| Corradotreffen 1999Bad Rothenfelde / OsnabrückNachdem ich die Corrado-Treffen 1997 in Wolfsburg und 1998 am Nürburgring besucht hatte, war es für mich selbstverständlich auch zum 3. Treffen nach Bad Rothenfelde bei Osnabrück zu kommen. Das besondere Highlight war für mich die Werksbesichtigung bei Karmann. Bei teilweise strömenden Regen und mit einem etwas größeren Umweg fuhren die Corrados nach Osnabrück. Sehr positiv überrascht war ich von dem schönen Empfang bei Karmann im Ausstellungsraum (Museum). Bei Kaffee und Gebäck wurde uns die Geschichte des Hauses Karmann erzählt. Besonders interessant war der Vortrag des ehemaligen Corrado Chefkonstrukteurs, Herrn Wilhelm Schwebe, der sozusagen aus dem Nähkästchen plauderte. Wir erfuhren unter anderem, dass der Corrado mit 5 Jahren, die längste Entwicklungszeit aller bei Karmann gebauten Autos aufzuweisen hat. Herr Schwebe erzählte von den Schwierigkeiten bei bestimmten Detaillösungen, die mehrfach wieder verworfen wurden. So war ursprünglich von VW ein kleiner Spoiler, der ca. die Hälfte der Wagenbreite hatte, geplant. Insgesamt ein lustiger aber auch nachdenklicher Vortrag, den ich hatte erstmals einen Eindruck von den vielen, vielen Problemen die in der Konstruktion auftraten. So wurde der Wunsch der US-VW-Händler nach einem Cup-Holder von der VW-Zentrale mit dem Kommentar "Wir lassen uns doch nicht das Ambiente vermurksen" abwegig beschieden, die für damalige Verhältnisse sehr schrägstehende Windschutzscheibe verursachte starke Reflexionen und und.... Alle Teilnehmer bekamen eine Corrado Anstecknadel und ein Produktfaltblatt. Herr Scherf übergab mir außerdem noch ein Buch mit dem Titel "Karmann Fahrzeugsammlung", in dem auf über 100 Seiten alle Karmann Autos dargestellt werden. Im Ausstellungsraum waren eine Menge schöner Autos zu sehen, die absolute Schau waren aber der Corrado Roadster und das Corrado Pickup! Leider hatte ich meinen Fotoapparat vergessen. Anschließend konnten wir die Produktionsstraße besichtigen auf der 'unsere' Corrados gebaut worden sind. Wir sahen auf dieser Anlage die Entstehung von Mercedes CLK's. Wir hätten zwar lieber zugeschaut wie der Corrado II dort produziert wird, aber dies wird wohl für immer ein Traum bleiben. Nach einem Corrado - Gruppenfoto verabschiedeten wir uns von der Karmann Mitarbeitern. Herr Schwebe fuhr mit seinem originalen roten Corrado G60 m it Anhängerkupplung davon, und wir wieder zurück zum Campingplatz. Der CCD verteilte an die Mitglieder die erste Ausgabe der Club Zeitschrift "Corrado News". Selbstverständlich konnte man auch wieder Corrado T-Shirts kaufen. Bis in die Nacht wurde in lockerer Atmosphäre fachgesimpelt, wobei die Stimmung mit dem Bierkonsum zunahm und Qualität der Fachgespräche proportional dazu abnahm. Ein Thema, das immer wieder angesprochen wurde, waren die farbigen Rückleuchten. Die Corrado Freunde, die am Samstag in der früh auf den Platz kamen, hörten aus den Zelten zufriedene Schnarchorgien in Dolby-Surround. Nachdem man sich die Corrados, vom unverbasteltem Corrado (selten) über einen Corrado TDI bis zum überflieger-Corrado mit 476 PS ! genauer angeschaut hatte, wurde die Tieferlegung der Corrados gemessen. Anschliessend begaben sich einige auf eine Orientierungsfahrt, von der auch alle wieder den Weg zurück fanden. Der G-Laderdoktor, Wolfgang Zwießler, der mit einem G60-16V (leider in einem Golf) angereist war, zerlegte mal eben chirurgenmäßig einen G-Lader. Außerdem hatte er seine neueste Errungenschaft einen neuen G50, der in Serie gebaut werden soll, mitgebracht. Vor der Preisverleihung für die schönsten Corrados, den tiefsten Corrado, der weitesten Anreise und dem Gewinner der Orientierungsfahrt schraubten noch einige an ihren Autos herum - Zündkerzenwechsel und die Suche nach dem Problem eines nur auf 5 Zylindern laufenden VR6 konnte ich beobachten. Die Grillparty habe ich leider nicht mehr mitgemacht, da ich nach ca. 5700 km Anreise (war dienstlich unterwegs) ziemlich kaputt war. Klaus Schwarzstein | |