Info: Motorumbau, Regeln und Hinweise

  • Hallo Corradogemeinde,


    da ich des öfteren in Foren lese, das es immer wieder Probleme mit Motoränderungen gibt, möchte ich hier mal einen Beitrag schreiben, der vielleicht dem ein oder anderen von Euch hilft. Alle hier von mir getroffenen Aussagen sind Bestandteil unserer STVZO, bzw. geltenden TÜV Merkblättern.


    Grundsätzlich bei einem Motorumbau ist es so, das sich 1.das Abgas und Geräuschverhalten zum Zeitpunkt der Erstzulassung des Fahrzeuges nicht verschlechtern darf. und 2. keine Gefährdung zu erwarten ist. (§19 STVZO)
    zu 1:
    Selbst wenn beide Fahrzeuge identische Abgasverschlüsselungen haben, heißt das noch lange nicht, das die Abgasverschlüsselung vom Spenderfahrzeug übernommen werden kann. Folglich will der amtlich anerkannte Sachverständige (West: Tüv, Ost: Dekra)einen Abgasnachweis haben, worin bestätigt wird, das sich das Abgas und Geräuschverhalten nicht verschlechtert hat. Dieser Test ist sehr Umfangreich und hängt von der Schadstoffklasse ab. Im Osten ist die Anlaufstelle beispielsweise das Dekra Technology Center Klettwitz(Lausitzring). Da bei diesem Test der europäische Fahrzyklus durchfahren wird und dabei sämtliche Abgasbestandteile analysiert werden, kann sich jeder vorstellen, wie lange so etwas dauert und das so was nicht nur 100Euro kostet. Ab Euro 2 werden auch Verdunstungsemissionen aus Tank und Kraftstoffsystem in einer Klimakammer gemessen.
    Da diesen Test im Normalfall keiner gerne bezahlen will, gibt es unter Umständen auch einfachere Wege.


    Der amtlich anerkannte Sachverständige (aaS)geht von einer Verschlechterung des Abgasverhalten aus, wenn sich die Geschwindigkeit in einem Vorwärtsgang um mehr als 8% ändert (nach oben und unten). Bleibt man in der Toleranz, wird das Abgasverhalten i.d.R. als nachgewiesen eingestuft.
    Das heißt, wenn ein Motorumbau erfolgt und nicht die komplette Technik des Spenderfahrzeuges eingesetzt wird (unter anderem Getriebe und original Spenderbereifung!), muss der aaS einen Nachweis für das Abgasverhalten haben. Das kann auch eine Rechnung der jeweiligen Gangübersetzung mit dem eingesetzten Getriebe und der verwendeten Bereifung sein, auch der Achsantrieb ist zu berücksichtigen.


    Am einfachsten sind solche Umbauten einzutragen, wenn das Fahrzeug zum Zeitpunkt der Erstzulassung keine Norm erfüllen muss, also Emissionsschlüssel 00. Natürlich ist das auch steuertechnisch die teuerste Variante, aber man sollte mal rechnen was die Steuern mehr kosten, wie ein Abgasgutachten, das Minimum 4 Stellig ist.


    Zu 2.
    Ist der Fall des Abgasverhaltens nachgewiesen, muss das Gefährdungspotential abgeschätzt werden. Dazu zählen Fahrwerk, Bremsen, Karosseriesteifigkeit u.s.w.
    Dazu will der aaS i.d.R. eine Herstellerbescheinigung haben. Ich kenne Eure Erfahrungen nicht, aber i.d.R. ist so etwas teilweise schwer zu bekommen. Grundregel: was serienmäßig verbaut wurde, ist machbar. (auch nur leistungstechnisch bezogen- also 1.8L T 180PS in Corrado). Alles andere hängt vom aaS selbst ab, da er dafür die Mütze aufhat,:).


    Ich hoffe ich konnte damit einiges aufklären. Wenn noch Fragen sind, könnt ihr gerne stellen.
    Allerdings kann es sein das die Antwort etwas dauert, da ich arbeitstechnisch wenig Zeit habe. Ich werde mich trotzdem bemühen Fragen schnellstmöglich zu beantworten.

  • Mein Kumpel hat einen Corrado G60 auf einen 2,8l VR6 aus dem Passat umgebaut.
    Es hat ewig gedauert, bis wir dann einen Pruefer gefunden haben, der das eingetragen hat!
    Wo ist da das Problem dabei?
    Die Abgasnorm hat sich ja nicht verschlechtert und die Leistung ist auch nicht so wesentlich gestiegen.
    Die Begruendung dafuer lautete, dass das Problem daran liegt, das es ein 2,8l und nicht ein 2,9l wie im deutschen VR6 Corrado ist.
    Allerdings gab es ja auch im US-Corrado den 2,8l Motor, weswegen ich die ganze Aufregung nicht so ganz verstehe.

    Tempolimit ist das Niederschlagen der Allgemeinheit für die Unfähigkeit einiger weniger.

  • Was Leistungssteigerungen angeht ist es auch noch Hilfreich sich zu Informieren welche Tuner dafür Gutachten haben...


    Das mit dem 2,8 VR 6 in nem Corrado G60 sehe ich mal als Willkür der Tüvprüfer an weil viele Denken da kenne Ich mich nicht mit aus das mach Ich nicht...;)


    Firmen wie Sl., Roth., Sa. und Co oder auch Wir haben da eher die Möglichkeit Leistungssteigerungen einzutragen weil wir auf Gutachten zurückgreifen können die Teilweise Geschützt sind und deshalb der Tüv XY auch bei Vorlage zb. Einer Briefkopie einen Identischen Motor ( zb. VR6 Turbo mit xy PS ) nicht Eintragen darf weil ein Tuner die Rechte am Gutachten hat...
    Ist Soweit auch Verständlich weil zb. das erstellen eines VR6 Turbo Gutachtens schon Locker über 5xxx und Mehr Euro kostet...


    Dieser Text könnte jetzt ewig weitergehen daher Lieber ein Ratschlag:cool:


    Zuerst seinen Tüvmann des Vertrauens in seine Umbauabsichten im Vorfeld einweihen und dann Bauen


    Sollte der Gute nicht sehr Zugänglich sein das Gleiche am Besten auch im Vorfeld mit einem Tuner / Tüvspezialisten besprechen..
    Es ist oftmal Stressfreier und nicht unbedingt Teurer und mann bekommt Leichter mehr Eingetragen


    Folgende Punkte sollte mann Beachten:


    1. Was will ich!
    Alles Festhalten damit nix untergeht
    2. Anfragen was kann ich?
    Abklären welcher Vorstellungen Legal umsetzbar sind....
    3. Dann Bauen und ohne Angst auf die Tüvprüfung/Einzelabnahme zugehen ( Vorrausgesetzt es wurde alles im Abgesprochenen Rahmen Gebaut( Alles))

    Gruß Rocky.2 aka Udo


    Kaufe Kats auch Defekt


    Alle Anfragen wegen Suche oder Verkaufe bitte per PN:danke:

  • Hi miteinander,
    Wollte auch noch mal kurz meinen Senf dazu geben.
    Ich hab meine Corrado ex 2E auf ABV umbauen lassen natürlich mit passender Bremsanlage und Fahrwerk. Es hat mich auch 3 Anläufe gekostet bis ich das eingetragen bekommen habe.
    Bei ersten Versuch hatte ich jemanden erwischt der mir eine Geräuschpegelmessung aufbrummen wollte. Als ich ihm gesagt habe das ich eine Kopie eines Fahrzeugscheins dabei habe wo genau das bereits eingetragen wurde was ich gerne eingetragen hätte meinte er nur das er das nicht machen könnte und das das absolut nicht ginge.
    Der nächste Prüfer sagte nur damals habe er sowas auch gemacht aber es sei ihm inzwischen zu riskant geworden.
    Der dritte Prüfer war der absolute Glücksgriff und die Gelassenheit in Person. Und plötzlich war alles kein Problem mehr. Eine knappe Stunde später und 160 € ärmer war alles eingetragen und ich war glücklich und zufrieden.
    MfG
    Lars

  • Bei mir hat das sofort geklappt. Gut hab auch bis jetzt nur eine Sache geändert. Kann daher auch sein, dass es bei mir Zufall war, dass es sofort geklappt hat.:)

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