Das Sportcoupé mit dem ausgefallenen und
eleganten Erscheinungsbild ist bis zum heutigen
Tage bei vielen VW-Fans in Gebrauch und leistet
ihnen als zuverlässiger und langlebiger
Weggefährte treue Dienste.
Damit man möglichst lange was von seinem
kultigen Sportcoupé hat, empfiehlt sich eine
besonders penible Wartung und Pflege dieser
limitierten Kostbarkeiten. Sollte es allerdings
trotz vorbildlicher Wartung einmal soweit
kommen, dass den liebgewonnenen 53i das
Zipperlein plagt, kann eine
VW-Motorüberholung erforderlich werden, um
ihn wieder auf Vordermann zu bringen.
Den im Corrado verwendeten Motoren wird zwar
allgemein ein hoher Grad an Robustheit
nachgesagt, aber den ein oder anderen
Angriffspunkt bieten die Antriebsaggregate dann
doch. Die 2.0er-Motoren, die im Typ 53i ihre
Arbeit verrichten, sind zwar in dieser Hinsicht
noch nicht aufgefallen, allerdings gilt dies
nicht für die Motoren
1.8 G60
und VR6
mit den Kennungen
PG,
ABV
und AAA.
Der 1.8 G60 – Schwachstelle G-Lader
Dieser Motor kommt überwiegend im Corrado G60
zum Einsatz. Seine Leistung wird von einem
G-Lader gesteigert, der den Druck im Ansaugrohr
effektiv erhöht, was ein höheres Drehmoment
gestattet. Der G-Lader hat gegenüber Turboladern
und Turbomotoren einige Vorteile vorzuweisen,
wie die innere Verdichtung oder eine
verzögerungsfreie Leistungsentfaltung.
Volkswagen brachte ihn zunächst ’87 im Polo G40
zum Einsatz und nach entsprechenden Erfolgen
eben auch im Corrado G60 und in kleineren
Stückzahlen im VW Golf II GTI G60 und Passat 35i
G60 Syncro.
Ursprünglich hatte Volkswagen die Devise
ausgegeben, dass der G-Lader wartungsfrei sei,
was unter anderem wegen der Berührungslosigkeit
der beiden gegeneinander laufenden Spiralen auch
prinzipiell einleuchtete.
In der alltäglichen
Fahrpraxis jedoch erwies sich diese Vorrichtung
am 1.8-G60-Motor als unerwartet
reparaturbedürftig. Falls Du einen G60
fährst, solltest du also ein Auge auf den
G-Lader haben. Je nachdem wie hoch die ihm
abverlangte Drehzahl und die von ihm bereits
absolvierte Laufleistung ist, kann ein
verstärkter
Verschleiß am Antriebsriemen, an den
Dichtleisten oder am Rollenlager
auftreten. Auch die Exzenterwelle, die für die
gegenläufige Bewegung der Spiralen zuständig
ist, kann einem erhöhten Abrieb ausgesetzt sein.
Wird ein defekter G-Lader nicht gewechselt und
kommt es während der Fahrt zu seiner Zerstörung,
hat er das Zeug dazu, sogar einen Motorschaden
zu verursachen. Abgerissene Teile des G-Laders
können dann in die Verbrennungskammer gelangen
und einen so
schwerwiegenden Schaden am
Antriebsaggregat herbeiführen, dass eine
Motorüberholung, wie oben beschrieben, nicht
mehr genügen würde. In so einem Fall käme wohl
nur noch ein Austauschmotor in Betracht, um den
kostbaren Corrado weiterhin fahren zu können.
Ein solches Szenario zählt allerdings eher zu
den Seltenheiten. Lange bevor ein G-Lader
ausfallen und den Motor in Mitleidenschaft
ziehen kann, kündigt er seinen Defekt beim
aufmerksamen Corradofahrer an: Aus dem
Motorinneren würden im Zuge unkontrollierter
Zündungen Klopfgeräusche dringen. Eine Unwucht
in der Exzenterwelle würde hörbare Schleif- oder
Pfeifgeräusche hervorrufen. Im Falle einer
Blockade des G-Laders würde man während der
Fahrt mit seinem Corrado einen spürbaren
Rückgang der Leistung bemerken.
Selbst wenn dem Pkw-Halter all diese
Warnhinweise entgehen sollten, so können die
Mechaniker in der Werkstatt bei einer Inspektion
die Symptome eines
bevorstehenden G-Lader-Defekt
registrieren und eine Wartung vereinbaren.
Der VR6 – Vorsicht bei der Steuerkette
Beim 2.8- und
2.9 Liter VR6-Motoren mit der Kennung
AAA und ABV liegt der Fall dagegen anders: Hier
kann ein anderes, sehr grundlegendes Bauteil des
Motors zu Problemen führen, und zwar eines, dass
im Unterschied zu einem Kompressor nicht
optional, sondern unverzichtbar ist. Die Rede
ist hier von der Steuerkette, die im VR6
arbeitet.
Konkret besteht ihre Aufgabe darin, eine
perfekt abgestimmte Motorsteuerung zu jedem
Zeitpunkt aufrechtzuerhalten. Damit dies
gewährleistet ist, sind Nockenwelle und
Kurbelwelle des Corrados über die Steuerkette
miteinander verbunden.
Am Ende beider
Wellen befindet sich jeweils ein Kettenrad, auf
dem die Kette aufliegt. Die Zähne dieser
Zahnräder greifen in die Kette und treiben sie
voran. Die Steuerkette erlaubt es, die Ein- und
Auslassventile nach fest definierten
Steuerzeiten zu öffnen und zu schließen.
Entgegen der Versprechen der meisten
Hersteller haben sich Steuerketten
im Allgemeinen und besonders im VR6 als
nicht
wartungsfrei erwiesen. Das Problem
liegt meistens an nicht korrekt funktionierenden
Kettenspannern, die einen erhöhten
Verschleiß der Steuerketten verursachen. Am
besten hast Du während Deiner Fahrt mit Deinem
Corrado immer auch ein Ohr auf den Motor. Mischt
sich in den wohlklingenden Sound des
Sechszylinders ein
metallisches
Rasseln, kannst Du Dir sicher sein,
dass die Zeit für einen Wechsel von
Steuerketten, Kettenspannern und Ölpumpe
gekommen ist. Wird dieser
rechtzeitig
durchgeführt, kommst Du einer Motorüberholung
zuvor.
Bei merkwürdigen Geräuschen aus dem
Motorraum kann es auf jeden Kilometer ankommen.
Mit unserem exklusiven Partnernetzwerk aus über
750 Werkstätten tragen wir dafür Sorge, dass Du
immer auf kürzestem Weg zu unserer nächsten
Niederlassung gelangst.
Eine enge
Zusammenarbeit mit unseren Partnern wird dort
ebenso groß geschrieben, wie der hohe
Qualitätsanspruch beim Ausführen sämtlicher
Reparaturen.