Die Business Judgment Rule versucht den Spagat zwischen Unternehmerischer Freiheit (die auch Fehlentscheidungen beinhaltet) und rechtlicher Haftung. Eine zugegebenermassen schwierige Abwägung.
Bsp: Wenn man jahrelang amerikanisch-langweilige Autos baut und einem zu Umsatzrückgängen nur Kostensparen einfällt, hat man irgendwann nicht nur Popel-langweilige sondern auch technisch-beschi...ne Autos und am Ende steht der Konkurs. Dann kaufen sich die Leute eben einen VW oder Toyota und das Leben geht weiter.
Ärgerlich wird es (für den Steuerzahler) da, wo ein Untenehmen "systemrelevant" ist oder wie die Amis sagen "too big to fail". Der Staat hat ja mittlerweile die Hypo Real Estate am Bein mit 100 Mrd. Kreditlinien und 6 Mrd. frisches (Steuer-)Geld reingepumpt. Jetzt könnte man sagen: lass die doch über die Klinge springen, aber was wenn infolge dessen keiner mehr sein Häuschen finanziert kriegt oder auch nur den kreditfinanzierten Kompressor bei SLS? Im Nachhinein hat man nur die Wahl zwischen Pest und Cholera; vielleicht kann man das künftig schärfer regulieren.
Man hat zwar den Ex-Chef Funke rausgekickt, aber der hat erstmal ganz entspannt sein Gehalt eingeklagt. Die Verfahren u.a. zur rechtlichen Haftung laufen m.W. noch. Recht und Moral sind eben verschiedene Dinge.
Wie lange kann eigentlich der Bundestag von 6 Mrd. überschlagsweise leben?
600x140Tsd. = 84 Mio -> 70 Jahre
Kann ja mal einer genau ausrechnen.
Thomas