ABS-Sensor austauschen

Käptn_Michel · 5. Juli 2021

Hallo,

Ich weiß, ein Thema das hier oft behandelt wird... Ich will niemand langweilen, daher nur 2 konkrete Fragen:

1) Hat der VR6 mehr als die beiden Sensoren links und recht an der Vorderachse?

2) Wenn man auf Verdacht diese Sensoren tauscht, muss man dann den Fehler aus der OBD löschen, oder würde die Funktion beim nächsten Neustart widerhergestellt sein, wenn die Sensoren wieder funzen?

Danke!

PS: Ich bin jetzt bei fast 580.000 km Fahrleistung mit meinem VR6, das macht mich vielleicht so langsam zu einem "Al Bundy" in diesem Forum (ich schaff die 1 Millionen)...

Corradoman · 5. Juli 2021

1) Ja, die zwei anderen an der Hinterachse

2) Nein, das geht so. Einmal über 40km/h dann wird auch der alte Fehler im Fehlerspeicher gelöscht.

3) Um die nicht auf Verdacht zu tauschen kannst du sie doch vorher auf Funktion testen.

Auf Beschädigungen, Verschmutzungen kontrollieren und darauf achten das der Abstand zum Impulsrad nicht zu groß ist.

Dann ein Multimeter in die Hand, Kabel am Dom am Stecker trennen, Zündung aus und Widerstand messen:

Sollwert 1,0 KOhm bis 1,3KOhm

Oder du bockst vorne auf, stellst das Multimeter auf Wechselspannung, drehst das Rad mit ca. 1U/sec und solltest dann

min. 65mV Wechselspannung haben.

Für die hinteren Sensoren dann den Stecker unter der Rückbank trennen.

Käptn_Michel · 6. Juli 2021

Top, danke für die Antworten!

1) Ja, das hatte ich befürchtet... Bisher musste ich nur mal an die Vorderen ran, und das ist schon viele Jahre her...

2) Das ist gut, weil ich nur einen uraltes Notebook mit Windows XP am Start habe, auf dem das OB-Diagnosetool läuft... Und da ist der Akku mindestens halb-, wenn nicht ganz tot

3) Guter Tipp, wenn man das so einfach nachmessen kann, checke ich mal die Widerstände der Sensoren. Was meinst du denn mit "unter der Rückbank"? Wahrscheinlich irgendwo im Unterbodenbereich unterhalb der hinteren Sitzbank, oder liegt der Stecker wirklich im Wageninneren unter der Bank?

Don Emilio · 6. Juli 2021

Die Stecker liegen wirklich unter der Rücksitzbank. Einfach die Sitzfläche aushebeln und schon sieht man die Stecker.

Käptn_Michel · 27. September 2021

Hallo Leute,

Der Fehler ist leider immer noch nicht im Griff, er tritt weiter auf, und mein Corri bremst sich weiter wie ein Güterzug.

Ich habe die Sensoren aus akutem Zeitmangel (2 kleine Kinder) nicht selbst geprüft (der Widerstand soll ja zwischen 1,0 KOhm bis 1,3KOhm liegen, wie Corradoman oben geschrieben hat), sondern in einer Werkstatt eine OBD machen lassen. Dabei wurde kein offener Sensorfehler gemeldet, aber das ABS-Steuergerät selbst ließ sich wohl auch "nicht ansprechen"... Daher habe ich einen Schuss ins Blaue versucht und auf defektes Steuergerät getippt.

Ich habe das Steuergerät also durch ein gebrauchtes auf dem Netz ausgetauscht, aber habe statt der eingebauten Nummer 535 907 379F die Vorversion 535 907 379E erwischt, und siehe da: Weiter Bremsleute Tacho und ABS-Leuchte an. und keine Funktion!

1) Kann das an der falschen Version des ABS-Steuergeräts liegen, ist das vielleicht nciht abwärtskompatibel?

2) Was würdet ihr als nächstes tun?

Vielen Dank im Voraus!

AdBot

Troll_ · 27. September 2021

Wenn der Pedaldruck zu hoch ist, wird das nicht an den Sensoren und wahrscheinlich auch nicht am Steuergerät liegen.

Das ABS/EDS-Steuergerät im VR ist so ziemlich das Erste, welches diagnosefähig war. Es ist bei der Verbindung sehr wählerisch was das Auslesegerät betrifft.
Wie konnte "kein offener Sensorfehler" diagnostiziert werden, wenn die nicht in der Lage waren den Fehlerspeicher auszulesen?

Wenn Du nach einer Standzeit von über 60 Minuten die Zündung einschaltest:

- hörst Du dann den Kompressor laufen?

- schaltet sich der Kompressor nach spätestens 120 Sekunden wieder ab?
- wenn der Kompressor wieder abgeschaltet hat, und Du dann die Zündung aus und wieder einschaltest, klackt es dann laut aus dem Fußraum?

EDIT:
ja das F ersetzt das E ist also OK. Das wird in Deinem Fall keine Rolle spielen.

Corradoman · 27. September 2021

Troll_

Doch, das kann schon am Sensor liegen. Ein defekter Sensor schaltet das ABS ab und ein abgeschaltetes ABS hat nur so lange Druck wie der

Druckspeicher es speichert.

Das mit dem auslesen beim Corrado ist m.M.n. eher Glücksache und hängt auch viel vom verwendeten Interface und der Software sowie dem Softwarestand

im ABS-Steuergerät ab.

Auch der alte VW-Tester hatte wohl hier und da ihre Schwierigkeiten weil das praktisch alles noch in den Kinderschuhen steckte.

Mein Tipp für das weitere Vorgehen ist die "manuelle Kontrolle". OBD ist alles gut und schön aber was die alten ABS-Sensoren angeht ist ein Multimeter

echt unschlagbar. Auch würde ich die Variante "mV" bevorzugen denn so sieht man nicht nur ob der Sensor heile ist sondern das er auch nicht wegen Verschmutzung oder falschen Abstand einen plausiblen Wert liefert.

Troll_ · 27. September 2021

Zitat von Corradoman

Doch, das kann schon am Sensor liegen. Ein defekter Sensor schaltet das ABS ab und ein abgeschaltetes ABS hat nur so lange Druck wie der
Druckspeicher es speichert.

Ziehe doch mal eben einen Stecker vom Sensor ab und probiere es aus, das ABS geht nicht mehr, korrekt, aber die Bremskraftverstärkung ist davon unabhängig. Die Pumpe läuft immer wieder an, sobald man 3 bis 4 mal das Pedal betätigt.
Ich denke Danilo wird das bestätigen können, bei ihm war das ABS ja immer defekt.

Gemäß Unterlagen ist jedes ABS mit EDS diagnosefähig. Auf einem Treffen hatte ich auch Clubkollegen gezeigt, dass man mit dem originalen VCDS sehr zuverlässig das ABS auslesen kann. Auch die Fahrzeuge, die sich (angeblich) bei VW haben nicht auslesen lassen.
Bisher waren in meinen Fällen die ausgelesenen Fehler plausibel und zutreffend.
Messen schadet natürlich nicht. Ich würde hierzu zusätzlich eine Frequenz messen, da der Sensor ein Rechtecksignal ausgibt.

Corradoman · 27. September 2021

Zitat von 5dOt1

Ziehe doch mal eben einen Stecker vom Sensor ab und probiere es aus, das ABS geht nicht mehr, korrekt, aber die Bremskraftverstärkung ist davon unabhängig.

DAS wusste ist bisher nicht, cool. Werde ich bei Gelegenheit echt mal probieren.

Käptn_Michel · 1. Oktober 2021

Leute, danke für eure Beiträge. Komme im Moment kaum zu etwas, daher auch die verzögerte Antwort!

Der Mann in der Werkstatt hatte große Probleme mit der OBD, ich musste erst meinen Uralt-Labtop mit Windows XP und VAGcom-Software dort abgeben, dann hat er irgendwann die Verbindung bekommen, und konnte das Hauptsteuergerät (oder wie es sich auch nennt) und Fehlerspeicher auslesen, aber das abs-Steuergerät selbst wohl nicht. Sorry wenn ich etwas falsch beschreiben sollte, ich habe das nur so erzählt bekommen...

1 - Nur um das richtigzustellen: Ich habe das ABS-Steuergerät mit der Endung "F" ausgebaut, und ein "E" eingebaut - spielt das fehlerfrei zusammen, oder könnte es Probleme machen?

2 - Ich habe den Kompressor tatsächlich schon länger nicht mehr anlaufen hören. Das ist also die Pumpe für den Bremskraftverstärker?

a) Würde ein defektes/falsches ABS-Steuergerät schon verhindern, dass der Kompressor anläuft, oder

b) ist es umgekehrt: Ein defekter Kompressot führt zu einem nicht funktionierenden ABS, auch wenn das Steuergerät fehlerfrei funktioniert? Das klingt für mich logisch...

Falls b) richtig ist, könnte der Motor vom Kompressor einfach einen weg haben, stimmts? Dann hätte ich mit Sensoren/ABS-Steuergerät bis jetzt die falschen Komponenten beschuldigt...

AdBot

Troll_ · 2. Oktober 2021

Zu 1)

Zitat

EDIT:
ja das F ersetzt das E ist also OK. Das wird in Deinem Fall keine Rolle spielen.

Zu 2)
a) ja, kein Druck, kein OK im Steuergerät, kein ABS.
b) auch richtig

b/2) Ja, wahrscheinlich.

Nachtrag
Im Grunde ist es so, wenn neben der ABS-Leuchte zusätzlich die Bremskontrollleuchte im Kombiinstrument ständig leuchtet, ist das ABS Grundsätzlich gestört, dann fehlt neben dem ABS auch der Bremskraftverstärker, der hier beim Mark 02 aus dem Druckspeicher, dem Kompressor und dem Druckschalter besteht.
Die Regelkreise für das ABS fallen aus, wenn ein Sensor, oder ein Ventil im ABS-Block nicht funktionieren.

Danilo · 4. Oktober 2021

Zitat von 5dOt1

Zitat von Corradoman

Doch, das kann schon am Sensor liegen. Ein defekter Sensor schaltet das ABS ab und ein abgeschaltetes ABS hat nur so lange Druck wie der
Druckspeicher es speichert.

Ziehe doch mal eben einen Stecker vom Sensor ab und probiere es aus, das ABS geht nicht mehr, korrekt, aber die Bremskraftverstärkung ist davon unabhängig. Die Pumpe läuft immer wieder an, sobald man 3 bis 4 mal das Pedal betätigt.
Ich denke Danilo wird das bestätigen können, bei ihm war das ABS ja immer defekt.

Gemäß Unterlagen ist jedes ABS mit EDS diagnosefähig. Auf einem Treffen hatte ich auch Clubkollegen gezeigt, dass man mit dem originalen VCDS sehr zuverlässig das ABS auslesen kann. Auch die Fahrzeuge, die sich (angeblich) bei VW haben nicht auslesen lassen.
Bisher waren in meinen Fällen die ausgelesenen Fehler plausibel und zutreffend.
Messen schadet natürlich nicht. Ich würde hierzu zusätzlich eine Frequenz messen, da der Sensor ein Rechtecksignal ausgibt.

Ich bestätige Dirks Aussage. Sensor allein beeinträchtigt nicht die Bremskraftverstärkung. Dennoch möchte ich korrigieren: bei mir ist das ABS nicht immer defekt, ich kaufe nur immer Corrados, bei denen das ABS defekt ist. Ein kleiner, aber feiner Unterschied.

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