt das Fett auch da wo es hin gehört.

    Mein Fazit:

    Lediglich den Verdränger hauchdünn mit einem geeigneten Fett zwecks Korrosion beschichten.

    Gruss Marco

    Michael

    Deine Annahme, dass die Variante 7 wohl für den G-Lader am ehesten in Frage kommt ist Richtig. Ich habe mal eine beige Leiste im Labor analisieren lassen.

    Der Compound wird u.A. von der Firma Dixon Resine in Italien hergestellt. Der eingetragene Markenname ist Valflon F.

    Ich habe vor kurzer Zeit Muster erhalten und werde auf Januar 100 Sätze bestellen.

    Gruss Marco

    Hi!

    Ausserdem ist zu beachten, dass bestimmte Wekstoffe die Dichtflächen verschleissen lassen. Das Simrit FB Kolbenbenbänder sind jedoch für die Dichtflächen unbedenklich, da diese sehr weich sind, aber daher auch kürzere Standzeiten (ca. Faktor 3) aufweisen. Doch das von Sebastian erwähnte Schrumpfen und die Toleranzgebung können beim Einsatz im G zu Problemen führen.

    Und was lernen wir daraus? Es geht halt nichts über Qualität im G-Lader!!

    Gruss Marco

    G-ladergirl

    Pro-Tuning:

    Also ich kann dazu nur sagen, dass der Beni bei mir mal zwei Sätze Simrit Leisten bestellt hat (und immer noch nicht bezahlt hat!!!). Ob er aber deinem Bekannten Simrit Leisten als VAG-Teile verkauft hat, kann ich von hier aus schlecht beurteilen. Wenn du willst, kannst du mir ja mal ein kleines Musterstück zusenden, werde es dann begutachten. Aber du kannst das Leistenmaterial auch selber bestimmen. Wenn du genau das Materialgefüge anschaust, kannst du bei den Originalleisten kleine Bronce Splitter sehen. Dies ist bei den Simrit Teilen nicht der Fall.

    Gruss Marco